Steinhoff-Aktie: 1 Hängepartie und 1 positive Nachricht
Steinhoff (WKN: A14XB9)-Aktien konnten sich zwar in den vergangenen Monaten erholen, doch gerettet ist der Konzern auch heute noch nicht. Vieles hängt vom Ausgang der aktuell laufenden Vergleichsverfahren in den Niederlanden und Südafrika ab. Selbst wenn Steinhoff sie zu seinen Gunsten entscheiden kann, muss das Unternehmen danach weiterhin operativ überzeugen.
Verfahren weiterhin in der Schwebe
Das Schutzschirmverfahren in den Niederlanden gleicht weiterhin einer Hängepartie. So versuchten zuletzt die Investorenvertreter Lancaster und Hamilton es zu beenden. Sie setzen sich für die Interessen von Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und Privatpersonen ein. Dabei gab es einen Erfolg für Steinhoff, denn Lancaster zog seine Anträge zurück. Sie müssen nun folglich nicht mehr vor dem niederländischen Gericht behandelt werden.
Hamilton hält jedoch weiterhin an seinem Antrag fest, dem Steinhoff-Vertreter widersprachen. Das Gericht muss den Fall nun klären und wird wahrscheinlich innerhalb von zwei Wochen (ab 04.06.2021) eine Entscheidung bekannt geben. Im Verfahren geht es um sehr viel Geld, denn wenn Steinhoff sein Ziel erreicht, verlieren die Investoren fast ihren gesamten Einsatz.
So vertritt Hamilton Forderungen in Höhe von 14,3 Mrd. Südafrikanischen Rand (etwa 860 Mio. Euro). Nach dem aktuellen Vergleich müssten Investoren davon etwa 95 % abschreiben. Doch am Ende haben sie kaum eine Wahl. Wenn sie nicht darauf eingehen, könnten sie im Fall einer Liquidierung einen Totalverlust erleiden.
In Südafrika fordern die ehemaligen Eigentümer der Schuhhandelskette Tekki Town hingegen weiterhin die Liquidation von Steinhoff. Sie wurden durch die Übernahme durch den Konzern und die Bezahlung über Aktien betrogen, da diese aufgrund der Bilanzmanipulation einen zu hohen Wert auswiesen.
Steinhoff gelingt Pepco-Group-Börsengang
Die Vergleichsverfahren sind für die Zukunft Steinhoffs also weiterhin entscheidend. Eine gute Meldung gab es zuletzt dennoch. So konnte die Holding ihre Handelskette Pepco Group (WKN: A3CQ3M) in Warschau erfolgreich an die Börse bringen. Mit dem Listing konnten 900 Mio. Euro eingenommen und so die Bilanz gestärkt werden.
Die Pepco Group gehört zu Steinhoffs wenigen gut laufenden Geschäften. Sie betreibt in 16 Ländern mehr als 3.200 Discountläden. Zur Gruppe gehören Marken wie Pepco, Dealz oder Poundland. Insgesamt wurden 102,27 Mio. Aktien zu einem Preis von 8,80 Euro ausgegeben. Die Steinhoff-Holding reduzierte infolge des Börsengangs seinen Pepco-Anteil von 98,8 auf 78,9 %.
Ursprünglich sollte er bereits im vergangenen Jahr (2020) stattfinden, doch dann wäre der Erlös aufgrund der Pandemie wahrscheinlich sehr viel geringer ausgefallen. Im Raum stand ebenfalls ein Verkauf, doch da die Geschäfte gut laufen, verspricht sich Steinhoff langfristig so mehr Einnahmen. In fünf bis sieben Jahren strebt die Pepco Group ein EBITDA von mehr als 1 Mrd. Euro an.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.