Warum kommt die BASF-Aktie eigentlich nicht vom Fleck?

Figuren von Bulle und Bär als Symbol für steigende und fallende Aktien an der Börse
Foto: Christoph Gössel

Die BASF (WKN: BASF11)-Aktie bewegt sich seit über einem Jahr seitwärts. Dabei pendelte der Kurs im Bereich zwischen 40 und 55 Euro hin und her. Aktuell kostet eine Aktie 48 Euro und etwa genau so viel wie vor 12 Jahren (Stand 19.05.2023).

Allerdings wäre man trotz des stagnierenden Kurses nicht ganz leer ausgegangen. Denn BASF hat in jedem Jahr eine Dividende gezahlt, die sogar bis 2020 kontinuierlich angehoben wurde. Aber warum hat sich der Aktienkurs eigentlich über diesen langen Zeitraum nicht bewegt?

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Der Hauptgrund für die schwache Performance der BASF-Aktie ist sicherlich die Befürchtung, dass die Zeit der hohen Gewinne schon wieder vorbei sein könnte. Im vergangenen Jahr kamen dann auch noch die gestiegenen Energiepreise dazu, die BASF besonders getroffen und diese Befürchtung nur noch weiter bestärkt haben.

BASF verdient Milliarden

Letztendlich hat BASF aber ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei beachtlichen 6,96 Euro und damit sogar höher als im Vorjahr. Auf dieser Basis hat der Konzern tatsächlich eines der besten Ergebnisse seiner langen Konzerngeschichte erzielt.

Im laufenden Jahr wird es dann aber wohl doch einen deutlichen Rücksetzer geben. BASF rechnet mit einem im besten Fall stagnierenden Umsatz bei gleichzeitig fallenden Gewinnen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (EBIT) soll auf 4,8 bis 5,4 Mrd. Euro fallen. Im vergangenen Jahr lag das Ergebnis auf dieser Basis noch bei mehr als 6,8 Mrd. Euro.

Das erste Quartal hat schon einen Vorgeschmack darauf gegeben, wohin die Reise gehen wird. Der Umsatz ist um 13 % auf 20 Mrd. Euro gefallen. Das EBIT vor Sondereinflüssen ist sogar um 31 % auf 1,9 Mrd. Euro eingebrochen. Zwar ist ein Rückgang auf 1,9 Mrd. natürlich erstmal alles andere als bedrohlich. Immerhin erreicht BASF auch weiterhin solide Gewinne.

Problematischer ist der relativ schwache Cashflow. Im ersten Quartal lag der Free Cashflow bei -1,8 Mrd. Euro! BASF hat also insgesamt 1,8 Mrd. Euro mehr ausgezahlt als eingenommen. Zwar sollte man den Free Cashflow eines Quartals nicht zu hoch bewerten, da der Wert von Quartal zu Quartal stark schwanken kann. Der schwache Wert deutet aber bereits darauf hin, dass der Cashflow in diesem Jahr wohl unter dem Vorjahresniveau liegen wird.

Ist die Dividende haltbar?

Schon im letzten Jahr hat der freie Cashflow aber nur gerade so noch gereicht, um die Investitionen und die Dividendenzahlung zu finanzieren. In diesem Jahr wird also voraussichtlich die bereits jetzt relativ hohe Verschuldung noch weiter steigen. Am Ende des ersten Quartals lag die Nettoverschuldung schon bei 17,8 Mrd. Euro.

Auch das ist sicherlich ein Faktor, der auf dem Aktienkurs lastet. In Kombination mit dem steigenden Zinsniveau wächst hier eine weitere Belastung für den Gewinn heran. Denn schon im ersten Quartal sind die Zinszahlungen um fast 50 % auf 179 Mio. Euro in die Höhe geschossen. Das wirft auch die Frage auf, ob die Dividende in dieser Höhe langfristig tragbar ist oder das Kapital lieber zur Stärkung der Bilanz verwendet werden sollte.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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