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HumanOptics AG: Was für eine Achterbahnfahrt!

Foto: Getty Images

Die Überschrift sagt schon alles: Eine Achterbahnfahrt ist nichts gegen diese Aktie. Zunächst ein sagenhafter Kurssprung von 468 Prozent! Nur wenige Tage später sackt die Aktie um über 30 Prozent ab. Trotz Volatilität bleibt ein satter Zugewinn. Dennoch, über den Kursverlauf haben sich ganz sicher so einige Investoren gewundert, zumindest ging es mir so.

Für den starken Sprung nach oben gibt es eine einfache Erklärung, denn das Management von HumanOptics (WKN:A1MMCR) hat hier keineswegs gezaubert, sondern in mühevoller Kleinarbeit handfeste Ergebnisse geliefert. Die Früchte dieses Einsatzes können Investoren (wenn auch mit dem kleinen Wermutstropfen eines vorübergehenden Kurssturzes) nun ernten.

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Künstliche Iris erhält FDA-Zulassung

In Erlangen beheimatet, ist HumanOptics vor allem auf die Entwicklung von Implantaten spezialisiert, die die Sehkraft ihrer Patienten erhalten oder zurückgeben sollen. Dazu zählen beispielsweise Linsen zur Behandlung von altersbedingten Augenerkrankungen, wie dem Grauen Star.

Bei dem nun von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassenem Produkt handelt es sich um die so genannte Artificial Iris, also eine künstliche Iris, die Patienten unter anderem nach Unfällen implantiert werden kann. Außerdem soll sie bei Betroffenen eingesetzt werden, die seit der Geburt entweder über keine oder eine nur teilweise vorhandene Iris verfügen.

Einstieg in US-Markt begeistert Investoren

Wie Dr. Pierre Billardon, Vorstandsvorsitzender der HumanOptics AG, am Donnerstag adhoc mitteilte, wurde die Artificial Iris vor der offiziellen FDA-Genehmigung zunächst am 1. Dezember vergangenen Jahres in das Breakthrough Devices-Programm der FDA aufgenommen. Dies war dann sozusagen der Ersteinstieg vor dem nun offiziellen Einstieg in den nordamerikanischen Gesundheitssektor. Es sei das einzige Produkt, das im hochattraktiven Markt zugelassen wurde und den dort bislang nicht abgedeckten medizinischen Bedarf adressiere, so der CEO.

Die Mitteilung löste an den Handelsplätzen Begeisterung aus. Innerhalb nur weniger Stunden nach der verpflichtenden Adhoc-Mitteilung, konnte HumanOptics eine gestiegene Marktkapitalisierung von fast 30 Millionen Euro verbuchen. Hiermit wird deutlich, wie wichtig diese FDA-Entscheidung für die weitere Geschäftsentwicklung des Unternehmens ist.

Vom Startup zum Market Mover

Obwohl HumanOptics erst 1999 als Startup in Erscheinung trat, entwickelte sich das Unternehmen rasend schnell. Bereits nach einem halben Jahr wurde sie als Aktiengesellschaft gelistet. Erstes Produkt war eine faltbare Kunstiris, mit der sich ein zerstörtes Auge ästhetisch wiederherstellen ließ.

Mit der nun gewonnen Zulassung erhofft sich das Management einen Quantensprung im US-Geschäft und eine weitere signifikante Stärkung des Geschäftsmodells. Das Management geht von einem starken Wachstum aus, da es im Rahmen der US-Studie bereits Wartelisten von Operateuren gab, die das Produkt jedoch bislang nicht einsetzen durften.

Gute Hoffnungen auch für das Europa-Geschäft

Billardon geht davon aus, dass der nunmehr erfolgreiche Einstieg in den US-Markt mittelfristig auch auf den Heimatmarkt abstrahlen dürfte. Hier verfügen die Erlanger bereits über eine Zulassung der Gesundheitsbehörden und können die Artificial Iris somit im Rahmen des regulären klinischen Einsatzes durch Operateure implantieren lassen.

Meiner Meinung nach dürften diese Hoffnungen auch begründet sein. Die Prüfungen der US-Gesundheitsbehörden gelten gemeinhin als Nadelöhr für den Geschäftserfolg von europäischen Medizintechnik- und Pharmaunternehmen, die jenseits des Atlantiks in den Markt einsteigen wollen. Konzerne, die sowohl die europäische wie auch die US-Prüfung erfolgreich absolviert haben, haben also bereits sehr weitreichende Entwicklungsstadien erreicht.

Fazit: Starke Ausgangsposition

Derzeit muss sich HumanOptics als einziger Marktteilnehmer in seinem Geschäftsbereich mit FDA-Zulassung wenig Sorgen um Konkurrenz machen und nimmt damit eine exklusive Ausgangsposition ein. Gleichwohl ist mittelfristig damit zu rechnen, dass zunächst erfolgreich eingeführte Technologien von potenziellen Wettbewerbern adaptiert bzw. in anderer Form weiterentwickelt werden.

Diese Strategie kennen Investoren insbesondere aus dem Pharma-Sektor. Dort werden einmal entwickelte Medikamente nach Ablauf einer Patentfrist freigegeben und finden dann oftmals ihren Weg zur Verwendung in so genannten Generika, also Nachahmer-Präparaten. Die Generika-Hersteller umgehen somit den vor allem langwierigen Forschungsaufwand inklusive des aufwändigen Zulassungsverfahrens.

Ob das jedoch passiert, wird ganz entscheidend davon abhängen, wie erfolgreich sich das Produkt nun in den kommenden Monaten und Jahren am Massenmarkt etabliert. Der Bedarf an ästhetisch-chirurgischen, okularen Eingriffen dürfte mit Blick auf die vollen Auftragsbücher der HumanOptics definitiv vorhanden sein.

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Björn König besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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