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Dialog Semiconductor-Aktie zieht nach oben – warum das kein Strohfeuer ist

Halbleiter-Chip auf Leiterplatte
Foto: Getty Images

Kaum hatte ich mich mit der Idee einigermaßen angefreundet, dass Dialog Semiconductor (WKN:927200) mit Synaptics (WKN:529873) fusioniert, ist der mögliche Deal auch schon wieder geplatzt. Die Aktionäre feiern die Neuigkeit zunächst, aber wie geht es nun weiter? Eine aktualisierte Einschätzung der Lage.

Es hätte funktionieren können …

Auf dem langen Weg zur Diversifizierung hätten Synaptics und Dialog sich gegenseitig helfen können. Zusammen hätten sie nicht nur ein breiteres Produktspektrum, sondern auch verbesserte Chancen in wichtigen Wachstumsmärkten wie Smart Home, Virtuelle Realität und Automotive (siehe mein Artikel vom 20.07. für mehr Details).

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Trotzdem war klar, dass eine Übernahme von Synaptics im aktuellen Börsenumfeld kein Schnäppchen wird. Die Cash-Maschine Dialog hätte ihre Konten räumen und Kredite in der Größenordnung von einer Milliarde Euro organisieren müssen. Das hätte ein starkes Argument für die Aktie eliminiert, nämlich die kerngesunde Bilanz, welche jederzeit kleinere Zusatz-Investitionen für den Einstieg in neue Marktsegmente zulässt.

Operativ hätte ein Zusammengehen vermutlich Sinn ergeben, aber insgesamt eben nur, wenn auch die Finanzen stimmen. Offenbar hat das Dialog-Management einsehen müssen, dass der Preis und das damit verbundene Risiko zu hoch waren.

… aber Dialog braucht Synaptics nicht

Nun muss Dialog andere Wege finden, um sich aus der Abhängigkeit von Apple (WKN:865985) zu lösen und die erwartbaren Umsatzeinbußen mit dem Handy-Krösus über die kommenden Jahre ausgleichen zu können. Statt erneut den großen Wurf zu wagen, wird das Management dafür jetzt wahrscheinlich eher die bisherige Strategie weiterführen. Diese bestand aus der Kombination von kleineren Zukäufen wie Silego, verstärkten Investitionen in die Forschung und Entwicklung sowie dem Aufbau von neuen Partnerschaften.

Nicht jede der vielen Initiativen entwickelt sich zu einem aussichtsreichen Umsatzbringer, aber insgesamt gibt es für meinen Geschmack genug Wachstumsplattformen, die Hoffnung machen. Über die Partnerschaft mit den Chip-Herstellern Renesas (WKN:812960) und Xilinx (WKN:880135) hat sich Dialog beispielsweise mit seinen Power-Management-Lösungen gut im Automobilbereich positioniert.

Die Microcontroller der Japaner haben einen Weltmarktanteil von 31 % laut einer Studie von Strategy Analytics vom April, sodass Dialog schon allein darüber perspektivisch in jedes dritte Auto kommen könnte. Hinzu kommt, die starke Position von Xilinx bei fortschrittlichen Assistenzsystemen. Deren flexibel auf die jeweilige Anwendung hin optimierbare Chips (englisch FPGA abgekürzt) arbeiten hocheffizient und im Leistungsbereich der stärksten Grafikchips (GPU). Nicht umsonst ist Daimler (WKN:710000) vor kurzem eine Entwicklungspartnerschaft eingegangen, um beim Thema Künstliche Intelligenz voranzukommen.

Ansonsten trommelt Dialog auch kräftig dafür, Entwickler für die innovativen Möglichkeiten der zugekauften Silego-Chips zu begeistern, welche viele kleine Geräteregelungsfunktionen elegant auf kleinstem Raum vereinen können. Bald 4 Mrd. solcher integrierten Schaltkreise wurden bisher ausgeliefert und mit starkem Wachstum ist weiterhin zu rechnen. Ähnlich sieht es bei der drahtlosen Ladetechnik aus, die so langsam Fahrt aufnimmt. Partner Energous treibt die Markteinführung des ersten kommerziellen Produkts mit aktiver Rückendeckung von Dialog nun gezielt voran.

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Größere Umsätze würde ich auf kurze bis mittlere Sicht noch nicht erwarten, aber das sieht jetzt schon aussichtsreich aus für mich. Bereits auf dem Markt ist hingegen kabelgebundene Ladetechnik nach dem neuesten USB-PD-Standard. Dieser erlaubt höhere Ströme von bis zu 100 Watt, sodass ungleich mehr Anwendungsfelder in Frage kommen. Dialog ist in diesem Bereich führend.

Bleibt die A-Frage

Aber alles ist natürlich nicht rosig: Kein Artikel über die Aktie von Dialog Semiconductor kommt um die Frage herum, wie es mit der Beziehung zu Apple weitergehen wird. Für den vergleichsweise teuren Haupt-Power-Management-Chip (main PCIC) wurde bekanntlich erstmals ein zweiter Zulieferer hinzugenommen. Hinzu kommt, dass die Kalifornier eigenes relevantes Know-how aufgebaut haben und so möglicherweise zukünftig noch wesentlich weniger bestellen werden. Zunächst kaufen sie allerdings weiterhin kräftig bei Dialog, welche ein ganzes Set an Chips für die diversen Plattformen liefert.

Insgesamt gehe ich daher weiterhin davon aus, dass ein mögliches Auslaufen der intensiven Zusammenarbeit fließend über mehrere Jahre erfolgen wird. Dank der zahlreichen Wachstumschancen auf anderen Feldern wird Dialog etwaige Einbußen so wahrscheinlich kompensieren können. Gut dabei ist, dass die Kasse des schuldenfreien Unternehmens weiterhin prall gefüllt ist, um jederzeit flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Ein freier Barmittelzufluss in Höhe von 68 Mio. US-Dollar im schwächeren 1. Halbjahr spricht für sich.

Trotz des jüngst auf über 18 Euro (Stand 08. August) zurückgekommenen Kursniveaus sehe ich noch weiteres Aufholpotenzial. Die Bewertungskennzahlen sind unter dem möglicherweise übertriebenen Eindruck der „Apple-Gefahr“ weiterhin verführerisch niedrig, was in Verbindung mit der starken Bilanz zumindest eine gute Absicherung nach unten darstellt.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Dialog Semiconductor. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Daimler.



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