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Allzeithochs. Hohe Bewertungen. Evergrande-Unsicherheit. Jetzt Gewinne mitnehmen?

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Die globalen Aktienmärkte sind seit der Corona-Krise extrem stark gestiegen und befinden sich nahe ihrer Allzeithochs (Stand 23.09.21, gilt für alle Angaben). Die Bewertung des S&P 500 ist gemessen am Shiller KGV außergewöhnlich hoch. Hinzu kommt aktuell eine hohe Unsicherheit bezüglich des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande. Auch wenn das Unternehmen diese Woche Zinszahlungen leisten konnte, ist eine Insolvenz mit weitreichenden Folgen weiterhin möglich. Da liegt die Überlegung nahe, einen Teil seiner Wertpapiere zu verkaufen. Und dann nach einem allgemeinen Kursrückgang günstiger wieder einzusteigen. Dies ist meiner Meinung nach aber eine schlechte Idee. Aus folgenden drei Gründen.

1. Langfristig steigt der Aktienmarkt

Auf lange Sicht ist der breite Aktienmarkt bisher immer gestiegen. Der S&P 500 stieg in den letzten knapp 100 Jahren um durchschnittlich ungefähr 10 % pro Jahr. Selbst wer kurz vor der Finanz- oder der Dotcom-Krise eingestiegen ist, war nach einigen Jahren im S&P 500 wieder im Plus. Bisher folgten auf jeden Absturz, auf jede Krise neue Hochs.

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Besonders wichtig finde ich, dass nur wenige Tage mit starken Kursgewinnen entscheidend sind für die langfristige Performance. Wer diese Tage verpasst, verschlechtert seine Rendite immens. Wer zum Beispiel im Zeitraum von 2006 bis 2021 nur die zehn besten Tage verpasst hat, verringerte seine jährliche Rendite von knapp 10 % auf nur 4,3 % laut Putnam Investments. Und diese besonders guten Tage folgen oft direkt auf die Abstürze. Im Kleinen hat man dies diese Woche gesehen. Wer am Montag nach den Gerüchten um eine Evergrande-Insolvenz verkauft hat, hat die nachfolgende Erholung verpasst.

2. Man muss auch den Wiedereinstieg timen

Das Timing des Verkaufs ist äußert schwer, eben weil der Aktienmarkt langfristig bisher immer weiter gestiegen ist. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Kurse nach einem Verkauf einfach weiter steigen. Aber selbst wenn man es schafft, zu hohen Kursen zu verkaufen, und die Kurse anschließend fallen, bleibt noch die Frage: Wann steigt man wieder ein?

Eine simple Antwort könnte sein: Wenn die Kurse gefallen sind. Aber so einfach ist es nicht. Lass uns hierzu auf zwei Beispiele schauen. Mitte März 2020 tobte die Corona-Pandemie. Weltweit explodierten die Fälle, im Fernsehen liefen Bilder von überfüllten Leichenhallen, die ersten Lockdowns wurden angeordnet und ein Impfstoff war noch in weiter Ferne. Genau zu diesem Zeitpunkt erreichten die breiten Aktienmärkte ihr Tief nach einem heftigen Absturz von nur wenigen Wochen und starteten ihren langen Aufwärtstrend bis heute. Ich hätte mich sehr schwergetan genau in dieser Situation wieder in den Aktienmarkt einzusteigen.

Mein zweites Beispiel ist die Finanzkrise. Diese begann im August 2007 und hatte ihren Höhepunkt in der Insolvenz von Lehman Brothers Mitte September 2008. Auch hier fielen die Aktienkurse. Jedoch nicht nur über ein paar Wochen, sondern über 18 Monate bis ins Frühjahr 2009. Rückblickend ist es einfach zu sagen, wann man hätte wieder einsteigen sollen. In der Situation eher nicht.

3. Steuern und Transaktionskosten

Dies ist der simpelste Grund dafür, nicht zu versuchen, den Markt zu timen. Bei den allermeisten Brokern in Deutschland fallen Kosten für den Aktienhandel an. Auch wenn diese heutzutage nicht mehr so hoch sind, wirken sie sich negativ auf die Rendite aus.

Noch wichtiger sind jedoch Steuern. Realisierte Gewinne aus Aktienverkäufen müssen in Deutschland mit über 25 % versteuert werden (außer sie liegen unter dem Freibetrag oder können mit Verlusten verrechnet werden). Wer seine Aktien hält und die Gewinne laufen lässt, spart sich diese Steuern und nutzt den Zinseszinseffekt voll aus.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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