„Sell in May and go away” – eine gute Idee?!

Ein Blumenwiese mit vielen Blüten. Im Hintergrund viele Berge und der blaue Himmel.
Foto: Kanenori via Pixabay

Die Börsenwelt ist voll von Sprichwörtern. Der simplen Börsenweisheit „Sell in May and go away“ nach sollte man seine Aktien im Mai verkaufen und stattdessen Bargeld halten. Später – im Herbst – sollte man dann wieder in den Aktienmarkt einsteigen. Auf den ersten Blick klingt dies zu einfach, um zu einer besseren Rendite zu führen. Auf den zweiten Blick sehen die historischen Ergebnisse jedoch vielversprechend aus.

Der Ursprung von „Sell in May and go away“

Bevor wir auf den Backtest dieser simplen Strategie schauen, möchte ich kurz auf den Ursprung des Sprichworts eingehen. Dieses entstand wahrscheinlich im 19. Jahrhundert im Londoner Finanzdistrikt. Die vollständige Redensart lautete damals „Sell in May and go away, and come back on St. Leger’s Day“.

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Banker, Adlige und wohlhabende Kaufleute verkauften ihre Aktien, bevor sie London für den Sommer verließen. Sie verbrachten die heißen Monate in ihren Sommerresidenzen und kehrten schließlich pünktlich zum Pferderennen St. Leger Stakes, das jährlich im September stattfindet, nach London zurück. Anschließend stiegen sie Ende Oktober wieder in den Aktienmarkt ein.

Zahlen, Daten, Fakten

Doch lohnt sich diese Strategie wirklich? Zumindest für die Vergangenheit lässt sich dies leicht überprüfen. Seit 1945 hat der amerikanische S&P 500 zwischen November und April im Durchschnitt ein Plus von rund 6 % erzielt. In der Zeit zwischen Mai und Oktober waren es hingegen nur rund 2 %. In anderen Ländern ergibt sich ein ähnliches Bild. Eine wissenschaftliche Studie untersuchte den „Sell in May“-Effekt in 37 Ländern und kam zu dem Schluss, dass in allen außer in einem Land (Neuseeland) die Rendite in den Wintermonaten höher als in den Sommermonaten war.

Also jetzt alles verkaufen?!

Ich muss gestehen, dass mich die Deutlichkeit dieses Effekts überrascht. Dennoch werde ich meine Aktien jetzt nicht im Mai verkaufen, nur um dann im Herbst wieder in den Aktienmarkt einzusteigen. Denn bei einem Verkauf (und späteren Kauf) müsste ich ja auch Transaktionskosten und vor allem Steuern zahlen, die meine Rendite deutlich schmälern würden.

Darüber hinaus generiert der breite Aktienmarkt ja auch in den Sommermonaten im langjährigen Mittel positive Renditen. Wenn ich meine Aktien verkaufen würde, müsste ich das Geld anderweitig zu möglichst besseren Konditionen anlegen. Auch wenn es immerhin wieder etwas Zinsen auf dem Tagesgeldkonto gibt, scheint mir diese Alternative wenig attraktiv.

Schlussendlich bin ich schlicht kein Freund von Markettiming. Während die „Sell in May“-Strategie im letzten Jahr zu guten Ergebnissen geführt hätte, wäre man im Jahr 2021 und besonders im Jahr 2020 schlecht damit gefahren. Da Aktien langfristig steigen, mache ich es mir einfach und bleibe unabhängig von Jahreszeiten und Marktstimmungen immer investiert.

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