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Bico Group-Aktie: Ist das die Einstiegschance, auf die wir gewartet haben?

Biotech Forschung
Foto: Getty Images

Rund um den Cellink-Konzern laufen schon seit Monaten die Diskussionen heiß. Die Bico Group (WKN: A2PX00) versammelt eine Reihe fantastischer Hightech-Unternehmen. Die Aktie stürzt hingegen von einem Tief zum nächsten. Für mutige Anleger stellt sich daher die Frage, ob das jüngste Blutbad nicht perfekt ist, um hier günstig Positionen aufzubauen.

Das Warten auf noch günstigere Kurse hat sich gelohnt

Als ich im April über die Bico-Aktie schrieb, war mein Fazit, dass man sich bei dieser spannenden Aktie auf die Lauer legen sollte. Aus Vorsichtsgründen könne es allerdings ratsam sein, zu warten, bis sich der Staub noch etwas legt, nachdem der überraschende Abgang des Finanzchefs für große Unruhe sorgte. Und tatsächlich ist der Kurs seither eine weitere Etage tiefer in Richtung Keller abgerutscht.

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Noch vor einem Jahr bezahlten Anleger stolze 600 Schwedische Kronen für einen Anteil. Zuletzt waren es an manchen Tagen nur noch rund 30. Ende Juli haben einige Anleger wieder etwas Mut gefasst und den Kurs zumindest wieder über die 40 gehoben. Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein für diejenigen, die 2020 oder 2021 eingestiegen sind. Nach einer echten Trendwende sieht das noch nicht aus. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Das Management sieht sich auf dem Weg zur Profitabilität, aber …

CEO Erik Gatenholm war in früheren Jahren vor allem für seinen Heißhunger auf Übernahmen berühmt. Rund um die Säule Cellink bilden heute zahlreiche Marken mit zum Teil wegweisenden Technologien das Labortechnik-Imperium. Sie sind in den Segmenten Bioprinting, Biosciences und Bioautomation angeordnet. Der Kaufrausch ist jedoch vorerst zu Ende. In diesem Jahr soll es mehr darum gehen, die Teilbereiche besser aufeinander abzustimmen und Synergien zu heben.

Zumindest auf der Ebene des operativen Gewinns vor Abschreibungen (EBITDA) soll im laufenden Geschäftsjahr ein Plus erzielt werden, hieß es noch im Mai, nachdem im ersten Quartal noch ein Verlust von 19 Mio. Schwedischen Kronen angefallen war. Auch die Barmittelabflüsse sollten sich deutlich freundlicher entwickeln, da Bico von seinen zuvor stark erhöhten Investitionen in die Lagerbestände profitieren kann.

Die vorläufigen Zahlen, die am 15. Juli publiziert wurden, brachten allerdings nicht die erhoffte Bestätigung, sondern eher die befürchtete: Das Management gab darin zu, dass die bisherige Praxis der Rechnungsstellung inadäquat war. Außerdem habe man auf unvorsichtige Weise Kundenkredite vergeben, was zwar zunächst den Umsatz beschleunigte, aber dann für eine große Sonderabschreibung verantwortlich war.

Erik Gatenholm verwies auch auf das schwierige Marktumfeld und die vielen Unsicherheiten, welche Geschäftsabschlüsse verzögerten. Man arbeite dennoch weiterhin daran, auf EBITDA-Ebene profitabel zu werden. Weiteres Wachstum und ein rigoroses Kostenprogramm sollen die Margen ins Plus hieven.

Aber ist das genug?

… das Vertrauen ist weg

Bico hat eine Menge Kredit verspielt bei den Investoren. Viele Deals in Verbindung mit fantastischer PR und Problemen in der Buchhaltung, das lässt bei vielen Erinnerungen an Wirecard hochkommen. Von daher ist es kein Wunder, dass die Aktie in den Keller stürzte.

Aber was, wenn die Befürchtungen übertrieben sind? Immerhin hält das Management weiterhin rund 30 % der Aktien laut Unternehmensangaben. Der neue Finanzchef Mikael Engblom kam von Vitrolife (WKN: A2JLT3), einem Spezialisten für die Spermienaufbereitung mit respektabler Börsenhistorie. Die Gruppe ist auch nur gering verschuldet und wächst nicht nur über Zukäufe, sondern auch organisch im zweistelligen Bereich.

Der Kursverlauf spricht zwar eher dafür, dass Bico in ernsthaften Problemen steckt. Aber darauf kann man sich nicht immer verlassen. Sollte das Management nun einen soliden Weg in Richtung profitablen Wachstums finden, dann könnte hier eine kräftige Aufwärtsbewegung anstehen.

Den über 200 Mio. Euro Umsatz, die Bico in diesem Jahr voraussichtlich schreiben wird, steht eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 250 Mio. Euro gegenüber. Es wirkt gefährlich, hier Geld zu investieren — aber auch gefährlich verlockend.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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