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Fette Wetten auf schwarze Schwäne lohnen sich nicht

Foto: Getty Images

Nassim Talebs Buch über den schwarzen Schwan wurde in den letzten Jahren zu so etwas wie einer Pflichtlektüre. Nicht nur für Aktieninvestoren, sondern für viele weitere Disziplinen. Zumindest lassen die vielen Verweise auf Taleb und seine Theorie keine andere Vermutung zu.

Die beste Erklärung für schwarze Schwäne liefert dabei Taleb selbst. Mit seinem Bild der Truthühner. Tagein, tagaus freuen sich die glücklichen und immer fetter werdenden Hennen über den immer gleichen Menschen, der ihnen frisches Futter liefert. Bis eines morgens der gleiche Mensch erscheint, anstatt der Fütterung aber etwas anderes im Schilde führt. Denn auf die Hennen wartet heute nicht ein weiterer glücklicher, sorgenfreier und wohlgenährter Tag, sondern die Schlachtbank.

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Das ist der typische schwarze Schwan. Vor dem Hintergrund der bisher gemachten Erfahrungen ein sehr unwahrscheinliches und nicht vorhersehbares Ereignis, welches mit extremen Auswirkungen verbunden ist. Im Falle der Truthühner sogar mit dem Tod.

Mit Finanzwetten auf diese Art von Extremereignissen hat Mr. Taleb angeblich ein Vermögen verdient. Da scheint es verführerisch, es ihm gleichzutun. Allerdings sind die Ergebnisse derartiger Strategien leider ziemlich mies. Zumindest über einen längeren Zeitraum hinweg.

Langfristig hat Optimismus noch immer gewonnen

Die Wertentwicklung des CBOE Eurekahedge Tail Risk Index liefert dafür den Beweis. Die acht dahinterstehenden Fonds, die mit schwarzen Schwänen Geld verdienen möchten, brachten seit 2008 einen Verlust von 25 %. Trotz eines 50-%-Kurssprungs im Zuge des Coronacrashs.

Der DAX-Performanceindex erfreute im gleichen Zeitraum übrigens mit einem Plus von 50 %. Der S&P 500 gar mit einem Plus von über 100 %. Und selbst zu den Tiefs des Coronacrashs stand sowohl beim DAX als auch beim S&P 500 unterm Strich ein dickes Plus.

Was wir daraus lernen: Anlagestrategien, die sich mit Eintritt eines schlimmen Ereignisses außerordentlich bezahlt machen, kommen einen über lange Zeiträume fürchterlich teuer zu stehen. In den allermeisten Fällen zu teuer.

Natürlich, diese Aussage lässt sich einfach und schnell angreifen. Schließlich hat US-Investor Bill Ackman doch mit seiner Wette gegen den Markt kürzlich 2 Milliarden US-Dollar eingestrichen.

Es kann uns auch niemand mit absoluter Sicherheit sagen, ob wir die schlimmsten Auswirkungen auf die Realwirtschaft und die Finanzmärkte bereits heute schon gesehen haben. Und überhaupt, mit einem schwarzen Schwan hat diese Pandemie der reinen Lehre nach nur sehr wenig zu tun. Denn mehr als ein Experte hat schon lange genau davor gewarnt.

Pessimismus klingt smart, verliert aber meistens und bringt weniger Freude

Auch in diesem Fall scheint Pessimismus smarter auszusehen als vorsichtiger Optimismus. Darüber, warum das scheinbar schon immer so war und wohl auch so bleiben wird, will ich heute nicht philosophieren. Trotzdem hat sich plumper Optimismus über längere Zeit zumeist dennoch ausbezahlt.

Das muss nun nicht immer so sein. Aber wenn du nicht so schnell und entschieden reagieren kannst wie ein Bill Ackman, dann wäre es deutlich klüger, langfristig optimistisch zu sein. Das lehrt uns die Vergangenheit.

Diese Wette ist zugleich auch bedeutend erfüllender. Denn ist es nicht viel schöner, darauf zu wetten und sich zu freuen, wenn Unternehmen neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln, Erfolge feiern und die Welt zum Positiven verändern?

Wenn die Alternative wäre, aufgrund eines für viele Menschen existenzbedrohenden Ereignisses ein Vermögen zu scheffeln, würde ich mich immer für die Optimismus-Wette entscheiden. Dafür nehme ich gerne die von Zeit zu Zeit auftretenden Börsencrashs in Kauf.


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