Beliebte Dividendenaktien im Check: Die BASF-Aktie

Klassische Anlageprodukte wie das Festgeldkonto oder ein Bausparvertrag werfen aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase kaum noch Erträge ab. So wundert es mich nicht, dass Dividendenaktien bei vielen Anlegern derzeit sehr beliebt sind.
Allerdings sollte nicht nur auf die Dividendenrendite geachtet werden. Mindestens genauso wichtig ist die Sicherheit und die Kontinuität, mit der sie ausgeschüttet wird.
Deshalb habe ich mir fünf beliebte Dividendenaktien einmal genauer angeschaut und geprüft, ob deren Gewinnausschüttungen auch in Zukunft sicher sind.
Begonnen habe ich vor einigen Tagen mit der Allianz (Link zum Artikel), heute ist der Chemieriese BASF (WKN:BASF11) dran. Die BASF-Aktie bietet ihren Anlegern derzeit eine Dividendenrendite von 3,3 % (Stand: 11.01.2017).
Punkt 1: Das Geschäftsmodell
Nicht jedes Geschäftsmodell erlaubt konstante Dividendenzahlungen auf hohem Niveau. Daher ist der erste Punkt, den ich bei der BASF-Aktie prüfen möchte, das Geschäftsmodell.
BASF hat es in den letzten Jahrzehnten verstanden, sein Know-how im Chemiebereich in den unterschiedlichsten Branchen einzusetzen. Ein Blick auf die Umsatzverteilung nach Geschäftsbereichen belegt das daraus resultierende, ausgeglichene Portfolio.

Quelle: Geschäftsbericht BASF 2015
Functional Materials & Solutions ist die Materialsparte von BASF und beliefert unter anderem die Automobil- und Elektroindustrie. Der Bereich Performance Products stellt Chemikalien her, die die Eigenschaften von Ausgangsmaterialien verändern. Kunden sind hier vor allem die Lebensmittel- und Pharmaindustrie.
Das Segment Chemicals umfasst das Geschäft mit Basischemikalien und Zwischenprodukten, deren Hauptabnehmer die Chemieindustrie ist. Die Öl- und Gasförderung bündelt BASF im Bereich Oil & Gas. Und die Sparte Agricultural Solutions bietet Kunden aus der Landwirtschaft Lösungen rund um die Themen Pflanzenschutz, Saatgutbehandlung und Wassermanagement.
Diese breite Aufstellung macht das Unternehmen unempfindlich gegen lokale oder branchenspezifische Krisen, was in Bezug auf die Dividendensicherheit sehr positiv zu bewerten ist.
Denn schwächelt ein Segment, gleicht ein anderes das meist wieder aus. Das sollte für eine gewisse Gewinnstabilität sorgen, welche wiederum eine wichtige Voraussetzung für eine sichere Dividende ist.
Grundsätzlich sollte das Geschäftsmodell von BASF daher verlässliche Ausschüttungen an die Aktionäre ermöglichen. Damit hat die BASF-Aktie den ersten Punkt meines Dividendenchecks bestanden.
Punkt 2: Gewinn und Cashflow
Ob das Geschäft von BASF tatsächlich genug abwirft, um eine verlässliche Ausschüttungspolitik zu gewährleisten, verrät ein Blick auf die Gewinne und Cashflows der letzten Jahre.
Und der zeigt uns: BASF konnte seine Dividende meist aus dem laufenden Cashflow zahlen.

Quelle: Unternehmensangaben BASF
Der Free Cashflow gibt an, wie viel Geld nach Investitionen und Finanzierungstätigkeiten tatsächlich aufs Firmenkonto wandert. Wichtig für Dividendenanleger: In den Finanzierungstätigkeiten ist die Ausbezahlung der Dividende enthalten.
Ist der Free Cashflow positiv, kann ein Unternehmen seine Dividende aus den laufenden Erträgen zahlen. Bei BASF war das in drei der letzten sechs Jahre der Fall. Das hört sich schlechter an, als es in Wirklichkeit ist.
Denn in zwei dieser drei Jahre war der Free Cashflow nur negativ, weil man Schulden zurück gezahlt hat. Hätte man das nicht getan, wäre der Cashflow in fünf von sechs Jahren positiv gewesen.
Das zeigt, dass die Dividende von BASF in den letzten Jahren solide finanziert war. Damit hat die BASF-Aktie auch den zweiten Punkt meines Dividendenchecks bestanden.
Aber vielleicht ist dir aufgefallen, dass der Gewinn in den letzten Jahren stetig gesunken ist. Warum das die Sicherheit der Dividende gefährden könnte, zeigt uns der dritte Punkt.
Punkt 3: Ausschüttungsquote
Während der Gewinn also gesunken ist, hat BASF gleichzeitig seine Dividende Jahr für Jahr erhöht. Die Folge: Ein immer größerer Anteil des Gewinns wurde in Form der Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet.
Das Verhältnis von Gewinn zur Dividende nennt man Ausschüttungsquote. Ich bevorzuge Unternehmen, die höchsten 70 % ihres Gewinns ausschütten.
Ist die Quote höher, besteht die Gefahr, dass zu wenig für Investitionen übrig bleibt und zukünftiges Wachstum damit gebremst wird. In den letzten sechs Jahren lag die Ausschüttungsquote von BASF stets unter 70 %.
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | |
Ergebnis je Aktie (in Euro) | 4,96 | 6,74 | 5,25 | 5,22 | 5,61 | 4,34 |
Dividende je Aktie (in Euro) | 2,20 | 2,50 | 2,60 | 2,70 | 2,80 | 2,90 |
Ausschüttungsquote | 44,4 % | 37,1 % | 49,5 % | 51,7 % | 49,9 % | 66,8 % |
Quelle: Geschäftsbericht BASF 2015
Aber die Tendenz bei der Ausschüttungsquote zeigt nach oben. Da BASF mit einem niedrigeren Gewinn für 2016 rechnet, dürfte die Quote dieses Jahr sogar noch ein bisschen höher ausfallen.
Derzeit befindet sich die Ausschüttungsquote noch auf einem vernünftigen Niveau. Anleger, die auf verlässliche Dividendenzahlungen angewiesen sind, sollten die Entwicklung von Gewinn und Dividende aber genau beobachten, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Mein Fazit zur BASF-Aktie
Das breit gefächerte Geschäftsmodell und die hohen Cashflows deuten darauf hin, dass BASF ein verhältnismäßig sicherer Dividendenzahler ist. Dass die Dividende komplett gestrichen wird, scheint daher eher unwahrscheinlich.
Fällt der Gewinn allerdings weiter, könnte die Dividende stagnieren oder sogar gesenkt werden. Wer als Anleger auf regelmäßige Auszahlungen setzt, dem sei geraten, einen genauen Blick auf die Entwicklung des Gewinns und der Ausschüttungsquote zu werfen.
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