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Diese Unternehmen hat gerade 74 Kryptowährungen bewertet: Hat deine den Test bestanden?

Blockchain
Foto: Getty Images

Seit Anfang 2017 gibt es keine Anlageklasse, die beeindruckender ist als Kryptowährungen. Zwischen dem 31. Dezember 2016 und dem 7. Januar 2018 stieg der Gesamtwert aller virtuellen Währungen zusammengenommen um mehr als 4.500 %. Für solche Gewinne würden die traditionellen Aktienindizes Jahrzehnte benötigen. Aber mit diesen Gewinnen sind auch Risiken und Fragen verbunden. Keine der früheren raschen Aufwertungen in irgendeiner Anlageklasse hat sich auf lange Sicht gehalten, und die Anleger haben die Einführung neuer Technologien in der Vergangenheit überschätzt.

Im Falle der Kryptowährungen überschätzen sie wahrscheinlich, wie schnell das Großunternehmen die Blockchaintechnologie einführen wird. Blockchain ist dabei das digitale, verteilte und dezentrale Ledger, welches die Kryptowährungen untermauert und für die Aufzeichnung aller Transaktionen verantwortlich ist. Auch wenn es Blockchain schon seit etwa einem Jahrzehnt gibt, so testen Großunternehmen es erst jetzt in kleinen Anwendungen.

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Was wäre also eine realistische Perspektive für die Bewertung von Kryptowährungen?

Während niemand die Antwort mit Sicherheit weiß, ist Weiss Ratings zumindest bereit, sich dieser Frage mit einer gewissen Eigensinnigkeit zu stellen.

Diese Ratingagentur hat gerade 74 beliebte Kryptowährungen bewertet.

Weiss Ratings bietet bereits seit mehr als vier Jahrzehnten seine Spin-on-Investments an und öffnete in der vergangenen Woche zum ersten Mal seine Türen für die Bewertung von Kryptowährungen. Es zielt darauf ab, virtuelle Währungen als Investitionen zu betrachten, wobei es jedoch eine Reihe von Aspekten von 74 virtuellen Währung/Coins bei der Zuweisung einer Note berücksichtigte. Weiss Ratings beschreibt die vier Komponenten seines Modells wie folgt:

  1. Der Cryptocurrency Risk Index: Dieser berücksichtigt unter anderem Preisschwankungen, die Gesamtvolatilität einer virtuellen Währung und Marktverzerrungen.
  2. Der Cryptocurrency Reward Index: Dieser vergleicht die Renditen relativ zum Durchschnitt und die absoluten Renditen relativ zu Richtwerten.
  3. Der Cryptocurrency Technology Index: Dieser berücksichtigt Faktoren wie Anonymität, Governance-Fähigkeiten, die Fähigkeit Codes zu verbessern, Energieeffizienz, Skalierungslösungen und die Interoperabilität mit anderen Blockchains.
  4. The Cryptocurrency Fundamental Index: Hier geht es unter anderem um Transaktionsgeschwindigkeit und Skalierbarkeit, Netzwerksicherheit, Marktdurchdringung, Netzwerkkapazität, Dezentralisierung des Blockprodukts und öffentliche Akzeptanz.

Weiss möchte auch, dass die Öffentlichkeit begreift, dass die Modellierung nicht perfekt ist. Niemand hat alle Informationen, die man braucht, um Kryptowährungen präzise zu bewerten, und letztendlich sind dies nichts anderes als die aktuellen Einschätzungen zu 74 virtuellen Währungen, die sich mit der Verschiebung der Kryptodynamik sehr wohl ändern können. Dabei ist auch klar, dass es keine “sichere Kryptowährung” gibt, denn die digitalen Währungen befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium.

Um besser zu verstehen, wie Weiss Ratings an die Bewertung herangegangen ist, werfen wir einen Blick auf einige der Noten.

Bitcoin: 3+

Die populärste Kryptowährung der Welt und diejenige mit der höchsten Marktkapitalisierung bekommt mit einer passablen Leistung eine 3+.

Trotz einer wahnsinnigen Menge an Vermögensbildung seit 2010 und einer relativ hohen Akzeptanz in der Öffentlichkeit hat Bitcoin Probleme, mit denen man sich auseinandersetzen sollte. So wird beispielsweise das Netzwerk von Bitcoin im Vergleich zu seinen Mitbewerbern als langsam angesehen. Eine Analyse von HowMuch.net zeigt, dass Bitcoins Blockchain in der Lage ist, nur maximal sieben Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten.

Dabei liegt es weit hinter seinen Konkurrenten – ganz zu schweigen davon, dass die durchschnittliche Transaktion jetzt 28 US-Dollar im Netzwerk von Bitcoin kostet, was fast einer Banküberweisung gleich kommt. Es gibt klare technologische und fundamentale Hindernisse, die Bitcoin überwinden muss, wenn es eine Chance haben möchte, seine Bewertung durch Weiss Ratings zu verbessern.

Ethereum: 2

Ob wir es glauben oder nicht, eine “2” war die höchste von Weiss vergebene Bewertung, und es stellt eine “gute” Bewertung dar. Die einzige andere Kryptowährung, die sich eine “2” verdient hat, war EOS.

Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, warum Ethereum so hoch eingestuft wird. Es ist die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung hinter Bitcoin, und Markenunternehmen auf der ganzen Welt testen ihre Blockchain mehr als die aller anderen. Tatsächlich hat die im Februar 2017 gegründete Enterprise Ethereum Alliance rund 200 Mitglieder.

Die Blockchain von Ethereum umfasst intelligente Verträge, d.h. Protokolle, die bei der Überprüfung, Erleichterung oder Durchsetzung eines Vertrags helfen. Sie sind hochgradig anpassbar und außerordentlich attraktiv für Unternehmen, was bedeutet, dass die Blockchain von Ethereum oft als Grundlage für die Innovation von neuen Blockchains dient. Die Blockchain von Ethereum geht auch über die reinen Währungsanwendungen von Bitcoin hinaus, was der Blockchain ein wesentlich höheres und langfristiges Adoptionspotenzial verleiht.

Ripple: 3

Auf der anderen Seite erhielt Ripple eine mittlere Note “3”, die der gleichen Note entspricht, wie der von Dogecoin, einer virtuellen Währung, die ursprünglich als Witz geschaffen wurde.

Ripple hat eine Menge Arbeit zu seinen Gunsten geleistet, darunter eine wachsende Zahl von Finanzpartnerschaften. Der jüngste Deal, bei dem die XRP-Währung verwendet wurde, um die Abwicklung von Geldtransfers für MoneyGram International zu beschleunigen und die Transaktionsgebühren zu senken, stellt das Potenzial dieser auf Finanzdienstleistungen ausgerichteten Kryptowährung dar.

Doch trotz der schnellen Verarbeitungszeiten hat Ripple auch massive Preisschwankungen in seiner XRP-Währung erleben müssen, und es hat noch nicht bewiesen, dass seine Blockchain in der Lage ist, seine hohen Transaktionsgeschwindigkeiten in einem skalierteren Praxistest aufrechtzuerhalten. Ein Erfolg in der MoneyGram-Partnerschaft oder bei anderen Geschäften würde sicherlich dazu beitragen, einige der Zweifler zu vertreiben, aber es wird wahrscheinlich Zeit brauchen, damit sie ihre Meinung ändern.

Bitcoin Cash: 3-

Bitcoin Cash, die viertgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, und eine, die sich im letzten Sommer von Bitcoin abspaltete, wurde mit einer düsteren 3- bewertet.

Warum wurde sie so streng bewertet? Zusätzlich zu vielen der Herausforderungen, denen Bitcoin gegenübersteht, wie z.B. hoher Stromverbrauch und Verarbeitungszeiten, die wesentlich langsamer sind als herkömmliche Banknetzwerke, hat Bitcoin Cash nur wenige reale Anwendungen und Händler, die die Währung akzeptieren. Mit Ausnahme von Overstock.com, dem Anfang des Monats durch die Verwechslung von Bitcoin mit Bitcoin Cash der Ausrutscher des Jahrhunderts passiert ist. Es wird seitdem weniger als Dogecoin verwendet – und das ist ziemlich traurig.

Obwohl keine der Kryptowährungen eine “5” oer “6” erhielt (ebenso wenig wie keine etwas höheres als eine “2” erhielt), bekam aber eine Handvoll kleinerer Marktkapitalisierungs-Kryptowährungen eine “4”.

Die Botschaft ist hierbei klar: Kryptowährungen sind faszinierend, aber höchst spekulativ. Wir werden wahrscheinlich eine beträchtliche Reifung und möglicherweise auch eine Konsolidierung erleben müssen, bevor Kryptowährungen zu einer “sicheren Anlage” werden.

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The Motley Fool hat keine Position in irgendeiner der genannten Aktien oder Kryptowährungen.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 29.1.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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