Hast du diesen potenziellen Renditekiller in deinem Portfolio?
Wenn du ein regelmäßiger Leser von The Motley Fool bist, dann hast du bestimmt schon einmal mitbekommen, dass die Deutschen eher als börsenscheu gelten und ihr Festgeld und das heimische Sparschwein dafür aber über alles lieben.
Anstatt die Chance auf gute, langfristige Renditen zu ergreifen, entscheiden sich viele unserer Landsmänner daher eher für Sicherheit, ganz gleichgültig gegenüber der Tatsache, dass es bei dieser Anlageform im besten Fall 0,x % zu holen gibt. Nicht gerade befriedigend, wenn du mich fragst.
Eigentlich müsste man deshalb fast schon diejenigen prämieren, die so mutig sind und ihr Geld in Immobilienfonds parken. Doch erfreut sich diese Form der Geldanlage leider aktuell einer möglicherweise zu großen Beliebtheit unter den Deutschen, betrachten wir zunächst die nackten Zahlen:
Die Beliebtheit in Zahlen
Seit Jahresbeginn wurden bereits Immobilienfonds des Geldhauses Deka in Höhe von 650 Millionen Euro gekauft. Das ist in etwa doppelt so viel, wie zum gleichen Zeitpunkt in 2016.
Im Gesamtjahr 2017 steht dem übrigens ein Ausgabegesamtvolumen der Deka in Höhe von 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Du musst kein Mathegenie sein, um zu erkennen, dass dieses Kontingent bereits in wenigen Wochen aufgebraucht sein dürfte. Bedenke, das Kontingent für dieses Jahr ist dann aufgebraucht, also das Jahr, was gerade erst begonnen hat.
Das Kontingent ist übrigens nur begrenzt, weil den Fondsverwaltern nicht genügend Immobilien mit Investmentqualität zur Verfügung stehen, der Nachfrage steht hier also kein Angebot mehr gegenüber.
Wo ist das Problem?
Wie du dir sicher denken kannst, ist ein mögliches Problem in einer potenziell nachlassenden Nachfrage zu sehen. Diese könnte beispielsweise darin begründet sein, dass die steigenden Preise es nicht mehr zulassen, dass eine breite Menge an Menschen sich die eigenen vier Wände leisten kann. Derartige Schlagzeilen könnten Panik bei vielen Besitzern hervorrufen, wohlwissend, dass das Ende steigender Preise damit erreicht sein könnte, woraufhin diese dann ihre Immobilien auf den Markt schmeißen und damit das Angebot drastisch erhöhen. Nach den Gesetzen der Preisbildung sollte der Preis in einem solchen Szenario im besten Fall stagnieren, langfristig dürfte er jedoch sinken.
Immobilienfonds wären in einem solchen Fall in gleichem Ausmaß betroffen, da ein dann eintretender negativer Newsflow mit Bezug zum Thema Immobilien zu einer Kapitalflucht aus dieser Anlageform führen dürfte, in dessen Folge die Fondsverwalter ebenfalls gezwungen sind ihre Immobilien zur Liquiditätsbildung zu verkaufen, was das Immobilienangebot weiter erhöht und dem Preisverfall neuen Schwung verleihen könnte.
Auslöser, wie den eingangs beschriebenen sehe ich derzeit übrigens mehrere. Genauso gut könnten beispielsweise steigende Zinsen dafür sorgen, dass die Immobilienfinanzierung teurer wird und in der Folge weniger Menschen Immobilien nachfragen. Der restliche Verlauf in Form des Preisverfalls dürfte dann gleichartig vonstattengehen.
Fazit
Wenn du mich fragst, steht der Immobilienmarkt momentan auf einem eher wackeligen Fundament. Die Nachfrage nach Immobilien und Immobilienfonds ist zwar ungebremst hoch und ich muss gestehen, dass ich mir nicht sicher bin, ob das Ende der Fahnenstange, oder besser, der Preistreiberei, bereits erreicht ist.
Aus meiner gewohnt langfristigen Betrachtung befürchte ich jedoch, dass ein winziger Auslöser ausreichen könnte, um den Nachfrageüberhang zu beseitigen und das Angebot drastisch zu erhöhen, was zu fallenden Immobilienpreisen und einem Kursverfall bei Immobilienfonds führen könnte. Das symbolische Kartenhaus würde dann folglich einbrechen.
Falls dich meine Sichtweise alleine noch nicht überzeugt, hier noch das versprochene Warren Buffett Zitat, über das du in diesem Kontext vielleicht nachdenken solltest:
Sei ängstlich, wenn andere gierig sind.
Es könnte auf den aktuellen Immobilienmarkt zutreffen, oder was meinst du?
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