Enphase Energy und 10 weitere Konkurrenten, um die Tesla sich Sorgen machen muss
Speicherung von Energie gilt schon lange als einer jener Wachstumsmärkte, auf denen Tesla Motors (NASDAQ:TSLA) (ETR:TL0) plant, von der Gigafactory in Nevada aus mit eigenen Batterien ein Wörtchen mitzureden. Mit SolarCity (NASDAQ:SCTY) (ETR:0SC) als Partner hat man eine gute Basis für Geschäfts- wie auch Privatkunden geschaffen.
Aber wenn du annimmst, dass Tesla bei der Energiespeicherung alleine das Feld bespielt, dann hast du dich geschnitten. Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Unternehmen weltweit sind an Lösungen zur nachhaltigen Energiespeicherung beschäftigt, und jeder greift den Markt von einer anderen Seite an. Tesla hat viele Konkurrenten zu überwinden, wenn sie am Ende tatsächlicn ein gewichtiges Wort in der Branche mitreden wollen.
Die Konkurrenz ist heiß auf den Markt
Im weiteren Text findest du einen kleinen Überblick über 11 Unternehmen, die schon jetzt einen Namen in der Energiespeicherungsbranche haben. Nicht jedes davon stellt selber Batterien her und es werden unterschiedliche Ansätze zu finden sein, doch wichtig ist zu verstehen, dass große wie auch kleine Unternehmen auf denselben Markt drängen wie Tesla.
Enphase Energy (NASDAQ:ENPH) (ETR:E0P) ist einer der größten Player auf dem Markt der Solarwechselrichter. Sie sind darauf auf, bei der Energiespeicherung anzukommen wie auch ihren Markt bei Wechselrichtern zu verteidigen. Das Speichersystem wird ihrer Strategie nach ein intelligenter Zwischenschalter zwischen Solarpanelen und dem Netz. Indem man vorhandene Energie langfristig speichern kann, erlaubt Enphase Häuser und Netze zu versorgen und schafft damit Wertzuwachs für alle Beteiligten.
Alevo ist ein Startup mit einer Bewertung von 1 Milliarde USD. Sie bauen ein Energienetz samt Speichersystem namens GridBank. Jüngst wurde eine Partnerschaft mit Customized Energy Solutions angekündigt, um 200 MegaWatt an Energie zu speichern. Damit will man die Frequenzregulierung im Energie-Großhandel bedienen.
Sunverge ist ein Unternehmen zur Energiespeicherung, das von Total (NYSE:TOT) unterstützt wird und darüber hinaus eine Partnerschaft mit Totals Solarunternehmen SunPower (NASDAQ:SPWR) (ETR:S9P) eingegangen ist. Hier verbindet man Energiespeicherung mit einer Cloud-Software, die „automatisch die Beträge auf Stromrechnungen verringern, zuverlässiger sein und das Netz schützen“ soll. Mit Total und SunPower in der Hinterhand ist dies ein Unternehmen, das man im Auge behalten sollte.
In Deutschland entwirft man seine eigene Version der Gigafactory. Dahinter steckt das Batterien-Montage-Zentrum (BMZ), ein Hersteller von Akkus für Mobilgeräte. Die Fabrik soll 5 GWh liefern, viel weniger als die von Tesla geplanten 35 GWh, dennoch handelt es sich hier um einen ernstzunehmenden Gegner, der auf Deutschlands großem Markt der erneuerbaren Energien zuhause ist.
NEC Energy Solutions ist ein großer Player in der Netzspeicherung und stammt aus den Resten der einst mächtigen A123 Systems. Letztes Jahr hat man der chinesischen Wanxiang Group das alte Netzgeschäft von A123 Systems abgekauft. Das Unternehmen gibt an, dass man 110 MW Netzenergie bereitgestellt hätte, und nun, da man unter dem Segel von NEC ist, könnte das Unternehmen richtig Fahrt aufnehmen. Eine neue, skalierbare Lösung zur Speicherung ist im letzten Monat gestartet und zielt auf den Bereich außerhalb des Netzes, wo eine große Wachstumsmöglichkeit liegen könnte.
Johnson Controls (NYSE:JCI) (FRA:JCN) ist ein großer Batterie-Zulieferer der Autoindustrie, steigt aber erst recht spät ins Netz-Business ein. Man hatte versucht, A123 Systems zu kaufen, wurde letztlich aber von der Wanxiang Group ausgestochen. Nun arbeitet man an eigenen Lösungen. Johnson Controls ist ein interessanter Player, da sie ein großer HVAC-System-Designer sind und in der entstehenden intelligenten Elektronik für das eigene Heim die Finger haben.
Samsung ist einer der größten Batteriehersteller der Welt. Sie bieten alles an, von 1 – 10 kWh Angeboten für Eigenheime bis hin zu Betreiberlösungen von 1 MWh. Ein Plan für Samsung: alle ihre vielen Elektronika bündeln und in intelligenten Häusern und Wohnungen anbieten, die von Samsungs eigenen Energiespeichermedien betrieben werden. Das wäre ein smarter Weg, den Markt durcheinander zu rütteln. Egal was auch geschieht: Samsung darf man niemals abschreiben.
LG Chem sind weitere Riesen auf dem Batteriemarkt. Neulich erst hat man sich mit dem Netzwerkausstatter Siemens (NasdaqOTH:SIEGY) zusammengetan, um industriell nutzbare Batteriespeicher zu bauen. LG Chem ist schon jetzt einer der größten Konkurrenten von Tesla auf dem E-Fahrzeug-Markt. Bei der Energiespeicherung wird es nicht anders aussehen.
Ein aufkommender Energiemarkt ohne BYD? Unvorstellbar. BYD stellen Systeme für innen und außen her, für Wind und Solar, und mittlerweile beschäftigt man sich auch mit Mikroelektronik.
Saft ist führend auf dem Markt für Batterien für erneuerbare Energien und industriellen Anwendungen. Langfristig sollte man sie im Auge behalten. Neulich konnten sie Einnahmen in Höhe von 678,4 Millionen EUR für das Jahr 2014 berichten, außerdem haben sie jede Menge Erfahrung, wenn es darum geht, Speichermodule in der Arktis sowie Mikronetze anzulegen.
Mitsubishi hat seine Ambitionen mit einem Investment in Lithium Energy Japan bekräftigt. Die Giganten gehen davon aus, dass E-Fahrzeuge bei der Entwicklung eines Batterienetzes eine wichtige Rolle spielen werden. Mit dieser Annahme sind sie nicht die ersten. Die Strategie ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber Mitsubishi ist ein Name, der jede Menge Gewicht birgt.
Tesla ist bei weitem nicht allein
Ich kann hier nur einen groben Überblick über Unternehmen geben, die sich auf dem Spielplatz Energiespeicherung tummeln. Aber ganz klar: Tesla sind alles andere als allein, und sie versuchen eine Industrie aufzumischen, auf der bereits einige große Namen den Fuß in der Tür haben.
Ich bin mir nicht sicher, ob Tesla tatsächlich vieles so großartig anders machen kann als seine Mitstreiter. Wenn nicht, dann wird Tesla auf den Markt drängen und lediglich beim Preis innovativ sein können – und nicht mit einer neuartigen Technologie. Und da gibt es große Schwankungen, was für Investoren eine wichtige Tatsache ist.
Tesla hat für die Energiespeicherung ehrgeizige Ziele, und es ist nicht garantiert, dass man Erfolg hat – vor allem nicht, wenn die Konkurrenz derart gut aufgestellt ist.
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The Motley Fool empfiehlt SolarCity, Tesla Motors und Total (ADR). The Motley Fool besitzt Aktien von SolarCity und Tesla Motors. Dieser Artikel wurde am 7.3.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde von Alexander Langer übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.