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Netflix und ein Fehler, der mich 802.179 Dollar gekostet hat

Vor anderthalb Jahren habe ich euch meine bittersüße Geschichte über Netflix (WKN:552484) erzählt. Ich war einer der ersten Investoren und habe aber den Großteil meiner Position dieses Startup-Unternehmens, dass die Art und Weise, wie wir Video Content konsumieren, revolutionieren sollte, leider viel zu früh verkauft.

Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Geschichte noch einmal behandeln würde, aber Netflix steht kurz davor, der größte Gewinner des S&P 500 im letzten Jahr zu werden und wird jetzt im Jahr 2016 auch besser bewertet als nach dem vergangenen Quartal. Daher ist mir diese Geschichte gerade noch einmal hochgekommen. Was im letzten Jahr noch ein Fehler war, der mich 505.845 US-Dollar gekostet hat, hat sich jetzt zu einem Fehler von der epischen Tragweite von 802.179 US-Dollar erweitert.

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BILDQUELLE: NETFLIX

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Damals 2002

Versetzen wir uns einmal 14 Jahre zurück, als Netflix an die Börse ging. Damals war ich schon skeptisch und ich war kein besonderer Fan des Geschäftsmodells und der Aktie. Sich DVDs zu leihen, indem man sie von einem Verteilungszentrum in Kalifornien bestellt, schien mir eine ziemlich seltsame Sache, immerhin musste man  ja eine Woche lang warten, wenn man an der Ostküste wohnte. Die Aktie ging dann, nach der ursprünglichen Euphorie, gleich ziemlich den Bach hinunter und genau zu diesem Zeitpunkt entschied ich mich dazu das Unternehmen als Abonnent einmal auszuprobieren – auch als Investor.

Netflix war gerade aggressiv dabei, sein Netzwerk von regionalen DVD-Verteilungszentren auszubauen, was die Lieferzeit von einer Woche auf zwei Tage reduzieren sollte. Auf einmal war ich nicht mehr der größte Kritiker von Netflix, sondern der größte Fan des Unternehmens. Und nachdem das Unternehmen nach dem Börsengang die Gunst der Aktionäre verloren hatte, konnte ich im Oktober 2002 fünfhundert Aktien für weniger als 2.600 US-Dollar erstehen. Ich hatte die Aktie auf ihrem Tiefpunkt gekauft und hatte meine Ansicht zu Netflix grundlegend geändert. Jeder, der damals auf mich gehört hat, würde jetzt auf dem 240-fachen seiner ursprünglichen Investition sitzen.

Aber ich hätte es sogar noch besser erwischen können. Zwei Jahre später nahm Netflix einen Aktiensplit im Verhältnis 2:1 vor, gefolgt von einem Split 7:1 im letzten Jahr. Die fünfhundert Aktien mit einem damaligen Kurs von 5,18 US-Dollar wären heute 7.000 Aktien, wenn ich sie nur behalten hätte. Aber ich hatte ja den Großteil meiner Aktien vor dem Split im Jahr 2004 schon verkauft. Autsch.

Das Warten ist das Schwierigste

Ich habe auf die harte Tour gelernt, dass Geduld das wichtigste beim Investieren ist. Netflix stieg und stieg, als der DVD-Verleih per Post immer erfolgreicher wurde. Und ich verkaufte im Jahr 2003, gerade zu diesem Zeitpunkt, 80% meines Anteils. Ich war einfach übereifrig. Ich hatte mich von der eigenen Gier leiten lassen.

Die 100 Aktien, die ich behalten hatte, wurden dann – nach dem Split 2004 – 200 Aktien. Aber ein paar Jahre später habe ich nochmal die Hälfte meiner Position verkauft. Die Aktie war damals einer der großen Gewinner, aber das war bevor die Streaming-Plattform internationalen Erfolg hatte und Netflix der größte Gewinner des SMP 500 im Jahr 2013 und 2015 werden sollte.

Man könnte jetzt argumentieren, dass ich mich doch nicht beschweren könnte. Ich besitze immer noch 10% meiner ursprünglichen Position. Und diese 50 Aktien sind jetzt 700 Aktien, für die ich jeweils 0,37 US-Dollar bezahlt habe. Wenn ich jemals die Geschichte meines größten Gewinnes erzählen möchte, dann kann ich mir diese Aktie raus suchen, die mir das 300-fache meiner ursprünglichen Investitionen gebracht hat. Die split-bereinigten 6.380 Akten, die ich aber zu früh verkauft habe, wären am Börsenschlusskurs vom Montag 802.179 US-Dollar wert gewesen. Im letzten Jahr habe ich schon geschrieben, dass mir das für meinen Rentenfond jede Menge gebracht hat oder es auch meinen Kindern einen Grund weniger gegeben hätte, sauer auf mich zu sein. Die Summe, die ich verloren habe, wächst immer weiter, während Netflix den Markt dominiert und neu definiert.

Das war eine sehr teure, aber auch wichtige Lektion für mich. Wenn du eine disruptive Wachstumsaktie im Frühstadium findest, dann behalt sie und sitz die Sache einfach aus. Mein Verlust soll dein Gewinn sein. Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Dieser Artikel wurde von Rick Munarriz auf Englisch verfasst und wurde am 25.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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