Was denn jetzt? Ist Werbung die Rettung für Netflix oder nicht?
Für Netflix (WKN: 552484) ist Werbung jedenfalls eines: ein Hoffnungsschimmer. Im Endeffekt hoffen die Investoren, dass mit einem günstigeren Angebot das Wachstum wieder anziehen kann. Ob es dazu kommt, kann letztlich natürlich nur die Markteinführung selbst beantworten.
Vielleicht ist das die wichtigste Erkenntnis für den Moment: Der Markt weiß nicht mit Sicherheit, ob digitale Werbung für Netflix den gewünschten Erfolg bringt. Aber es ist eine wirklich interessante Diskussion darüber entfacht. Schauen wir einmal, welche Extreme dabei auseinanderdriften.
Netflix: Digitale Werbung ist die Rettung … oder nicht?!
Die Meinungen driften wirklich weit auseinander, im Moment. Erst kürzlich habe ich gelesen, dass ein Analyst sagt: Digitale Werbung wird Netflix nicht retten. Die Argumentation geht dahin, dass in den USA die Marktdurchdringung bereits weit fortgeschritten sei und die Konditionen nicht attraktiv genug seien, um die übrigen Verbraucher in Hülle und Fülle anzulocken.
Aber es gibt auch gegenteilige Meinungen. So zum Beispiel, dass Netflix im nächsten Jahr bereits 600 Mio. US-Dollar Erlöse allein mit digitaler Werbung machen könnte. Die Abo-Gebühren kämen in diesem Fall noch dazu. Es könnte sich ein Milliarden-Potenzial ergeben. Wirklich bemerkenswert, oder? So uneinig sind die Investoren im Moment bei kaum einem anderen Thema.
Das zeigt mir, dass die Unsicherheit wirklich sehr groß ist. Sowie auch, dass es viele mögliche Szenarien geben kann. Womöglich auch Überschneidungen. Es kann zum Beispiel sein, dass Ad-Support zwar ein Erfolg ist, sich aber zunächst die Abo-Modelle selbst kannibalisieren. Wenn es dazu käme, so wäre die Markteinführung trotzdem tendenziell eher ein Misserfolg. Das ist ein Risiko für Netflix.
Oder es kommt im US-Markt zu keinem nennenswerten Wachstum, was kurzfristig belastet. Aber Netflix schafft es international gegebenenfalls, mehr Nutzer anzusprechen und zu adressieren. Teilweise sind die Perspektiven schließlich doch sehr isoliert und betrachten lediglich einzelne Komponenten.
Bald erhalten wir die Antworten!
Positiv ist: Mit Blick auf Netflix und das werbefinanzierte Abo-Modell dürften wir bald Antworten erhalten. Das Management plant in nicht einmal einem Monat die Markteinführung. Erste Ergebnisse dürfte es dann zum Jahresanfang 2023 geben, wenn das Management frische Zahlen für das Testquartal präsentiert. Zumindest eine Tendenz lässt sich dann vermutlich ableiten.
Im Moment gilt, dass die werbefinanzierte Variante Chance und Risiko zugleich ist. Wie gesagt: Das ist die Ausgangslage, die wir im Moment einfach hinnehmen müssen. Aber vielleicht schafft auch das gerade eine attraktive und noch günstige Chance, solange der Markt eben noch nicht weiß, woran er ist.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Netflix. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.