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Welche Aktie würde ich heute eher kaufen – die Daimler-Aktie oder die Facebook-Aktie?

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Foto: The Motley Fool

Klar – ein direkter Vergleich der Daimler (WKN: 710000)-Aktie mit der Facebook (WKN: A1JWVX)-Aktie macht eigentlich keinen Sinn. Zu unterschiedlich ist das, was diese beiden Unternehmen machen.

Doch wenn Investoren den Kauf dieser beiden Aktien in Betracht ziehen, dann stehen sie eben doch in Konkurrenz zueinander: Welche der beiden ist der bessere Kauf – die Daimler-Aktie oder die Facebook-Aktie?

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Ich habe beide Aktien bereits im Depot. Die Frage, die ich mir nach den jüngsten Kursstürzen stelle: Welche Aktie soll ich heute nachkaufen?

Das Chancen-Risiko-Verhältnis

Wer 100%ige Sicherheit beim Investieren sucht, der wird es schwer haben – die gibt es in der Welt der Geldanlage schlichtweg nicht. Nirgendwo – egal, was man dir verspricht. Du wirst dich bei jedem Investment zwei Faktoren stellen müssen: Chancen und Risiken – und das Verhältnis, in dem sie zueinander stehen.

Entsprechend solltest du dir vor jeder Investition überlegen, welche Risiken diese mit sich bringt. Und natürlich auch, welche Chancen. Und dann stell dir die Frage: Stehen Chancen und Risiken in einem attraktiven Verhältnis zueinander?

Wie ich das genau mache, möchte ich dir nun anhand der Daimler-Aktie und der Facebook-Aktie zeigen!

Die Chancen und Risiken der Daimler-Aktie

Lass uns mit der Daimler-Aktie anfangen – und zwar mit einem Blick auf die Chancen. Die sehe ich in allererster Linie bei den Trucks. Die Stuttgarter sind hier klarer Weltmarktführer – und als solcher dürfte man besonders stark von Megatrends wie dem steigenden Wohlstand, einer wachsenden Weltbevölkerung und dem E-Commerce-Boom profitieren.

Alle drei Megatrends bedeuten mehr Güter, die zu transportieren sind – wunderbare Aussichten also für den größten Lkw-Hersteller der Welt. Auch das autonome Fahren könnte sich als echter Gewinntreiber für Daimler Trucks herausstellen. Denn sobald diese Technologie serienreif ist, erwarte ich eine Sonderkonjunktur für Lastkraftwagen.

Für Speditionen sind Lkw-Fahrer der Kostenfaktor schlechthin – entsprechend groß wird ihr Interesse daran sein, Lkws ohne Fahrer einsetzen zu können – was für eine Chance für den Daimler-Konzern! Doch auch bei den Pkws gibt es Lichtblicke in der digitalen Zukunft.

Apple setzt immer mehr mit digitalen Services und Produkten um, Tesla als erster Autobauer tut es ebenfalls: Upgrades, digitale Gadgets und weitere diverse – natürlich kostenpflichtige – Downloads stehen den Kunden dieser Unternehmen zur Verfügung – und die greifen gerne zu.

Ich glaube, dass auch Daimler etwas Ähnliches schaffen kann – aufgrund der Skalierbarkeit digitaler Produkte könnte sich das als echter Gewinnkatalysator herausstellen.

Zu guter Letzt: Die Daimler-Aktie scheint infolge des jüngsten Kurseinbruchs ziemlich günstig zu sein. Sie wird aktuell mehr als 50 % unterhalb ihres Allzeithochs gehandelt.

Doch wie bei jedem Investment gibt es auch bei Daimler Risiken – und die sind nicht zu unterschätzen! Zum einen hat man beim verschlafenen Einstieg in die Elektromobilität wieder einmal gezeigt, dass man ein behäbiger und langsamer Großkonzern ist. Bei der E-Mobilität hat man vielleicht gerade noch die Kurve gekriegt – doch die nächste verschlafene Entwicklung könnte vielleicht sogar existenzbedrohend sein – ein großes Risiko für die Daimler-Aktie!

Auch der Finanzierungsarm von Daimler – was letztendlich nichts anderes ist als eine Bank – stellt ein Risiko dar. Wenn in der nächsten Rezession Tausende Arbeitsplätze wegfallen, dann kann’s schon mal passieren, dass die Leasing-Rate für den Benz eben nicht bezahlt werden kann – was natürlich schlecht für die „Bank“ Daimler wäre.

Insbesondere, da man ohnehin einen enormen Schuldenberg angehäuft hat – Daimler hatte Ende 2018 über 100 Mrd. Euro mehr Schulden, als das Ende 2012 der Fall war. Ganz klar – auch das stellt ein Risiko für uns Daimler-Aktionäre dar.

Die Chancen und Risiken der Facebook-Aktie

Wie ich das Verhältnis von Chancen und Risiken bei Daimler bewerte, verrate ich dir am Ende dieses Artikels – lass uns nun erst einmal mit Facebook weitermachen. Facebook verdient sein Geld heute hauptsächlich mit Werbung. Und ich glaube, dass Werbung auf Facebook, Instagram und irgendwann vielleicht auch auf WhatsApp ihren Höhepunkt noch längst nicht erreicht hat.

Denn im Gegensatz zu Fernseh- oder Radiowerbung lassen sich Werbeanzeigen auf den Facebook-Plattformen aufgrund der gesammelten Nutzerdaten extrem zielgerichtet schalten. Fernsehwerbung hingegen wirft einem Millionenpublikum Spots vor die Füße, die allenfalls für ein paar Prozent der Zuschauer wirklich relevant sind.

Wenn man sich nun einmal vorstellt, dass die Milliarden von Euro und Dollar, die heute noch in Flyer, Fernseh- oder Radiowerbung fließen, in Social-Media-Marketing gesteckt werden, dann kann man sich ausrechnen, welch enormes Wachstumspotenzial das für Facebook bedeuten würde – eine große Chance für den Social-Media-Giganten!

Apropos Daten – es gibt wohl kaum ein Unternehmen, das so viele persönliche Daten und Informationen von uns hat wie Facebook. Wie man diese Daten gewinnbringend nutzen könnte? Ganz ehrlich – ich hab keine Ahnung (abgesehen von noch mehr zielgerichteter Werbung vielleicht).

Allerdings bin ich mir sicher, dass Daten in unserer digitalen Welt noch extrem wertvoll sein werden – noch wertvoller, als sie es heute schon sind. Und ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass Facebook-CEO Mark Zuckerberg smart genug ist, dieses Potenzial gewinnbringend zu nutzen.

Facebooks Datensammlung ist in meinen Augen daher definitiv eine gigantische Chance – auch für die Aktie.

Die dritte große Chance, die ich bei Facebook sehe, sind neue Produkte. Hier ein paar Beispiele: das Virtual-Reality-Headset Oculus Rift, die Kryptowährung Libra oder weitere soziale Netzwerke – alles neue Produkte, die den Tatendrang von Facebook nachhaltig unterstreichen.

Klar, nicht jedes dieser Produkte wird einschlagen. Aber selbst wenn sich nur eines davon weltweit durchsetzt, stellt dies eine große Chance für mehr Umsatz und Gewinn bei Facebook dar. Doch wie bei jedem Unternehmen gibt es auch bei Facebook nicht nur Chancen – sondern auch Risiken.

Das größte Risiko sehe ich derzeit ganz klar in politischen Regulierungen. Spätestens seitdem Russland mithilfe von Facebook-Kampagnen gezielt in den US-Wahlkampf 2016 eingegriffen hat, wissen wir, dass soziale Medien in den falschen Händen eine echte Gefahr für unsere Demokratie, freie Meinungsbildung und eine vielfältige Medienlandschaft sein können.

Sollte Facebook dieses Problem nicht ernst nehmen und in den Griff bekommen, dann halte ich staatliche Eingriffe für durchaus möglich – und das wiederum wäre definitiv eine Bedrohung für die Facebook-Aktie.

So, nun haben wir uns also die Chancen und Risiken sowohl von Daimler als auch von Facebook recht ausführlich angeschaut – doch welche der beiden Aktien verfügt denn nun über das attraktivere Chancen-Risiko-Verhältnis?

Beide Aktien sind interessant, einen Favoriten hab ich trotzdem

Keine Frage – ich finde die Daimler-Aktie interessant, sonst hätte ich sie schließlich nicht in meinem Depot. Mit all ihren Chancen traue ich der Aktie definitiv eine Kursverdopplung zu, vielleicht sogar ein bisschen mehr. Auf der anderen Seite würde ich das Risiko als mittel bis gering einstufen.

Bei Facebook sind die Chancen in meinen Augen gigantisch – gezielte Werbung, Daten und neue Produkte stehen erst am Anfang, ihr Potenzial ist heute kaum abschätzbar. Ich traue der Facebook-Aktie daher definitiv mehr als „nur“ eine Verdopplung zu. Deshalb bewerte ich die Chancen der Facebook-Aktie deutlich attraktiver, als das bei Daimler der Fall ist.

Das Risiko bei Facebook schätze ich wie bei Daimler mittel bis niedrig ein – selbst wenn politisch eingegriffen wird, ist das Unternehmen ja nicht gleich wertlos.

Aufgrund der deutlich größeren Chancen verfügt die Facebook-Aktie in meinen Augen daher über ein attraktiveres Chancen-Risiko-Verhältnis als die Daimler-Aktie – weshalb ich mich heute für Facebook entscheiden würde, wenn ich mir nur eine der beiden Aktien kaufen dürfte.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Apple, Daimler und Facebook. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple, Facebook und Tesla.



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