Warum investiert Warren Buffett, wenn er 0 % Rendite p. a. erwarten kann?
Du kennst mit Sicherheit Warren Buffett, aber kennst du auch seinen berühmt-berüchtigten Indikator? Der sogenannte Buffett-Indikator misst das Verhältnis der Marktkapitalisierung des sogenannten Wilshire-5000-Index (in gewisser Weise der gesamte Aktienmarkt) mit dem Bruttoinlandsprodukt. Ein Wert von 100 % gilt als fair mit den entsprechenden Auswirkungen nach unten und oben.
Allerdings steht dieser Buffett-Indikator im Moment auf einem Stand von 168 %, was ein sehr teures Bewertungsmaß beinhaltet. Zwar kein so teures wie noch vor der derzeitigen Korrektur. Hier hat es einen Indexstand im 200er-%-Bereich gegeben. Aber trotzdem kein Niveau, das zum Kaufen geeignet ist. Zumindest nicht mit Blick auf den breiten Markt.
Aber warum fängt Warren Buffett jetzt an zu investieren, obwohl sein nach ihm benannter Indikator ein solches Bewertungsmaß anzeigt? Gute Frage! Die Investitionen, die er tätigt, sind sehr exemplarisch für die Ausgangslage.
Darum investiert Warren Buffett trotzdem!
Warren Buffett investiert im Moment grundsätzlich selektiv. Der Indikator, der nach ihm benannt ist, ist jedoch ein anderes Konstrukt. Es handelt sich dabei um einen, der die derzeitige Bewertungslage des Gesamtmarktes misst. Langer Rede kurzer Sinn: Einen solchen Indikator zu verwenden, auch wenn er 0 % Rendite nahelegt, ist nicht unbedingt entscheidend für die Gesamtrendite einzelner Investitionen.
Da Warren Buffett zuletzt Öl-Aktien gekauft hat, zeigt das lediglich, dass er in diesem Segment noch das Potenzial für eine positive Rendite sieht. Öl-Aktien sind derzeit sehr gefragt, da die Notierungen von Brent und WTI besonders hoch gewesen sind. Weitere Investitionen waren zuvor die Bank of America, was ein Hedge gegen steigende Zinsen darstellt. Zudem investierte der Starinvestor in die eigenen Aktien, das heißt in Berkshire Hathaway. Das Besondere dabei: Alle diese Investitionsmöglichkeiten sind eben nicht der breite Markt. Nein, sondern auf ihre Art und Weise sehr speziell.
Der Buffett-Indikator legt daher noch immer nahe, dass der Aktienmarkt keine guten Renditen ermöglicht. Aber einzelne Investitionen können auch in Zukunft aus der Masse hervorstechen. Zumal die zuletzt gezeigte Indexentwicklung ebenfalls ein Indikator dafür ist, dass sich der Markt auch mal von seinem Durchschnitt oder diesem idealen Bewertungsmaß sehr weit entfernen kann. Ob daher jetzt insgesamt ein unglücklicher Zeitpunkt für Buy-and-Hold-Investoren ist, sei dahingestellt. Für Warren Buffett ist die Gesamtbewertung jedenfalls nicht ideal.
Nur ein Indikator …
Der Buffett-Indikator ist das eine, das Handeln von Warren Buffett etwas anderes. Sowieso kann dieser Indikator nur ein grober Wegweiser für Möglichkeiten sein. Allerdings heißt das nicht zwangsläufig, dass die kommenden Jahre mit einer schlechten Rendite einhergehen. Wohl aber, dass die Möglichkeit besteht, wenn wir die Durchschnittswerte betrachten.
Trotzdem können wir eine wertvolle Lektion davon mitnehmen: Auch jetzt ist es möglich, weiter zu investieren. Warren Buffett macht das schließlich auch, vor allem zuletzt.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $265 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).