Top-Aktien für September 2023

Ralf Anders: Daqo New Energy
Chinas Wirtschaft bekommt in letzter Zeit jede Menge schlechter Finanzpresse ab. Kein Wunder also, dass Anleger in Scharen aus dem Reich der Mitte fliehen. Mittlerweile wirkt das aber übertrieben, sodass es sich lohnen könnte, sich nach starken chinesischen Unternehmen umzusehen, die zum Discountpreis gehandelt werden.
Wie wäre es zum Beispiel mit Daqo New Energy (WKN: A1KAFV)? Das profitable Unternehmen gilt als Kostenführer, wenn es um die Produktion von polykristallinem Silizium für die Solarindustrie geht. Zuletzt musste es einen Gewinneinbruch verkraften aufgrund stark reduzierter Absatzpreise. Aber auch die Kostenbasis sinkt stetig, während sich das Wachstum des Absatzvolumens dank der günstigeren Endkundenpreise weiter beschleunigen dürfte.
Ralf Anders besitzt keine Aktien von Daqo New Energy.
Caio Reimertshofer: Alphabet
Die Google-Mutter Alphabet (WKN: A14Y6H) lieferte im jüngsten Quartalsbericht zufriedenstellende Ergebnisse ab. Während das Cloudgeschäft wie gewohnt gut läuft, erlebte das Werbegeschäft nach einer vorübergehenden Schwächephase die Rückkehr zum Wachstum.
Hinzu kommt der Fokus des Managements auf die Kostendisziplin, der sich bereits positiv auf die Margen des Unternehmens auswirkt. Mit einem EV/FCF-Verhältnis von unter 20 sieht das Big-Tech-Unternehmen im gegenwärtigen Marktumfeld attraktiv aus. Zumal Alphabet mit DeepMind und Waymo, um nur zwei vielversprechende „Nebenprojekte“ zu nennen, noch heiße Eisen für die Zukunft im Feuer hat.
Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien).
Peter Roegner: Jenoptik AG
Die Jenoptik AG (WKN: A2NB60) ist ein Überlebender des Neuen Marktes und kann daher auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.
Heute konzentriert sich das Unternehmen aus Jena auf Photonik, die es als eine „Schlüsseltechnologie für das 21. Jahrhundert“ bezeichnet. Der Begriff „Photonik“ fasst die Grundlagen sowie die Anwendungen optischer Verfahren und Technologien auf die Bereiche der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen zusammen.
Jenoptik beliefert vor allem Branchen, die die Trends Digitalisierung, Gesundheit, Smart Manufacturing und Mobilität bedienen.
Im ersten Halbjahr 2023 konnte Jenoptik den Umsatz um 12,9 % auf 504,9 Mio. Euro steigern. Als Gewinn nach Steuern blieben davon 32,7 Mio. Euro oder 56 Cent pro Aktie übrig, das ist eine Steigerung um 36,6 %.
Zusätzliches Wachstum verspricht sich Jenoptik durch Übernahmen und eine weitere Internationalisierung.
Peter Roegner besitzt keine Aktien der Jenoptik AG.
Frank Seehawer: Gerresheimer
Meine Top-Aktie für September 2023 ist Gerresheimer (WKN: A0LD6E). Das Düsseldorfer Unternehmen rückt immer mehr in die Wahrnehmung von Investoren. Sie trieben die Aktie zuletzt auf neue Allzeithochs.
Die gute Aktienkursentwicklung spiegelt dabei auch die derzeit rosigen Perspektiven des Unternehmens wider. Erst profitierte Gerresheimer vom Corona-Impfstoff. Nun zeigt sich, dass auch der Boom rund um die Abnehmspritzen von Novo Nordisk (WKN: A1XA8R) und Eli Lilly (WKN: 858560) zu einer guten Auftragslage führt.
Der Trend gewinnt dabei gerade erst an Fahrt. Als Zulieferer der beiden Firmen sollte der Weltmarktführer für Glasinjektionsfläschchen gut mitverdienen. Das erwartete KGV ist mit 19,3 noch bezahlbar, womit Potenzial für weitere Kurssteigerungen vorhanden sein könnte.
Frank Seehawer besitzt Aktien von Novo Nordisk.
Henning Lindhoff: Capcom
Capcom (WKN: 886135), ein Branchenführer in der Videospielwelt, hat durch Franchises wie „Monster Hunter“ und „Resident Evil“ beeindruckende Erfolge erzielt. Das klare Management und die Strategie, weniger, aber qualitativ hochwertigere Spiele zu veröffentlichen, führen seit Jahren zu stabilen Umsätzen. Die Margen schnellten zuletzt dank der Digitalisierung des Handels in die Höhe. An diesem Punkt ist nicht mehr viel zu holen, wie ich finde. Meine Investmentthese fußt auf Umsatzwachstum. Ähnlich wie die Konkurrenz will Capcom endlich mehr aus den eigenen Marken herausholen, setzt dabei auf Partnerschaften und Lizenzen – Mario lässt grüßen. Das Management spricht von einer Verdreifachung innerhalb weniger Jahre. Ich erachte Wachstumsraten von 15 % als realistisch, was der Aktie zu marktschlagenden Renditen verhelfen wird.
Henning Lindhoff besitzt Aktien von Capcom.
Hendrik Vanheiden: Autodesk
Der Aktienkurs meiner Top-Aktie für September steht heute ziemlich genau da, wo er vor Beginn der Corona-Pandemie stand (Stand: 27.08.2023). Dabei hat sich Autodesk (WKN: 869964) seitdem operativ gut entwickelt. Der Umsatz lag im letzten Quartal 47 % höher als drei Jahre zuvor, der operative Gewinn ist in dieser Zeit sogar um 79 % gestiegen.
Entsprechend ist die Bewertung der Aktie gesunken – auf ein FCF-Multiple von nun 23. Das scheint mir günstig. Denn ich traue dem Anbieter von Design- und Bausoftware, getrieben von der anhaltenden Digitalisierung unserer Welt, mittelfristig wieder ein zweistelliges Wachstum zu. Lediglich die hohe aktienbasierte Vergütung ist mir ein Dorn im Auge.
Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Autodesk.
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Offenlegung: Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Alphabet und Autodesk.