2 Unternehmen, die jetzt kräftig eigene Aktien kaufen

Generell sind Unternehmen eher schlecht darin, den besten Zeitpunkt für den Rückkauf eigener Aktien zu wählen. Häufig werden umfangreiche Rückkaufprogramme aufgelegt, wenn die Geschäfte gerade hervorragend laufen.
Das ist aber häufig auch die Zeit, zu der der Aktienkurs am höchsten steht. Laufen die Geschäfte dagegen wieder schlechter, ist das ganze überschüssige Kapital schon aufgebraucht und der Rückkauf beendet. Genau dann könnte man die Aktien aber in der Regel sehr viel günstiger kaufen.
Aktien kaufen nach dem Kurssturz
Nach dem starken Kursrutsch der vergangenen Wochen und Monate machen Rückkäufe sicherlich sehr viel mehr Sinn als noch vor einigen Monaten. Die folgenden beiden Unternehmen nutzen die niedrigen Kurse und kaufen jetzt eigene Aktien zurück.
Microsoft
Fangen wir mit einem der weltweit aktivsten Rückkäufer eigener Aktien an. Microsoft (WKN: 870747) ist einer der größten und finanzkräftigsten Konzerne der Welt. Kein Wunder also, dass man hier regelmäßig gigantische Rückkäufe beobachten kann. Seit fast 20 Jahren kauft der Softwaregigant Jahr für Jahr für Milliardensummen eigene Aktien zurück.
Allein im letzten Geschäftsjahr, das bis Ende Juni lief, wurden dafür mehr als 32 Mrd. US-Dollar aufgewendet. Zusätzlich wurden noch 18 Mrd. US-Dollar an Dividenden ausgezahlt. Microsoft kann sich das auch locker leisten. Denn der Nettogewinn lag im selben Geschäftsjahr bei mehr als 72 Mrd. US-Dollar!
Noch dazu sitzt der Konzern auf Cashreserven von mehr als 100 Mrd. US-Dollar. Dass Microsoft durch die aktuellen Turbulenzen in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte, ist deshalb ziemlich ausgeschlossen. Die Vergangenheit zeigt sogar, dass Microsoft auch in Rezessionen weiterwächst.
Deshalb besteht auch kein Zweifel daran, dass Microsoft weiter mit voller Kraft seine eigenen Aktien zurückkauft. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um etwa 30 % auf 240 US-Dollar gefallen (Stand: 26.09.2022). Jetzt machen die Rückkäufe also noch viel mehr Sinn als noch vor wenigen Monaten!
Adidas
Auch Adidas (WKN: A1EWWW) kauft seit Jahren eigene Aktien zurück. Seit mindestens 2014 gab es in jedem Jahr Rückkäufe. Im letzten Jahr wurde ein neues, bis 2025 laufendes Rückkaufprogramm im Umfang von bis zu 4 Mrd. Euro aufgelegt.
Aktuell nutzt Adidas den niedrigen Aktienkurs und legt bei den Rückkäufen ein sehr ordentliches Tempo vor. Allein im ersten Quartal wurden bereits für 1 Mrd. Euro eigene Aktien über die Börse gekauft. Zusätzlich dazu werden bis Ende dieses Quartals noch Anteilsscheine für weitere 1,5 Mrd. Euro gekauft. So sollen die Erlöse aus dem Verkauf der Tochter Reebok an die Aktionäre fließen.
Gerade jetzt, in Zeiten fallender Aktienkurse, machen die Käufe erst richtig Sinn. Die niedrigen Aktienkurse erlauben es den Unternehmen, deutlich mehr eigene Aktien einzuziehen, als das in den letzten Jahren der Fall war. Deshalb steigt der Anteil der verbleibenden Aktionäre am Unternehmen entsprechend schneller. Deutlich wird das am Gewinn je Aktie, der schneller steigen wird als der absolute Gewinn. Früher oder später wird das auch den Aktienkurs heben.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt Aktien von Microsoft und Adidas. The Motley Fool besitzt und empfehlt Aktien von Microsoft.