Merck & Co.-Aktie: Warum sie die Biontech-Aktie, Moderna-Aktie und Curevac-Aktie zu Fall bringt!
Impfstoffwerte wie Biontech (WKN: A2PSR2) und Moderna (WKN: A2N9D9) gehörten seit Ende 2019 zu den ganz großen Gewinneraktien. Den Unternehmen war eine sehr erfolgreiche Vakzinentwicklung gelungen. Doch viele Pharmafirmen forschen zeitgleich ebenfalls an COVID-19-Medikamenten. Merck & Co. (WKN: A0YD8Q) war mit seinen Bemühungen nun erfolgreich.
Merck & Co. entwickelt COVID-19-Mittel
In der Phase-III-Studie MOVe-OUT konnte der Konzern nach Zwischenergebnissen mit Molnupiravir die Zahl der Krankenhausaufenthalte um etwa 50 % verringern. 7,3 % der Teilnehmer wurden bis zum 29. Studientag ins Krankenhaus eingeliefert. In der Placebo-Gruppe waren es hingegen 14,1 %. Mit Molnupiravir trat bis zum 29. Studientag kein Todesfall auf, während in der Placebo-Gruppe acht Menschen starben.
Die 775 Studienteilnehmer wiesen vorher einen eine leichte bis mittelschwere COVID-19-Erkrankung auf. Die Untersuchungen berücksichtigten Virusvarianten und fanden weltweit an 170 verschiedenen Standorten statt.
Aufgrund der positiven Ergebnisse reicht Merck & Co. nun so schnell wie möglich bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA einen Notfallzulassungsantrag ein. Der Konzern produziert bis Jahresende 2021 bereits mehr als 10 Mio. Packungen. Davon erhalten die USA sofort nach Zulassung 1,7 Mio. Kuren. Viele weitere Länder stehen mit Merck & Co. in Kaufverhandlungen. Mit 700 US-Dollar ist der Packungspreis allerdings nicht günstig.
„Angesichts dieser überzeugenden Ergebnisse sind wir optimistisch, dass Molnupiravir ein wichtiges Medikament im Rahmen der weltweiten Bemühungen zur Pandemiebekämpfung werden kann und zu Mercks einzigartigem Vermächtnis beiträgt, genau dann Durchbrüche bei Infektionskrankheiten zu erzielen, wenn sie am dringendsten benötigt werden“, so der Merck & Co.-CEO Robert M. Davis.
Warum Biontech-, Moderna- und Curevac-Aktien fallen
Wenn Molnupiravir zugelassen wird, verlieren Impfstoffe ihre derzeitige Monopolstellung als alleiniger COVID-19-Schutz. Zudem kann das Merck & Co.-Mittel als Pille zu Hause eingenommen werden, sodass kein zusätzliches medizinisches Personal benötigt wird.
„Angesichts der anhaltenden Virusverbreitung und der Tatsache, dass die derzeit verfügbaren therapeutischen Optionen durch Infusionen verabreicht werden und/oder den Zugang zu einer medizinischen Einrichtung erfordern, sind antivirale Behandlungen, die zu Hause eingenommen werden können, damit Menschen mit COVID-19 nicht ins Krankenhaus müssen, dringend erforderlich“, so Ridgeback Biotherapeutics CEO Wendy Holman.
Merck & Co. wird zudem, aufgrund seiner vielen Produktionsstätten, sofort große Mengen seines Medikamentes produzieren und weltweit vertreiben. COVID-19 kann so noch besser eingedämmt werden. Die Medizin benötigt zwar zum vorbeugenden Schutz auch weiterhin Impfstoffe, doch mit einer Behandlungsalternative könnte die Nachfrage nach ihnen sinken.
Merck & Co.-Aktien legten mit der Meldung kräftig zu, während die Impfstoffhersteller Biontech, Moderna und Curevac (WKN: A2P71U) an Wert verloren. Die Unternehmen gewinnen aufgrund ihrer bedeutungsvollen mRNA-Technologien wahrscheinlich dennoch zukünftig weiter an Bedeutung.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Moderna.