Dollar General: Kurs -55 %. Value-Aktie und Chance des Jahrzehnts?

Vater, Mutter und Kind beim Einkaufen im Supermarkt
Foto: via Pexels

Lange mussten Interessenten der Dollar General-Aktie (WKN: A0YEES) warten, bis sie ihren anhaltenden Höhenflug unterbrach. Nun scheint es soweit zu sein, denn seit Jahresbeginn befindet sich die Aktie des führenden amerikanischen Discounters im Ausverkaufsmodus. Der Kursverlust seit Jahresbeginn beläuft sich auf minus 55 %.

Die Bewertung ist historisch niedrig. Sind die Zeiten vorbei, in denen das Unternehmen mit zweistelligem Umsatz- und Gewinnwachstum glänzte?

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Die Zahlen zum zweiten Quartal 2023 geben die Antwort

Bevor wir diese Frage beantworten können, lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Zahlen des zweiten Quartals 2023. Hier lässt sich tatsächlich eine Verlangsamung des Wachstums erkennen. So stieg der Umsatz im zweiten Quartal 2023 nur noch um 3,9 % auf 9,8 Mrd. US-Dollar. Die wichtige Kennzahl der flächenbereinigten Umsätze ging sogar um 0,1 % zurück, was ein erstes Warnsignal sein könnte. Zudem stiegen die Lagerbestände auf Filialebene um 3,4 %.

Enttäuschend ist auch der Ausblick auf das Gesamtjahr 2023: Demnach soll der Umsatz zwischen 1,3 und 3,3 % wachsen, nach zuvor prognostizierten 3,5 bis 5 %. Die flächenbereinigte Umsatzentwicklung wird zwischen -1 und 1 % erwartet.

Auch der CEO von Dollar General ist nicht zufrieden

In der Tat leidet das Unternehmen stärker unter dem wirtschaftlichen Abschwung, als viele es erwartet hatten. Jeff Owen, CEO von Dollar General, kommentierte die Finanzergebnisse des zweiten Quartals und betonte, dass diese insgesamt nicht zufriedenstellend seien. 

Dennoch habe das Unternehmen erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere bei der Verbesserung der Lieferkette und in den Filialen. Darüber hinaus habe man das Lagerwachstum reduziert und die Preisposition weiter gestärkt. Diese Maßnahmen hätten dazu beigetragen, den Kundenfluss zu verbessern und im zweiten Quartal Marktanteile zu gewinnen.

Die schwache Umsatzentwicklung in Verbindung mit einem straffen Investitionsprogramm wirkte sich bei einer steigenden Inflation entsprechend auf die Ertragslage aus: Das Betriebsergebnis sank im zweiten Quartal um 24,2 % auf 692 Mio. US-Dollar. Das Nettoergebnis ging mit 30,9 % noch stärker zurück.

Investitionen belasten die Zahlen von Dollar General

Im Laufe des Quartals wurden fast 850 Immobilienprojekte umgesetzt, um die Reichweite zu erhöhen und sowohl neue als auch bestehende Kunden besser zu bedienen. Dollar General plant dabei noch einen Gang hoch zu schalten.

Diese Investitionen werden die Ergebnisse im Jahr 2023 voraussichtlich belasten, aber das Unternehmen ist zuversichtlich, dass sie die Grundlage für nachhaltiges Wachstum im Jahr 2024 stärken und langfristigen Mehrwert für die Aktionäre schaffen können.

Eine lukrative Nische besetzt

Dollar General ist eine Größe im amerikanischen Einzelhandelsmarkt. Im Vergleich zur Konkurrenz hat sich das Unternehmen eine lukrative Nische ausgesucht: Discounter in ländlichen Regionen. Das Sortiment ist überschaubar und überschreitet in der Regel nicht die Fünf-Dollar-Marke. Zudem sind 75 % der Amerikaner im Umkreis von fünf Meilen erreichbar, was für eine flächendeckende Präsenz spricht. Auch der Onlinehandel dürfte keine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen, da die Versandkosten bei stark diskontierten Gütern des täglichen Bedarfs eine erhebliche Hürde darstellen. 

Das größte Problem scheint derzeit die schwache Wirtschaftslage in Kombination mit einem starken Investitionsplan zu sein. Bis 2023 sind in den USA 3.110 Immobilienprojekte geplant – davon 990 Neueröffnungen und 2.000 Umbauten. Insgesamt gibt es über 19.100 Stores.

Analysten gehen davon aus, dass die Ertragslage im kommenden Jahr weiter belastet sein wird. Langfristig könnte es aber wieder aufwärts gehen – insbesondere, wenn die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt. So zumindest die Hoffnung.

Der Aktienkurs hat allerdings noch keinen Boden gefunden, was Anleger weiterhin vorsichtig stimmen sollte. Das Sprichwort “Greife niemals in ein fallendes Messer” gilt für die Dollar General-Aktie im aktuellen Umfeld mehr denn je.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Dollar General. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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