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Angriff auf Vestas und Siemens Gamesa: So gefährlich entwickeln sich die asiatischen Windkraftspieler

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Foto: Getty Images

„Wenn wir in Deutschland keine zusätzlichen Ausschreibungen haben, dann drohen wir zurückzufallen“ – diese eindringliche Warnung von Vertretern der Windkraftindustrie roch ein bisschen nach reinem Lobbyismus. Schließlich konnten die internationalen Auftragsbücher über die letzten Monate gut gefüllt werden, sowohl an Land als auch im Meer. Gerade die beiden Marktführer Siemens Gamesa (WKN:A0B5Z8) und Vestas (WKN:913769) hatten jede Menge Vertriebserfolge zu vermelden.

Eine latente Gefahr bleibt allerdings weiterhin ein Großangriff von asiatischen Wettbewerbern. Deshalb habe ich mal Informationen zusammengetragen, was die Konkurrenz aus Japan, Korea und China so treibt, und bin auf spannende neue Entwicklungen gestoßen.

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Noch ist alles gut …

Bisher konnten sich die großen Nord- und Ostseespieler den internationalen Markt fast unter sich aufteilen. Die Inder blieben bevorzugt in Indien und die Chinesen in China. Gleichzeitig haben sich die koreanischen und japanischen Wettbewerber schwergetan, ihre früheren Expansionspläne auch nur ansatzweise umzusetzen.

Da vor rund zwei Jahren dann auch noch die weltweite Nachfrage eingebrochen ist, wurde zunächst jedwede Aufbruchsstimmung vermiest. Was die Marktanteile außerhalb Chinas angeht, dominieren Vestas, Siemens Gamesa und Co. folglich wie eh und je. Davon profitieren sie aktuell, wo sich das Marktumfeld immer mehr aufhellt. Auch im laufenden Quartal wurden wieder reihenweise Großaufträge gemeldet, darunter zwei Projekte in Indien über stolze 567 MW für Siemens Gamesa.

Volle Auftragsbücher, wachsendes Servicegeschäft, neue Märkte und sich stabilisierende Preise – was könnte da also schiefgehen?

… aber das könnte sich schon bald ändern

Klar ist, dass die chinesische Konkurrenz auf Augenhöhe ist, nicht nur, was die installierte Leistung betrifft. Längst verlässt sie sich auch nicht mehr nur auf zugekaufte europäische Designs, sondern entwickelt zunehmend eigene Technologie. Die Frage ist daher nicht, ob sie international angreifen werden, sondern wann.

Besonders gefährlich sind Envision sowie Goldwind (WKN:A1C0QD) mit ihrer deutschen Tochter VENSYS. Beide haben auch in Dänemark und an weiteren internationalen Standorten Entwicklungskapazitäten, um ihre Anlagen für lokale Anforderungen zu ertüchtigen. Dabei gehen sie keineswegs nur über den Preis in den Markt, sondern locken mit Buzzwords wie „Smart“ und „Software-defined“, mit denen sie sich bereits jetzt von der europäischen Konkurrenz abzuheben versuchen.

Dass das keine leeren Marketinghülsen sind, zeigt der umfassende Ansatz von Envision, die mit Hochdruck ein Ecosystem aus hochinnovativen und komplementären Technologieanbietern wie Sonnen aus Deutschland und ChargePoint aus den USA schmiedet. Zudem wurde bereits 2017 eine Internet-der-Dinge-Partnerschaft mit Microsoft (WKN:870747) und Accenture (WKN:A0YAQA) etabliert. Dinge wie Stromspeicher, intelligent aufgerüstete Stromnetze und Ladestationen werden so mit digital gesteuerten und überwachten Windenergieanlagen zusammengedacht.

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Gleichzeitig investiert die Envision-Gruppe gezielt in ihre Marke. Bei der Formula-E-Rennserie ist das Unternehmen seit dieser Saison Top-Sponsor des favorisierten Virgin Racing Teams. Insgesamt rechne ich daher damit, dass von den großen chinesischen Spielern auf absehbare Zeit deutlich mehr Wettbewerbsdruck ausgeht.

Entspannung in Japan

Nicht zu vernachlässigen, aber aus meiner Sicht weniger gefährlich ist die Entwicklung in Korea, wo ein erneuter Anlauf zur Etablierung einer eigenen Industrie unternommen wird. Doosan Heavy wurde beispielsweise Mitte 2018 mit der Entwicklung einer 8-MW-Offshoreanlage beauftragt.

Japan gibt seine Ambitionen hingegen zunehmend auf und setzt auf Partnerschaften. Nachdem Toshiba (WKN:853676) im Oktober ein Vertriebsabkommen mit Senvion (WKN:A2AFKW) eingegangen ist, zog nun Hitachi (WKN:853219) nach und wird künftig mit Enercon zusammenarbeiten. Die japanische Seite kümmert sich dann primär um die Akquise und Projektdurchführung sowie die Einbindung in das Stromnetz.

Die Folge davon ist nicht nur, dass potenziell gefährlicher Wettbewerb entfällt, sondern auch, dass sich hier ein großer attraktiver Markt entwickelt, der primär von den großen westlichen Spielern bedient wird – wohl auch dank des gerade in Kraft getretenen Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union.

Ein gemischtes Bild

Die zunehmenden Anstrengungen der chinesischen Konkurrenz, auf den globalen Märkten Fuß zu fassen, gibt sicherlich Anlass zur Sorge für die aktuell noch dominierenden Spieler wie Vestas und Siemens Gamesa. Schon jetzt gewinnen sie auch außerhalb Chinas regelmäßig Projekte und die hohen Investitionen in innovative Lösungen sind erfolgversprechend. Trotzdem dürfte klar sein, dass die Dynamik bei der Windkraft eine ganz andere ist als etwa bei der Photovoltaik.

Von heute auf morgen werden sich daher die Marktanteile nicht in Richtung China verschieben. Zudem gibt es Platz für den einen oder anderen zusätzlichen Konkurrenten, wenn sich weiterhin große Märkte wie Indien, Australien, Südamerika oder Japan öffnen. Auf diese Weise können alle wachsen, solange sie technologisch nicht abgehängt werden. Im Moment bin ich da noch zuversichtlich – zumal sich die Anzeichen verdichten, dass die erhoffte Schützenhilfe bei den deutschen Ausschreibungen kommen wird.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Senvion und partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens Gamesa. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt Aktien von Microsoft. The Motley Fool empfiehlt Accenture.



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