Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Freenet oder RTL Group? Welche Dividendenaktie die bessere Wahl im Jahr 2020 ist!

Börsen-Mob versus Shortseller Symbolbild Kampf
Foto: Getty Images

Schaut man sich am deutschen Kapitalmarkt die Liste der Aktien mit einer hohen Dividendenrendite an, so findet man dort ganz weit oben die RTL Group (WKN: 861149) sowie die Aktien des Büdelsdorfer Internet-Service-Providers Freenet (WKN: A0Z2ZZ).

Beide Aktien rentieren aktuell deutlich näher an der 10-%-Marke als an der 5-%-Renditelinie. Prinzipiell kann dies als ein Warnzeichen für eine Dividendenkürzung interpretiert werden. Ob der Markt hier richtig liegen könnte und welche beiden Aktien wohl die bessere Wahl für das Jahr 2020 sind, das wollen wir im Folgenden einmal genauer überprüfen.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

RTL Group

Die in Luxemburg ansässige RTL Group gehört mit einem Konzernumsatz für das Jahr 2018 von 6,5 Mrd. Euro und einem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) von 1,4 Mrd. Euro zu einem der größten Medienunternehmen in Europa. 

Zum Konzernportfolio gehören Beteiligungen an 60 Fernsehsendern, acht Video-on-Demand-Plattformen und 30 Radiosendern. Mit Produktionsgesellschaften wie Fremantle gehört der Konzern zu einem der weltweit größten Produzenten von Unterhaltungssendungen.

In den vergangenen Jahren galt der Medienkonzern stets als zuverlässiger Dividendengarant. Seit 2015 wurde jährlich eine Gesamtdividende von 4,00 Euro ausgeschüttet. Sollte dieser Wert auch im kommenden Jahr wieder gezahlt werden, so ließe sich eine aktuelle Dividendenrendite von 9,2 % errechnen (Aktienkurs von 43,32 Euro am 03.01.2020).

Gemessen am Ergebnis je Aktie von 4,35 Euro bewegt sich die Ausschüttungsquote zwar auf einem hohen Niveau, wäre aber auch bei über 100 % tragbar, denn der Konzern verfügt lediglich über eine Nettoverschuldung zum 30. September 2019 von 878 Mio. Euro.

Für das Gesamtjahr 2019 wird mit einem währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes von 2,5 bis 5 % gerechnet. Das EBITA soll hingegen um 2,5 bis 5 % sinken. Als Gründe für den Rückgang werden erhöhte Investitionen in das Programm und Video-On-Demand-Services genannt. Der Konzern leidet aktuell unter dem Erfolg führender Streaming-Anbieter wie Netflix oder Disney. In Anbetracht des aktuellen Ausblicks könnte es daher gut sein, dass die Dividende im Jahr 2020 geringer ausfällt als noch in den Vorjahren.

Freenet

Freenet ist einer der größten netzunabhängigen Telekommunikationsanbieter in Deutschland. Mit Digital-Lifestyle-Produkten versorgt das Büdelsdorfer Unternehmen 13,8 Mio. Kunden. Insgesamt konnten so Umsatzerlöse in Höhe von 2,9 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2018 erzielt werden. Das EBITDA belief sich auf 486 Mio. Euro.

Die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 wurde mit 1,65 Euro auf dem Niveau des Vorjahres belassen. Gemessen am Ergebnis je Aktie von 1,74 Euro beläuft sich die Ausschüttungsquote mit 95 % ebenfalls auf einem hohen Niveau. Bei der Verschuldung sieht es allerdings nicht mehr so gut aus wie bei der RTL Group, da Freenet Nettofinanzschulden im Wert von 2,1 Mrd. Euro zum 30. September 2019 in den Büchern stehen hatte.

Die Dividendenrendite von rund 8 % (Stand: 03.01.2020 bei 20,60 Euro) könnte daher deutlich stärker in Gefahr sein als bei der RTL Group. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich die aktuellen Prognosen für das Gesamtjahr 2019 anschaut. 

Erwartet wird hier ein EBITDA zwischen 420 und 440 Mio. Euro bei stabilen Umsätzen. Der Free Cashflow soll allerdings nur noch einen Wert zwischen 240 und 260 Mio. Euro erreichen. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2018 belief sich dieser Wert auf 326,1 Mio. Euro.

Gründe, weshalb die Freenet-Aktie von so vielen Investoren gehasst wird, gibt es viele. Neben der hohen Verschuldung könnten die schlecht laufenden Beteiligungen sowie das begrenzte Wachstumspotenzial mit 5G als Begründung herangezogen werden.

Fazit

Auch wenn es durchaus seine Gründe hat, weshalb die beiden Unternehmen mit einer extrem hohen Dividendenrendite gehandelt werden, so könnte es durchaus verlockend sein, eine Position aufzubauen. Selbst nach einer Dividendenkürzung könnte ein Fool am Ende – aufgrund der starken Cashflows beider Unternehmen – langfristig gesehen eine interessante Einstiegsrendite bekommen. Die besseren Karten im direkten Vergleich hätte die RTL Group aufgrund ihrer Größe und der geringeren Verschuldung.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Frank Seehawer besitzt Aktien von Freenet und der RTL Group. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...