Biontech-Aktie: 1 Kooperation und 1 Bewertung
Biontech (WKN: A2PSR2) zählte neben Moderna (WKN: A2N9D9) zu den großen Pandemiegewinnern. Beide Aktien entwickelten sich relativ parallel zueinander. Nach den Zulassungserfolgen ihrer COVID-19-Impfstoffe stiegen beide Werte im vergangenen Jahr (2021) zunächst sehr stark, um anschließend aber auch relativ schnell wieder einzubrechen.
Biontech und Moderna profitieren von der Pandemie
Zwei Gründe dafür waren die zunehmende Impfquote und schließlich die nun dominierende Omikron-Variante, wodurch die Sterberate deutlich gefallen ist. In den vergangenen drei Quartalen bis März 2022 stagnierte der Biontech-Umsatz, während er bei Moderna seit dem vierten Quartal 2021 sogar stetig fiel.
Biontech und Moderna verdienten sehr gut mit dem Verkauf ihrer Impfstoffe. So erreichte Biontech 2021 eine Gewinnmarge von 54,2 %, während Moderna sogar auf 66,1 % kam. Ein Hinweis darauf, dass die Verkaufspreise viel zu hoch waren und immer noch sind.
Genmab-Kooperation reduziert die Kosten
Biontech arbeitet längst an neuen Produkten, sodass in den kommenden Jahren mit weiteren Marktzulassungen zu rechnen ist. Das Unternehmen setzt dabei auch auf Kooperationen mit Pfizer (WKN: 852009) und Genmab (WKN: 565131), um so die Forschungskosten zu reduzieren.
Zuletzt erweiterte das Mainzer Unternehmen seine Genmab-Zusammenarbeit, um gemeinsam neuartige Immuntherapien zur Krebsbehandlung zu erforschen. Bereits Ende 2022 soll der erste monospezifische Antikörperkandidat GEN1053/BNT313 in die klinische Erprobung gehen. Er wurde mithilfe von Genmabs firmeneigener HexaBody-Technologie entwickelt.
Biontech und Genmab teilen sich die Entwicklungskosten und zukünftigen Einnahmen zu 50 %. Sie kommen so dem großen Ziel effektiver individueller Krebstherapien einen Schritt näher.
„Durch die Erweiterung unserer Kollaboration mit Genmab können wir unser Antikörper-Portfolio und damit auch unsere Onkologie-Pipeline in Indikationsbereichen mit hohem medizinischen Bedarf weiter ausbauen. Gemeinsam mit unseren Kollegen bei Genmab möchten wir neue Behandlungen für Menschen mit Krebs entwickeln“, so der Biontech-Gründer und -CEO Prof. Dr. Ugur Sahin.
Erste Forschungserfolge
Beide Unternehmen arbeiten bereits seit 2015 zusammen. Seit 2019 befinden sich die ersten beiden gemeinsam entwickelten Produktkandidaten in klinischen Studien.
Der Produktkandidat GEN1046/BNT311 wird in zwei klinischen Phase-1/2-Studien zur Behandlung von fortgeschrittenen soliden Tumoren (NCT04937153, NCT03917381) sowie in einer Phase-2-Studie bei Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) (NCT05117242) untersucht. Zudem wird der Produktkandidat GEN1042/BNT312 in einer Phase-1/2-Studie (NCT04083599) zur Behandlung von metastasierten oder lokal fortgeschrittenen soliden Tumoren untersucht.
Biontech-Aktien nicht zu teuer
Da Biontech mit dem COVID-19-Impfstoff bisher nur ein zugelassenes Produkt besitzt, bleiben die Aktien relativ risikoreich. Doch nach einem Kursrutsch von fast 52 % sind sie nicht mehr zu teuer. Diese Meinung vertrete ich übrigens schon seit März 2022. Seitdem sind sie etwa 38 % gestiegen (06.08.2022). Zudem könnte der Impfstoffbedarf im Herbst und Winter wieder ansteigen.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.