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China beschleunigt Offshore-Windkraft kräftig: 3-fach gute Nachrichten für THYSSENKRUPP!

Bildquelle: Getty Images.

Die Offshore-Windenergie steht vor dem Eintritt in eine neue Ära. Mit den nun zunehmend marktreifen 10+-Megawatt-Turbinen dürfte ein weltweiter Boom einsetzen, der alles bisher Gesehene in den Schatten stellt. Darauf stellt sich allerdings nicht nur der Marktführer Siemens Gamesa (WKN: A0B5Z8) ein, sondern auch die chinesische Konkurrenz.

Das könnte sich für die westlichen Spieler mittel- bis langfristig zu einer Gefahr entwickeln, aber ein Gewinner steht wohl jetzt schon fest: thyssenkrupp (WKN: 750000) – und zwar aus mehreren Gründen.

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Wie Gamesa über den Markt denkt

Das abgelaufene Quartal lief bei dem deutsch-spanischen Duo nicht rund. Bei mehreren Onshore-Projekten erhöhten sich wetterbedingt die Kosten, der Umsatz stagnierte bei 2 Mrd. Euro und die Margen kippten von soliden 6,1 % im Vorjahresquartal in negative 6,8 %. Das konnte jedoch die Stimmung der Aktionäre nicht trüben, denn der starke Auftragseingang gewährleistet, dass im laufenden Geschäftsjahr das Ziel von mindestens 10,2 Mrd. Euro Umsatz locker erreicht werden kann.

Mit einem Anstieg des Auftragseingangs von 82 % auf 4,6 Mrd. Euro summieren sich die Bestellungen nun auf über 28 Mrd. Euro. Ein guter Teil der Neuaufträge entfiel auf das Offshore-Segment, wo die Projektpipeline jetzt 9,6 Gigawatt installierte Kapazität ausmacht. Das Management spricht von spürbar steigendem Interesse im Markt und rechnet mit langfristig soliden Wachstumsraten, von denen das Unternehmen als derzeit klarer Marktführer besonders stark profitieren will.

Was die chinesische Offshorewind-Konkurrenz derzeit treibt

Lange Zeit verfügte Siemens Gamesa offshore fast über das Monopol. Aber diese Zeiten sind vorbei. Nicht nur MHI Vestas und General Electric (WKN: 851144) greifen offensiv an, sondern auch die chinesischen Rivalen. Dongfang Electric (DEC) hat kürzlich im Auftrag des Energieunternehmens China Three Gorges (CTG) das Fundament für die erste chinesische 10-MW-Turbine gelegt und erhofft sich davon bis zu 30 % niedrigere Kosten, gerechnet auf die installierte Kapazität.

DEC und kapitalstarke CTG sind auch eine globale Partnerschaft eingegangen, was ein Hinweis darauf ist, dass die internationale Expansion nun beschleunigt wird. Gleichzeitig hat Shanghai Electric einen 8-MW-Prototypen aufgestellt, Goldwind eine 8-MW-Turbine präsentiert und Ming Yang eine Plattform für 8 bis 10 MW angekündigt. Auch CSIC Haizhuang will in diesem Jahr in diese Region vorstoßen.

Interessant ist dabei, dass sich einige davon starke deutsche Partner suchen, um ihre Produkte zur Marktreife zu führen. Ming Yang holte sich im November Liebherr ins Boot. Dabei geht es nicht nur um die Lieferung von Komponenten wie Hauptlagern, sondern auch um eine „intensivere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Onshore- und Offshore-Windkraft“. Kurz zuvor sind Envision Energy und ZF Wind Power eine strategische Partnerschaft eingegangen, um offshorefähige Getriebelösungen für die kommende Turbinengeneration zu entwickeln.

Zusammengefasst werden folglich innerhalb der nächsten zwei Jahre rund fünf chinesische Herausforderer in der Königsklasse entstehen, wovon einige bereits jetzt auf den internationalen Märkten aktiv sind.

Warum thyssenkrupp davon dreifach profitieren könnte

Es ist absehbar, dass Chinas Hersteller Marktanteile kontinuierlich erobern werden, sodass am Ende das größte Stück vom Kuchen dort gefuttert wird. Im Gegensatz zur Photovoltaik, die nahezu komplett verloren ging, werden sich die heutigen Marktführer aber vermutlich dank ihrer Erfahrung und ihrem internationalen Know-how ähnlich wie bei der Bahntechnik behaupten können, zumal eine schnell wachsende Nachfrage genug Arbeit für alle lassen sollte.

Wie auch immer, alles spricht dafür, dass der Zubau auf Hoher See schon bald völlig neue Dimensionen annimmt. Davon sollten führende Zulieferer besonders stark profitieren. Liebherr und ZF haben bereits aussichtsreiche Deals in der Tasche. Ein weiterer wichtiger Spieler ist Rothe Erde, der wohl stärkste Lieferant der gigantischen Wälzlager, die für Offshore-Turbinen erforderlich sind. Die thyssenkrupp-Tochter ist bereits in Xuzhou präsent und die Auftragslage könnte nun weiter Fahrt aufnehmen.

Gut für thyssenkrupp ist auch die Tatsache, dass Unmengen an Stahl in die Konstruktion einer Offshore-Turbine gehen. Schätzungen gehen von 200 Tonnen pro Megawatt installierter Kapazität aus. Man kann sich leicht vorstellen, dass sich das Ganze zu einem echten Faktor im Stahlmarkt entwickelt. Stabilere Stahlpreise und eine bessere Auslastung wären in der aktuell schwierigen Lage von thyssenkrupp hochwillkommen.

Ein weiterer Punkt betrifft das Power-to-X-Know-how von thyssenkrupp. Mit der zunehmenden Größe und Anzahl von Offshore-Windfarmen werden leistungsstarke Lösungen gebraucht, um die schwankenden Strommengen zu puffern. Die Anlagenbausparte kann hier mit maßgeschneiderten großtechnischen Energiespeichern und Wasserstofftechnik aufwarten.

Ich denke, dass thyssenkrupp zwar im Moment noch einen ziemlich desolaten Eindruck macht, aber wenn der Elevator-Deal erst mal durch und die Restrukturierung abgeschlossen ist, dann könnten es Themen wie die Offshore-Windkraft sein, die den Konzern und die Aktie wieder beflügeln.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens Gamesa. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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