Daimler-Aktie: 3 Dinge, die Anleger 2017 wissen müssen
Für Daimler (WKN:710000) war 2016 was Umsatz und Fahrzeugabsatz betrifft wohl ein weiteres Rekordjahr, zumindest deuten die Q3-Zahlen darauf hin.
Die Daimler-Aktie hat ebenfalls ein ordentliches Jahr 2016 hinter sich, der Kurs legte um 9,4 % zu. Außerdem konnten sich die Aktionäre über eine Dividendenrendite von 4,6 % freuen (berechnet mit dem Jahresschlusskurs 2016).
Aber was bringt das Jahr 2017 für den schwäbischen Premiumautobauer? Ich glaube, dass Donald Trump, die Modellpalette und die allgemeine Entwicklung des Automobilmarktes Einfluss auf den Kurs der Daimler-Aktie haben werden.
Um herauszufinden ob von diesen drei Punkten positive Impulse für die Daimler-Aktie ausgehen könnten, habe ich sie mir einmal genauer angeschaut.
Punkt 1: Donald Trump – Fluch oder Segen für Daimler?
Donald Trump zieht in diesen Tagen ins Weiße Haus ein und wird damit offiziell sein Amt als neuer US-Präsident antreten. Wie du sicher weißt, will er viele Dinge ändern.
Damit könnte er die Absatzzahlen von Daimler im US-Markt beeinflussen. Und dieser ist insbesondere für die LKW-Sparte enorm wichtig.
Das Diagramm zeigt, dass die USA für Daimler der größte Absatzmarkt für LKWs und der drittgrößte für PKWs ist. Damit ist klar, dass der US-Markt einen großen Einfluss auf die Ergebnisse des Konzerns hat.
Aber beeinflusst Trump das Geschäft von Daimler in den USA eher zum Guten oder zum Schlechten?
Zum einen denkt man sicher an seinen Wahlslogan „America First“. Um Arbeitsplätze zu schaffen und die einheimische Wirtschaft zu stärken, könnte er US-Autobauer wie General Motors oder Ford bevorzugt behandeln, was schlecht für ausländische Unternehmen wie Daimler wäre.
Allerdings betreibt auch Daimler große Werke in den USA, insbesondere im LKW-Bereich.
Standort | Mitarbeiter |
Tuscaloosa | 3.500 |
Cleveland | 3.000 |
Detroit | 2.000 |
Portland | 2.000 |
Quelle: Unternehmensangaben Daimler
Da Daimler die USA also nicht nur als Absatzmarkt sieht, sondern auch kräftig vor Ort produziert und damit Arbeitsplätze schafft, sollte sich der Groll von Trump auf Daimler in Grenzen halten.
Das zweite große Wahlversprechen von Trump sind Steuersenkungen. Setzt er diese tatsächlich um, könnte das die Konsumfreude der Amerikaner kräftig ankurbeln. Denn wem mehr Geld übrig bleibt, der gibt auch mehr aus.
Davon profitieren könnte natürlich der PKW-Absatz . Vielleicht noch stärker aber könnte die Nachfrage nach Trucks steigen. Denn wenn mehr konsumiert wird, muss auch mehr transportiert werden. Und das wird eben meist mit LKWs getan.
Wie erwähnt könnte Daimler also aufgrund seiner großen Werke in den USA von Trumps „America First“ Politik weitestgehend verschont bleiben. Steuersenkungen könnten das wichtige US-Geschäft sogar beflügeln. Ich glaube daher, dass die Trump-Präsidentschaft mehr Chancen als Risiken für die Daimler-Aktie bietet.
Punkt 2: Modellpalette – was gibt’s Neues?
Neue Modelle können dem Fahrzeugabsatz einen kräftigen Schub verleihen. Denn wer kauft für den fast gleichen Preis ein Auto, dessen Nachfolger praktisch schon vor der Tür steht?
Lass uns daher ein Blick darauf werfen, ob bei den wichtigsten Mercedes-Fabrikaten ein Modellwechsel ansteht, der den Fahrzeugabsatz ankurbeln könnte.
Modell | Fahrzeugabsatz 2015 |
SUVs (inkl. GLA) | 543.000 |
C-Klasse | 470.000 |
A- / B-Klasse | 425.000 |
E-Klasse | 306.000 |
Quelle: Geschäftsbericht Daimler 2015
Bei den SUVs wird 2017 die neue G-Klasse vom Band rollen. Nun, allzu große Impulse für das Absatzwachstum dürfte das wohl aber nicht geben. Zumindest begegne ich eher wenigen G-Klassen auf der Straße.
Ganz neu wird die X-Klasse an den Start gehen. Daimler steigt damit ins PickUp-Geschäft ein. Laut Auto Bild ist das Dickschiff aber nicht für die USA, dem Heimatland der PickUps, vorgesehen.
Darum bleibt abzuwarten, ob die neue X-Klasse großen Einfluss auf die Absatzzahlen haben wird. Bei der C-Klasse steht lediglich ein Facelift an, bei der A- und B-Klasse tut sich gar nichts.
Die E-Klasse wurde 2016 neu aufgesetzt, möglicherweise profitiert Daimler auch 2017 noch von einer verstärkten Nachfrage. Brandneu werden die E-Klasse-Varianten Coupé und Cabrio erscheinen, wovon eine kleine Nachfragesteigerung ausgehen könnte.
Insgesamt glaube ich aber, dass 2017 zu wenig neue Modelle auf den Markt kommen, als dass diese für explodierende Absatzzahlen sorgen könnten. Ein positiver Kursimpuls für die Daimler-Aktie durch neue Modelle scheint daher eher unwahrscheinlich.
Punkt 3: Entwicklung des Automobilmarktes in 2017
Der dritte Punkt, den Daimler-Aktionäre 2017 auf dem Schirm haben sollten, ist die allgemeine Entwicklung des Automobilmarktes. Denn in einem schrumpfenden Markt tut sich selbst das beste Unternehmen schwer zu wachsen.
Laut einer Prognose des VDA (Verband der Automobilindustrie) muss Daimler davor aber keine Angst haben. Im Gegenteil, der VDA rechnet sogar mit einem Wachstum des PKW-Weltmarktes um 2 %.
Davon sollte auch Daimler profitieren. Somit könnte das leichte Wachstum des weltweiten Automobilmarktes einen positiven Impuls für die Daimler-Aktie liefern.
Mein Fazit
Sowohl von den Entwicklungen in den USA, als auch vom Wachstum des Automobilmarktes könnte Daimler im Jahr 2017 profitieren. Frische Modelle hingegen dürften wenig Schwung in die Absatzzahlen bringen.
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Thomas Brantl besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Ford. The Motley Fool empfiehlt Daimler und General Motors.