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US-Wahl: Diese 3 DAX-Unternehmen sind am besten positioniert für einen Sieg von Hillary Clinton

Während der US-Wahlkampf seinen Höhepunkt erreicht, sollten Anleger die Lage kühl analysieren. Fast alle Unternehmen im DAX haben große Investitionen in den USA getätigt und sind vom Wahlausgang im November mehr oder weniger stark betroffen. Auf Basis der sehr unterschiedlichen Wahlprogramme habe ich analysiert, welche davon am ehesten von einem Sieg Hillary Clintons profitieren würden.

Deutsche Post, der Globalisierungs-Champion

Als eines der globalisiertesten Unternehmen überhaupt profitiert die Deutsche Post (WKN:555200) wie kaum ein anderes Unternehmen von offenen Grenzen und dem Abbau von Handelsbarrieren. Nicht umsonst wurde vor einigen Monaten eine internationale Kampagne gestartet, die sich mit visuell aufwändigen Werbespots für diese Ziele einsetzt.

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Egal ob Briefe, Pakete, Paletten, Container oder Spezialgüter, die Post und ihre Tochter DHL bringen alles von A nach B. In den USA wurde zwar das verlustreiche Express-Geschäft aufgegeben, aber dafür investiert DHL jetzt massiv in ein aufwändiges Logistik-Netzwerk für exportierende Onlinehändler, dessen Distributionszentren über das ganze Land verteilt sind. Zukünftig soll auch fast ganz Nord- und Lateinamerika eingebunden werden.

Von dieser Initiative erhofft sich der Konzern einiges. Breitseiten von einem möglichen Präsident Trump,  beispielsweise die Aufkündigung von internationalen Verträgen, passen da gar nicht ins Konzept.

DHL ist zu Land, zur See und in der Luft unterwegs und benötigt hierfür nicht nur einen regen internationalen Handel, sondern natürlich auch sichere Verkehrswege. Garantieren kann das keiner der beiden Kandidaten, aber meines Erachtens sind die Chancen tendenziell mit einer Präsidentin Clinton höher.

Lufthansa, der Transatlantik-Transporter

Keine Branche ist so stark von internationalen Konflikten und Terror betroffen wie die Luftfahrt. Eine Politik, die auf Dialog und Abrüstung setzt, ist daher sicherlich von Vorteil für Lufthansa (WKN:823212) und ihre Konkurrenten.

Wenn Flughäfen gesperrt werden, Touristen lieber mit dem Auto in den Urlaub fahren anstatt zu fliegen und Anschläge die Versicherungsprämien ansteigen lassen, dann sind Gewinneinbußen vorgezeichnet.

Hinzu kommt bei der Lufthansa, dass sie stark im Frachtgeschäft mitmischt. Im Jahr 2013 wurde die Flotte massiv modernisiert und damit sowohl der Transatlantik- als auch der Asienverkehr ausgebaut. Von daher ist sie ähnlich wie DHL von jeglichen Einschränkungen im internationalen Warenverkehr betroffen.

Soweit bisher für mich erkennbar, steht Trump eher für Aufrüstung, die Schließung von Grenzen und die Erschwerung des grenzüberschreitenden Handels. Nichts davon hilft der Lufthansa. Allerdings könnte es theoretisch sein, dass seine ausgefallenen Methoden doch besser dafür geeignet sind, einige der weltweiten Konflikte zu lösen. Er selbst gibt sich natürlich überzeugt davon. Für unsereins lässt sich das aber nur schwer vorab einschätzen.

Insgesamt gehe ich jedenfalls davon aus, dass die Lufthansa mit Clinton als Präsidentin besser fahren wird. Allein schon Trumps Konfrontation mit China und der muslimischen Welt sorgt für ein Klima der Unsicherheit, was für die Frankfurter pures Gift ist.

Volkswagen, der Mexiko-Pionier

Volkswagen (WKN:766403) ist technologisch wie geographisch so breit aufgestellt, dass es dem Unternehmen auf den ersten Blick ziemlich egal sein kann, welche Umwelt- und Wirtschaftspolitik der nächste US-Präsident verfolgt. Auch bezüglich des Dieselskandals ist unklar, welcher der beiden Kandidaten eine härtere Linie gegenüber dem Konzern fahren würde. Aber eine Sache ist echt wichtig für VW: Mexiko und das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA.

VW México wurde 1964 gegründet. Im Gegensatz zu den Konkurrenten aus den USA setzten die Wolfsburger schon frühzeitig auf eine umfassende Präsenz jenseits von einfachen Montagearbeiten. Bald wurden rund um das Werk in Puebla Dutzende bedeutende Zulieferer angesiedelt, während zusätzlich viele wichtige Komponenten intern gefertigt werden.

Heute ist der Cluster der größte Automobilkomplex in Mexiko mit einer Jahresproduktion von über einer halben Millionen Fahrzeugen. Zuletzt investierte die Konzerntochter Audi (WKN:675700) in der Nähe in eine eigene lokale Fabrik, die Ende September eröffnet wurde. Hinzu kommt ein Motorenwerk, das nach Chattanooga in den USA liefert. Auch das zeigt, wie wichtig NAFTA für VW ist.

Dass Trump jetzt eben dieses Abkommen aufkündigen möchte, treibt den Verantwortlichen bei VW sicherlich Schweißtropfen auf die Stirn. Clinton hingegen strebt freundschaftliche Beziehungen zu den südlichen Nachbarn an. Sicherlich steht für die meisten der großen Autohersteller viel auf dem Spiel, aber für VW dürfte aufgrund der immensen Präsenz am meisten vom Wahlausgang abhängen.

Bereit machen für den Endspurt

Viele in den USA fühlen sich derzeit an die unheilvolle McCarthy-Ära erinnert. So viel Polarisierung gab es schon ewig nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass insbesondere die vorgenannten DAX-Konzerne mehr als glücklich sind, wenn endlich wieder Ruhe einkehrt und eine Präsidentin für Kontinuität und Planbarkeit sorgt.

Wer hingegen glaubt, dass Trump die Überraschung noch gelingen könnte, sollte sich mit einem Aktienengagement in die oben genannten Aktien vielleicht zurückhalten, zumindest bis Klarheit herrscht.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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