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Home Bias: So schützt dich der MSCI World vor den Fehlern der Profis

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Foto: Getty Images

Der Home Bias ist stärker, als viele wahrhaben möchten. Viele institutionelle Investoren in Deutschland legen viel zu große Anteile ihres Kapitals am Heimatmarkt an. Dadurch erzielten sie in den vergangenen zehn Jahren erheblich geringere Renditen als breit gestreute Portfolios. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Arbeitspapier der Frankfurt School of Finance and Management im Auftrag des Asset Managers Nomura. Sei also vorsichtig, was du dir von den Investment-Profis abschaust!

Die Forscher fanden heraus, dass insbesondere asiatische Titel in den Portfolios der Profis zu wenig Gewicht haben. Risiken würden hier systematisch überschätzt.

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Home Bias kostet Rendite

Und nun schauen wir einmal speziell auf die Studienergebnisse für Deutschland: Hierzulande gewichten die Profis Aktien aus Deutschland und Europa deutlich zu hoch. Ein wahrhaft international aufgestelltes Portfolio sieht anders aus.

Ich möchte dir das veranschaulichen: Aktien aus den Euro-Ländern haben ein Gewicht am MSCI World von 10 %. In institutionellen Portfolios sind sie hingegen mit mehr als 40 % deutlich stärker vertreten. Und damit können wir den Home Bias der Finanzexperten exakt beziffern: 33 Prozentpunkte.

Und dieser Home Bias ist gefährlich. Die Rendite bringt er ernsthaft in Gefahr. Weil sie so stark auf ihre Heimat setzen, müssen die institutionellen Anleger hohe Verluste in Kauf nehmen. Letztlich führt das deutliche Übergewicht von deutschen und europäischen Aktien zu ineffizienten Portfolios. Der Home Bias kostet die Investoren einerseits Rendite und erhöht andererseits die Risiken.

So teuer ist der Home Bias

Das durchschnittliche Aktienportfolio eines Fondsmanagers erzielte im vergangenen Jahrzehnt eine jährliche Rendite von 10,5 %. Zu diesem Ergebnis komme nicht ich, sondern die Deutsche Bundesbank. Demgegenüber erreichte ein Weltaktienportfolio, basierend auf dem MSCI World, eine Performance von 11,7 % pro Jahr.

Die Differenz, also 1,2 % pro Jahr, ist der direkte Renditeverlust aufgrund einer schlechteren Performance. Das hört sich zunächst nach Kleinvieh an. Aber dieses macht bekanntlich auch Mist.

Zudem ist die Volatilität der institutionellen Aktienportfolios durch den Home Bias deutlich höher. Im Durchschnitt schwanken sie um 14,8 %. Ein auf dem MSCI World basierendes Depot ist mit 13,2 % deutlich stabiler. Die Mathematiker der Frankfurt School of Finance and Management kommen zu folgendem Schluss: Nehmen wir an, dass institutionelle Investoren rund 600 Mrd. Euro in Aktien investieren, dann entgehen ihnen im Schnitt rund 15 Mrd. Euro pro Jahr an potenziellen Gewinnen.

Dieser Rendite-Nachteil entspricht bei vielen Profi-Anlegern rund der Hälfte ihres Zielertrags. Ich finde, insbesondere in Asien ist das Untergewicht vieler Investoren eklatant. Zuletzt habe ich mich primär in Japan umgesehen und ein paar interessante Titel entdeckt. Schauen wir uns einmal den TOPIX an, den Tokyo Stock Price Index. Er erzielte in den vergangenen zehn Jahren eine jährliche Gesamtrendite von 13 %.

TOPIX schlägt DAX

Damit eignet er sich gut als Beimischung für ein Portfolio, das unter einem deutschen Home Bias leidet. In den vergangenen sechs Monaten seit dem 9. August 2021 legte er immerhin 2,1 % zu. Der Xtrackers DAX ETF (WKN: DBX1DA) verlor in der gleichen Zeit 1,8 %.

Home Bias

Ich denke, dass uns selbst dieser kleine Unterschied Folgendes zeigt: Im japanischen Aktienmarkt steckt noch deutlich mehr Potenzial, als so mancher Anleger aktuell annimmt. Ich denke, die Chancen stehen gut, dass Japans Unternehmen in den kommenden Jahren noch viel Wachstumsfantasie bieten werden.

Zumindest solltest du dir über ein entsprechendes Update deines Depots Gedanken machen. Vor allem dann, wenn du bislang einen viel zu großen Teil auf deutsche und europäische Unternehmen setzt. Hüte dich vor dem Home Bias!

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.



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