Microsoft-Aktie: Warum sie weitere 32 % verlieren könnte
Microsoft (WKN: 870747) hat sich in den vergangenen zehn Jahren sehr gut entwickelt. Umsatz und Gewinn stiegen von 77.849 auf 198.270 Mio. US-Dollar beziehungsweise von 21.863 auf 72.738 Mio. US-Dollar.
Der Konzern profitierte neben seinem Software- vor allem vom Cloudgeschäft, das mittlerweile den Hauptteil zum operativen Gewinn beiträgt.
Microsoft mit Gewinnrückgang
Im ersten Geschäftsquartal 2023 wuchs der Umsatz weiter um 11 % auf 50,1 Mrd. US-Dollar. Der operative Gewinn legte um 6 % auf 21,5 Mrd. US-Dollar zu. Doch unterm Strich musste Microsoft diesmal über einen Gewinnrückgang um 14 % auf 17,6 Mrd. US-Dollar berichten.
Zum einen wirkte sich die US-Dollar-Stärke negativ auf die Ergebnisse aus. Umsatz und Gewinn fielen um fünf beziehungsweise sechs Prozentpunkte schwächer aus als zu konstanten Wechselkursen. Im wichtigen Cloud-Geschäft kostete der starke US-Dollar das Unternehmen sieben Prozentpunkte Umsatz.
Zum anderen spürt Microsoft aber auch zunehmend die ökonomische Abkühlung. Immer mehr Unternehmen reduzieren ihre Investitionsausgaben. So wuchs beispielsweise der Umsatz mit dem wichtigen Cloud-Produkt Azure um 35 % und damit geringer als noch im Vorquartal. Microsoft senkte zudem seine Azure-Umsatzprognose um fünf Prozentpunkte.
Im Productivity and Business Processes-Segment wuchs der Umsatz um 9,5 % auf 16.465 Mio. US-Dollar. Der operative Gewinn verbesserte sich um 9,8 % auf 8.323 Mio. US-Dollar.
In der Intelligent-Cloud-Sparte steigerte Microsoft seinen Umsatz um 20,2 % auf 20.325 Mio. US-Dollar, während der operative Gewinn um 16,9 % auf 8.978 Mio. US-Dollar kletterte.
Im More-Personal-Computing-Bereich sank der Umsatz um 0,25 % auf 13.332 Mio. US-Dollar. Der operative Gewinn verringerte sich hier deutlich um 15,3 % auf 4.217 Mio. US-Dollar.
Schwächere Aussichten und Nachfrage
Für seine Intelligent-Cloud-Sparte erwartet Microsoft im zweiten Geschäftsquartal 2023 mit 21,25 bis 21,55 Mrd. US-Dollar nun weniger Umsatz als zuvor. Gleiches gilt für das Personal-Computing-Segment mit einer Umsatzprognose-Spanne zwischen 14,5 bis 14,9 Mrd. US-Dollar.
„Unser Ausblick zeigt, dass sich viele der Trends, die wir am Ende des ersten Geschäftsquartals 2022 gesehen haben, im zweiten Geschäftsquartal 2023 fortsetzen werden. In unserem Consumer-Geschäft wird sich die wesentlich schwächere PC-Nachfrage vom September fortsetzen und sowohl die Windows OEM- als auch der Surface-Geräte-Ergebnisse beeinträchtigen, selbst wenn die installierte Windows-Basis und die Windows-Nutzung zunehmen“, so Microsofts Finanzchefin Amy Hood.
„Kürzungen bei den Kunden-Werbeausgaben, die sich im weiteren Quartalsverlauf ebenfalls abschwächten, wirkten sich auf die Such- und Nachrichtenwerbung und LinkedIn-Marketing-Lösungen aus.“
Microsoft-Aktie ist überbewertet
Microsoft-Aktien fallen heute in Frankfurt zwischenzeitlich um 7,9 % (26.10.2022). Die Aktien sind mit dem starken Wachstum der letzten Jahre teuer geworden. Darauf hatte ich bereits im Januar 2022 hingewiesen.
Aktuell notieren sie immer noch zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24, was nicht mehr zu den Wachstumsraten von knapp 11 % passt. Kommt es nun zu einer weiteren Wachstumsabschwächung, vergrößert sich die Fallhöhe noch einmal.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft.