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Wie ich den Börsencrash lieben lernte

Hund mit Sonnenbrille
Foto: Getty Images

Ein Börsencrash im Jahr 2022 ist sehr wahrscheinlich. Denn nach zwei fantastischen Börsenjahren hadert die US-Notenbank mit der deutlich übergeschossenen Inflation.

Zinserhöhungen stehen im Raum – und das nicht zu knapp. Damit hätte vor allem jene Aktien zu kämpfen, in denen ein Übermaß an Fantasie eingepreist ist.

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Die Frage ist, wie viel Fantasie derzeit tatsächlich im Aktienmarkt steckt. Die kurze Antwort könnte das Kurs-Gewinn-Verhältnis des US-Aktienindex S&P 500 liefern. Hier lässt sich eine grobe Fallhöhe zwischen 40 % und 60 % erahnen (Stand für diese Zahlen und alle weiteren Zahlen: 27.01.2022).

Fallende Kurse bedeuten Schmerz. Doch nicht für mich. Denn nach mehr als zwei Jahrzehnten Börsenerfahrung habe ich den Börsencrash mittlerweile lieben gelernt.

Kursverluste von mehr als 50 % wären keine Überraschung

Ist der US-Aktienmarkt heillos überbewertet? Selbst wenn dem so ist, bedeutet das nicht automatisch, dass der Börsencrash vor der Tür steht.

Doch die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 steht momentan bei rund 25. Das ist weit niedriger als letztes Jahr. Bei einem Wert von etwas 35 prallte der Trend zum teuren S&P 500 mittelfristig nach unten ab.

Ein etwas anderes Bild ergibt sich beim Shiller-KGV, benannt nach dessen Erfinder Robert J. Shiller. Das Shiller-KGV verwendet den 10-jährigen inflationsbereinigten Durchschnitt der Gewinne.

Diese nützliche Kennzahl ist seit 2010 kontinuierlich angestiegen und ist mittlerweile bei einem Wert von 36 angekommen. Der seit 1880 gemessene Durchschnitt des Shiller-KGV  ist mit einem Wert von 16 nicht einmal halb so hoch wie der aktuelle Wert. Kurzum: Ein Börsencrash mit Verlusten von über 50 % wäre derzeit absolut im Rahmen des Möglichen.

Der Börsencrash ist die Befreiung aus der entsetzlichen Starre

Es wäre nicht mein erster Börsencrash. Hinzu kommen all die einzelnen Aktien, die ich im Laufe der Jahre gekauft und durch die wildesten Zeiten begleitet habe.

Nun könnte man annehmen, dass ich entweder völlig abgehärtet bin oder wie ein gepeitschtes Tier bei jedem kleinen Kursrücksetzer innerlich zusammenzucke. Weder noch ist der Fall.

In Wahrheit habe ich den Börsencrash ernsthaft lieben gelernt. Gleichzeitig sind Phasen mit nahezu unveränderten Kursen auf hohem Niveau für mich mittlerweile die reinste Folter.

Leben ist Veränderung. Und eine Aktie, deren Kurs erstarrt, ist wie ein toter Baum.

Eine Börse ohne Börsencrash ist daher für mich der blanke Horror. Wie ein knochiger Hexenwald, der bis in die Wurzeln vertrocknet ist, aber doch niemals abbrennt.

Mit dem Risiko kommen die Chancen

Wer will bitte fallende Kurse? Das ist doch verrückt!

Natürlich würde auch ich eine Welt bevorzugen, in der alle Aktien jeden Tag ein wenig steigen und ansonsten nicht viel machen. Doch noch lieber hätte ich ab und an einen Börsencrash, der echte Chancen entstehen lässt.

Auch Biografien laufen für gewöhnlich nicht so, dass es für immer jeden Tag ein wenig besser wird. Außer bei lebenslangen Beamten, die alle paar Jahre ihre Standardbeförderung erhalten.

Alles verändert sich. Freunde kommen und gehen. Orte, Wohnraum und Tätigkeit sind in konstantem Wandel. Nicht unbedingt zum Nachteil derer, die ab und an mal etwas wagen.

Eine Börse ohne Börsencrash ist, wie ewig in der Grundschule zu bleiben. Das mag auf eine gewisse Weise bequem erscheinen. Doch mit wachsenden Herausforderungen kommen nicht nur mehr Risiken, sondern auch mehr Chancen. So ist das Leben – und wer das Leben liebt, muss auch den Börsencrash lieben.

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