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Wirecard-Aktie: 2020 wird zum Jahr der Entscheidung – top oder ein Flop?

am Scheideweg Depot
Foto: Getty Images

Das Jahr 2019 nähert sich dem Ende und es war sicherlich eines der bewegteren Jahre in der noch jungen Geschichte von Wirecard (WKN: 747206): Jede Menge Wachstum und neue Partner, aber auch jede Menge Ärger um mögliche Betrügereien – auf Letzteres hätte wohl jeder Aktionär gerne verzichtet.

In der Hoffnung, dass die aktuellen Betrugsvorwürfe ein für alle Mal ausgeräumt werden und es in Zukunft etwas ruhiger um den deutschen Zahlungsdienstleister wird, hat Wirecard bei den Wirtschaftsprüfern von KPMG eine Sonderprüfung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse Ende des ersten Quartals feststehen sollen.

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Und weiter?

Das Ergebnis dieser Prüfung könnte durchaus von wegweisender Bedeutung sein: Im schlimmsten Fall muss Wirecard massive Fehlbuchungen und Bilanzmanipulationen eingestehen und kann vor Gericht belangt werden, da es die Kapitalmärkte falsch informiert hat. Was das mit einer Aktie machen kann, siehst du, wenn du einen Blick auf die Steinhoff (WKN: A14XB9)-Aktie wirfst.

Im besten Fall verleiht KPMG Wirecard eine nagelneue weiße Weste, und auch bei der ordentlichen Prüfung des Konzernabschlusses durch EY werden keine Fehler attestiert. Gegen alle möglichen Anschuldigungen seitens der Presse hätte Wirecard dann zwei sehr gute Argumente in der Hand, was das Vertrauen der Anleger stärken sollte.

Beide Szenarien halte ich in ihrer Reinform für ausgesprochen unwahrscheinlich. Auch bei der Prüfung der Singapur-Vorwürfe Anfang des Jahres hatte die beauftragte Compliance-Kanzlei Rajah&Tann einige Fehlbuchungen bemängelt, die jedoch nichts mit den ursprünglichen Vorwürfen zu tun hatten und betragsmäßig eher irrelevant waren. Auch im jetzigen Fall wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen – allerdings, wie ich denke, eindeutig zugunsten von Wirecard.

Warum ein Desaster unwahrscheinlich ist

Drei Hauptgründe sprechen aus meiner Sicht dafür, dass der innovative Zahlungsdienstleister im Recht ist:

  1. Die Partner: Die Partner bzw. Kunden von Wirecard und ganz besonders der strategische Investor Softbank (WKN: 891624) dürften sich Wirecard ganz genau angesehen haben, bevor sie eine Partnerschaft mit den Aschheimern eingegangen sind. Schließlich ist es im Interesse all dieser Unternehmen, dass ihre Zahlungsabwicklung in guten Händen ist. Dass Wirecard auch in diesem Jahr so ein wahnsinniges Wachstumstempo hingelegt hat, ist eindeutig ein Vertrauensvotum von Leuten, die sich in der Zahlungsabwicklungsbranche auskennen.
  2. Die Aktienrückkäufe: Wenige Tage nach dem Beginn der zweiten Angriffswelle Mitte Oktober kündigte Wirecard ein Aktienrückkaufprogramm über 200 Mio. Euro an, das bis Anfang November läuft. Wie blöd wäre Wirecard, seine eigenen Aktien zu einem Kurs zurückzukaufen, der – sollten die Anschuldigungen der „Financial Times“ stimmen – wohl nie wieder erreicht werden wird?
  3. Der CEO: Dr. Markus Braun ist der wichtigste Grund, warum Wirecard weiterhin mein Vertrauen genießt. Einerseits gehören ihm gut 7 % der Wirecard-Anteile, die insgesamt fast 940 Mio. Euro wert sind. Wie blöd wäre Herr Braun, einen überwiegenden Teil seines Vermögens in ein Unternehmen zu stecken, von dem er weiß, dass es Bilanzmanipulation betreibt? Außerdem mag ich seine langfristige, auf große Trends und Wettbewerbsvorteile ausgerichtete Mentalität. Ab und an kommt er mir sogar ein bisschen Foolish vor!

Was Investoren wissen müssen

Ein sofortiger Nachkauf bei Wirecard drängt sich aus meiner Sicht nicht auf. Das Ergebnis von KPMG – und damit abschließende Klarheit – dürften wir erst im März erhalten. Bis dahin ist das Aufwärtspotenzial wahrscheinlich begrenzt, doch im Fall neuer Anschuldigungen könnte es immer noch Kursrückschläge geben. Für diesen kurzen Zeitraum gibt es eindeutig interessante Aktien am Markt.

Doch wir Fools denken langfristig – und das Ergebnis der Sonderprüfung wird eindeutig langfristige Auswirkungen für die Aschheimer haben. Ob du nun an die Integrität von Wirecard und die Fortsetzung der Wachstumsstory glaubst oder nicht: Spannend wird es allemal!

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool empfiehlt Softbank.



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