30 Jahre BASF-Aktie: So schlecht sah es selten aus, aber es gibt Perspektiven!

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) ist der jüngeren Generation vermutlich weniger als attraktives Investment bekannt, denn in den letzten Jahren konnte man mit der Aktie nur mit gutem Timing Geld verdienen. Auf Sicht von zehn Jahren steht sogar ein Kursverlust von 42 % zu Buche.
Langfristig ein Wertsteigerer
Das war natürlich nicht immer so, wenn man sich die langfristige Performance der Ludwigshafener anschaut. So steht über 30 Jahre ein Kursplus von 560 %. Im Zeitraum von 1993 bis 2013 betrug das Kursplus sogar über 1.000 %. Die durchschnittliche jährliche Rendite lag hier bei fast 13 %.
Wo sind die guten Zeiten geblieben, in denen die Deutschen als leuchtender Stern der Chemiebranche galten? Die Relevanz, ja sogar die Dominanz des weltweit führenden Chemiekonzerns ist ungebrochen. Doch die Rahmenbedingungen scheinen sich deutlich verändert zu haben – und zwar zum Negativen.
Veränderte Rahmenbedingungen erschweren BASF das Geschäft
Ein Blick auf den Produktionsstandort Deutschland genügt. Hier sind die Energiepreise auf einem nicht mehr wettbewerbsfähigen Niveau. Zudem belasten Regulierung und Bürokratie die Unternehmen.
Viele Unternehmer, vor allem diejenigen mit energieintensiver Produktion, denken deshalb über eine Verlagerung ins Ausland nach. Einige haben diesen Schritt bereits vollzogen – auch weil es dort zum Teil mehr oder einfachere Förderungen gibt. Das größte Argument dürfte aber in der Vereinfachung der Produktion liegen.
Doch damit nicht genug: Das ursprünglich stark auf Russland fokussierte Öl- und Gasgeschäft erscheint im aktuellen geopolitischen Umfeld wenig attraktiv. Die Abspaltung der Wintershall-Tochter könnte eine attraktive Option sein.
Meines Erachtens sollte der Fokus aber auf mehr Innovation und Wachstum gelegt werden. Denn genau das honorieren Investoren mit einer hohen Bewertung. Hier scheint derzeit aber das größte Problem der BASF zu liegen, für das es derzeit keine Lösung gibt.
Verschärft wird die Situation, dass die Konjunktur der BASF nicht gerade in die Karten spielt. Und auch der neue Verbundstandort in China, der Milliarden verschlingt und für künftiges Wachstum sorgen soll, muss angesichts der veränderten geopolitischen Lage neu bewertet werden. Zudem zeigt sich, dass auch China zuletzt schwächer gewachsen ist.
Investoren werden vorsichtiger
Genau diese Faktoren lassen die Anleger nachdenklicher werden, was man auch an der Bewertung der Aktie erkennen kann. So wird die BASF-Aktie mit einem erwarteten KGV von 9,8 gehandelt (Stand 15.11.23, Morningstar). Diese Kennzahl spiegelt weniger eine attraktive Bewertung als vielmehr die hohen Risiken wider.
Dennoch sollten Anleger nicht den Kopf in den Sand stecken, denn das Unternehmen könnte sich in einer Umbruchsituation befinden, in der Unternehmensanteile im Wert von mehreren Milliarden Euro zum Verkauf stehen. Als Aktionär hoffe ich natürlich, dass nur unnötiges Tafelsilber verscherbelt wird und nicht strategisch wichtige Unternehmensbereiche.
Die BASF muss jetzt jedoch darauf achten, ihre Innovationskraft zu erhalten und sich auf relevante Bereiche der Wirtschaft zu konzentrieren. Portfoliozukäufe mit hohem Wachstumspotenzial sollten daher in der Zukunft auf der Agenda stehen. Nur so kann das Unternehmen auch in Zukunft seinem Status als weltgrößter Chemiekonzern gerecht werden.
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Frank Seehawer besitzt Aktien von BASF. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.