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Wo wird die Deutsche Telekom in 10 Jahren stehen?

Viele Freunde der Volksaktie blicken seit einiger Zeit wieder positiv in die Zukunft. Aufbauend auf der gerade erst aktualisierten strategischen Ausrichtung lässt sich ganz gut erkennen, wohin die Deutsche Telekom (WKN:555750) in den nächsten Jahren steuert. Lass uns darüber hinaus etwas weiterspinnen, wo der Konzern Ende 2025 stehen könnte – meiner Ansicht nach könnte die Zukunft gut aussehen.

Die Ausgangsposition: Erneute Zuversicht bei den Anlegern 

Das letzte Mal, als die Telekom so richtig für Begeisterung gesorgt hatte, war im Jahr 2000 vor dem Höhepunkt der Dot.com-Blase. Der damalige Chef Ron Sommer wollte die erst seit wenigen Jahren privatisierte Bundespost-Sparte mit großen Visionen in die Zukunft beamen und “Deutschland zur Breitbandnation Nummer Eins machen” – es sollte anders kommen. Stattdessen wurden zig Milliarden für UMTS-Lizenzen und einen völlig überteuerten Markteinstieg in den USA verpulvert.

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Da Geld für tragfähige Wachstumsprojekte fehlte, war auch die Entwicklung der Aktie über viele Jahre eine große Enttäuschung für die Anleger. Bis heute lastet ein hoher Schuldenberg auf dem Konzern. Während die meisten DAX-Werte zwischen 2009 und 2013 einen Boom erlebten, dümpelte sie stur um die 10-Euro-Marke. Immerhin: Seit 2013 fassen Investoren wieder mehr Mut und trieben den Kurs von 8 auf zwischenzeitlich 17 Euro.

Von jetzt bis 2020: Fokus auf die Kernkompetenzen

Nach dem technikverliebten und eloquenten René Obermann ist seit zwei Jahren ein durchsetzungsstarker und nüchterner Finanzmann am Ruder. Am 1.1.2014 hat Timotheus Höttges den Chefposten übernommen und dem Konzern auch gleich einen Kurswechsel verordnet. Er folgt einem Muster, das man in diesen Monaten und Jahren allerorts erkennen kann: weg von riskanten Nebengeschäften, Stärkung des Kerngeschäfts und Differenzierung vom Wettbewerb statt Preiskampf.

Die momentan recht erfolgreiche T-Mobile USA dürfte über kurz oder lang verkauft werden, während das Vorhaben, auf eigene Faust ein weiteres Standbein mit Sozialen Netzwerken aufzubauen, bereits aufgegeben wurde. Umso mehr wird jetzt in Allianzen, Datenpools und technische Plattformen investiert. Anderen Unternehmen, die beispielsweise Apps, Inhalte oder Dienstleistungen anbieten wollen, präsentiert sich der Konzern als idealer Partner und verwendet dafür das Bild einer Steckerleiste.

Zu den Vorteilen der Telekom gegenüber vielen Konkurrenten gehören, dass sie zum einen starkes Rechenzentren-Know-how mit Kommunikationsinfrastruktur verbindet und zum anderen über enge Beziehungen sowohl zu Geschäftskunden jeder Größe als auch zu Konsumenten verfügt. Auf diese Weise kann sie vielfältige integrierte Lösungen aus einer Hand realisieren und gehört auf mehreren Gebieten zu den Top-Anbietern in Europa.

Bereits weltweit auf Platz 3 sehen die Branchen-Experten von Forrester die Großkunden-Sparte T-Systems bezüglich ihrer strategischen Ausrichtung rund um die Auslagerung von ITK (Informations- und Telekommunikations)-Infrastruktur. Das zeigt, dass sie dort für die nächste Dekade hervorragend aufgestellt ist, auch wenn es bei der Breite des aktuellen Angebots noch nicht zu einem Spitzenplatz reicht.

Bis 2020 wird die Telekom ihre derzeitigen Pläne umgesetzt haben und meiner Ansicht nach zunehmend Vorteile aus den europaweit vereinheitlichten Strukturen ziehen können. Sie wird dann immer noch ein Telekommunikationskonzern sein, aber durch das gestärkte Plattform-Geschäft auch mehr und mehr als IT-Integrator und zentraler Cloud-Betreiber wahrgenommen werden.

So könnte es bis 2025 weiter gehen

Entsprechend der Verschiebung der Schwerpunkte wird sich die Telekom auch in ein verändertes Wettbewerbsumfeld bewegen. Neben den klassischen Rivalen wie Vodafone (WKN:A1XA83) und Telefónica (WKN:850775) treten dann viel deutlicher IT-Größen wie IBM (WKN:851399) oder Accenture (WKN:A0YAQA) in den Vordergrund. Gegen diese, genauso wie gegen aufstrebende Konkurrenten aus Indien und China, wird die Telekom ihren europäischen Heimvorteil verteidigen müssen.

Wenn es gelingt, tragfähige Allianzen zu schmieden, etwa um umfassende und intelligente branchenspezifische Lösungen zu entwickeln und auf ihre Plattformen zu ziehen, dann kann die Telekom ein zentraler Gestalter der Zukunft werden. Erste Ansätze in diese Richtung sind bereits jetzt erkennbar, aber das große Geld winkt erst in der nächsten Dekade. Wegweisend ist die seit 2014 bestehende Partnerschaft mit Siemens (WKN:723610), um gemeinsam Leuchtturmprojekte für das große Thema Industrie 4.0 zu realisieren.

Positiv für die Telekom ist ihre völlig flexible technologische Ausrichtung. Somit kann sie stets die Kooperation mit den jeweils besten Anbietern suchen und wird niemals abhängig sein vom Erfolg einzelner Produkte oder Lösungen. Allerdings muss sie natürlich jederzeit die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Plattformen sicherstellen, um den heute eingeschlagenen Kurs langfristig und erfolgreich fortsetzen zu können.

Fazit

Die Telekom möchte mehr sein als nur ein “Datendurchleiter”. Mit erheblich aufgerüsteter Infrastruktur und starken Plattformen kann sie ein innovativer Partner für eine Vielzahl von Unternehmen und App-Entwicklern sein. Der Konzern besitzt die Ressourcen, um als “Möglichmacher” die Zukunft entscheidend mitzugestalten und gegen die amerikanische und asiatische Konkurrenz in Europa und darüber hinaus erfolgreich zu bestehen.

Ron Sommers Vision bezüglich der Konvergenz von Kommunikation, Information und Unterhaltungsmedien braucht etwas länger für ihre komplette Umsetzung – aber bis 2025 dürfte die Telekom sie nicht nur realisiert, sondern auch ein gutes Stück weitergedacht haben.

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Ralf Anders besitzt keine Aktien der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine Aktien der erwähnten Aktien.



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