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Der CEO der größten amerikanischen Bank hält Bitcoins für Betrug

Foto: The Motley Fool

Falls du die letzten Jahre in der Wildnis gelebt hast, Kryptowährungen, angeführt von Bitcoin und Ethereum, sind 2017 eine richtig große Sache. Nachdem sie das Jahr mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 17,7 Milliarden US-Dollar begonnen hatten, stiegen die mehr als 900 Kryptowährungen, die von den Verbrauchern direkt erworben werden können, auf über 160 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Das ist ein Anstieg von mir aus 800 % in etwa 8 Monaten.

Obwohl Bitcoin bis heute nur ein bisschen mehr als 300 % pro Jahr wächst, ist diese Währung für die hohen Gewinne bei der Marktkapitalisierung verantwortlich, da Bitcoin fast die Hälfte dieser Währung ausmacht. Der Anstieg von mehr als 3000 % bei Ethereum hat den Kryptowährungen aber auch nicht geschadet.

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Kryptowährungen sind dieses Jahr nicht aufzuhalten

Der starke Trend hinter Bitcoin und den anderen Kryptowährungen liegt an einer Kombination aus der Popularität der zugrundeliegenden Blockchain-Technik, einem schwachen amerikanischen Dollar und der Stimmung unter den Investoren.

Blockchain, das digitale dezentrale Speichersystem, das Transaktionen ohne Zwischenhändler erfasst, ist die Technologie, auf der Bitcoin und Ethereum basieren. Einige experten gehen davon aus, dass Blockchain die nächste Generation sicherer Peer-to-Peer- und Business-to-Business-Transaktionen sein könnte. Das Potential, das Blockchain für die Finanzindustrie birgt, ist für einige Investoren sehr interessant.

Der schwache amerikanische Dollar war auch ein Wachstumstreiber für Bitcoin und andere Kryptowährungen.Nachdem ein Zweijahrestief im Vergleich zum Euro erreicht wurde, fürchteten die Anleger um ihre Kaufkraft und investierten dafür in Bitcoins.

Traditionell ist es so, wenn der Dollar fällt, dass sich die Investoren auf Gold stürzen, weil es eine begrenzte Ressource ist. In letzter Zeit ist Bitcoin zu einer Art Ersatzgold geworden, da das Protokoll die Zahl der Münzen im Umlauf auf 21 Millionen Stück begrenzt. Damit ist auch Bitcoin eine endliche Ressource.

Zusätzlich kamen die Emotionen der Investoren noch zum Tragen. Schließlich passiert es nicht jedes Jahr, dass Investitionen um 300 oder 3000 % innerhalb von wenigen Monaten steigen. Diese Art von Gewinnen ist natürlich sehr attraktiv, besonders für Leute, die Kryptowährungen nicht verstehen und auf schnelles Geld hoffen. Die Emotionen können die Volatilität hier sogar noch mehr erhöhen.

Ist Bitcoin Betrug?

Aber was wäre, wenn das nur Betrug wäre? Laut Jamie Dimon, dem CEO von JPMorgan Chase (WKN:850628), der größten Bank in den Vereinigten Staaten nach Marktkapitalisierung und Einlagen, ist Bitcoin Betrug.

In einem Interview während der jährlichen Delivering Alpha-Konferenz sagte Dimon: “Bitcoin ist nicht real. Es wird irgendwann verboten werden.” Dimon erklärte seine Kommentare und meinte, dass er keine Short-Position bei Bitcoin kaufen und 100.000 US-Dollar in Bitcoins verkaufen würde, bevor es fällt. “Das sind nicht die Art Ratschläge, die wir geben. Meine Tochter hat Bitcoins gekauft, es stieg eine Zeit lang, und jetzt glaubt sie, ein Genie zu sein.” Er sagte aber auch offen, dass wenn einer seiner Angestellten bei JPMorgan Bitcoins kaufen oder verkaufen würde, dass sie sofort gefeuert würden, da es “gegen unsere Regeln geht und einfach dumm ist”.

In einer weiteren Konferenz am selben Tag schlug Dimon Folgendes vor: “Bitcoin ist schlimmer als die Tulpenmanie. Es wird nicht gut enden. Jemand wird dabei zu Schaden kommen. Währungen werden juristisch unterstützt. Daher wird Bitcoin uns allen um die Ohren fliegen.”

Auch wenn nicht alle die Meinung von Dimon teilen, so könnten seine Ansichten doch teilweise richtig sein. Was die tatsächlichen Coins betrifft, könnte er durchaus recht haben. Ein Teil der Bitcoin-Community rechnet mit einer wachsenden Akzeptanz von Bitcoin als gesetzlichem Zahlungsmittel. Eine Reihe von Unternehmen akzeptieren diese ja schon seit 2014. Die Volatilität von Bitcoin könnte jedoch ansteigen oder der Preis könnte drastisch sinken. Das könnte dazu führen, dass die Unternehmen diese dann nicht mehr akzeptieren. Das ist vielleicht nicht der Todesstoß für Bitcoin, aber es wäre sicherlich keine gute Nachricht.

Dimon spricht auch von einem ziemlich überzeugenden langfristigen Trend, der besagt, dass schnelle kurzfristige Gewinne oft flüchtig sind. An der Börse endet das nächste große Ding oft mit enormen Gewinnen, die allerdings in kurzer Zeit wieder weg sind. Beispiel hierfür sind die Genom-Blase Anfang der 2000er Jahre, die Dotcom-Blase etwa zur selben Zeit und die 3D-Druck-Blase vor ein paar Jahren. Diese Blasen bestätigen, dass die Emotionen der Investoren oft zu weit gehen, was zu nicht-nachhaltigen Bewertungen führt.

Eine vernünftigere (aber pessimistischere) Sichtweise von Bitcoin

Ein Bereich, in dem der Verfasser dieses Textes mit Dimon einer Meinung ist, ist, dass die Blockchain, auf der Bitcoin basiert, sehr real ist und Potential besteht. Die Transparenz und Dezentralisierung, die Blockchain bietet, würde es Cyberkriminellen erheblich erschweren, Transaktionen nach Ihren Wünschen zu manipulieren.

Das soll aber nicht heißen, dass im Moment irgendjemand eine Ahnung davon hat, wie wertvoll Blockchain sein könnte. Die Enterprise Ethereum Alliance hat derzeit mehr als 150 Organisationen, die eine Version der Ethereum-Blockchain in Pilotprogrammen oder im kleinen Rahmen testet und damit möglicherweise attraktiver werden könnte als Bitcoin. Aber diese kleinen Projekten geben uns noch keine Vorstellung davon, was die Technologie wirklich wert ist. Bitcoin hat vor Kurzem seine Blockchain (das SegWit2X-Update) aktualisiert, wodurch die Transaktionsgebühren sinken, die Transaktionszeiten beschleunigt und die Kapazität innerhalb des Netzwerks verbessert wird. Es bleibt abzuwarten, ob dies ausreicht, um Unternehmen zur Nutzung von Bitcoin zu bewegen.

Regulierungen könnten auch ein zweischneidiges Schwert für Bitcoin sein. Wenn die amerikanischen Behörden gegen Bitcoin vorgehen würden, würde diese digitale Währung in gewisser Weise bestätigt werden. Wenn die Regulierungsbehörden allerdings die Träume der Liberalisten zerstören, dann kann Bitcoin nicht mehr als eine Möglichkeit benutzt werden, um außerhalb des Zentralbankensystems zu bezahlen.

Es gibt auch ziemlich klare Beweise an der Börse, dass es sich um eine Blase handeln könnte. Der Bitcoin Investment ETF, der von Grayscale aufgelegt wird, besaß am 31. August 2017 172.721 Bitcoins, was einem Nettowert von 668 Millionen US-Dollar bei einem Kurs von 3.870 US-Dollar pro Bitcoin am 13. September entspricht. Die Marktkapitalisierung des Bitcoin Investment Trust betrug aber am selben Datum 1,12 Milliarden US-Dollar. Das zeigt, dass die Anleger 68 % mehr für diesen ETF bezahlen, als er wert ist. Der einzige Grund dafür könnte vielleicht eine bessere Liquidität gegenüber dem direkten Kauf von Bitcoins sein.

Ist Bitcoin Betrug? Vermutlich nicht, aber das bedeutet nicht, dass Bitcoins auch nur annähernd so viel wert sind, wie der aktuelle Kurs vermuten lässt.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 18.09.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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