Geldanlage in Deutschland: Schockierende Statistiken

Ein Haus aus Euro-Münzen und einem gefalteten 50-Euro-Schein
Foto: Skitterphoto via Pexels

Was soll man schon groß erwarten im Hinblick auf die Geldanlage in einem Land, in dem sogar der Bundeskanzler stolz darauf zu sein scheint, sein Geld ausschließlich auf dem Sparbuch anzulegen? Die folgenden Zahlen verdeutlichen das komplizierte Verhältnis der Deutschen zu einer rentablen Geldanlage.

Knapp 6.000 Euro Aktienvermögen pro Kopf

Laut Statista brachten es die privaten Haushalte in Deutschland Ende 2022 auf ein Aktienvermögen von insgesamt 485 Mrd. Euro. Das klingt nach einer riesigen Summe! Doch bricht man diese Zahl auf die 84 Mio. Einwohner Deutschlands herunter, ergibt das gerade einmal 5.773 Euro pro Kopf. Der durchschnittliche Deutsche verfügt also über weniger als 6.000 Euro Aktienvermögen.

Sommer Deals

Sichere dir dauerhaft bis zu 44 % Rabatt! Das Relax-Bundle für alle, die risikoarme, konservativere Investments bevorzugen. Oder das Abenteuer-Bundle für Fans von schnellen Kurssprüngen und erhöhten Chancen!

Dauerhaft sparen und erfolgreich investieren mit den Sommer-Deals von Aktienwelt360!

ZU DEN ANGEBOTEN »

Nimmt man das in Investmentfonds investierte Geld hinzu, kommt man immerhin auf rund 17.000 Euro Vermögen pro Kopf. Der Median dürfte viel niedriger liegen – schließlich legten gemäß dem Deutschen Aktieninstitut lediglich im Jahr 2022 lediglich 12,9 Mio. Deutsche ihr Geld in Aktien, ETFs und Aktienfonds an.

Ein weiterer Vergleich verdeutlicht, wie wenig deutsche Bürger an der Börse investiert haben. Das insgesamt in Aktien, Aktienfonds und ETFs investierte Vermögen per Ende 2022 (1,4 Billionen Euro) reicht gerade einmal, um etwas mehr als 50 % der Aktien von Apple zu kaufen (Marktkapitalisierung: 2,7 Billionen Euro).

Girokonto und Sparbuch sind trotz hoher Inflation die beliebtesten Geldanlagen

Doch wie legen die Deutschen ihr Geld stattdessen an? Die Antwort auf diese Frage ist seit Jahrzehnten die gleiche: Auf dem Girokonto und dem Sparbuch. Im Frühjahr 2023 fragte der Verband der Privaten Bausparkassen deutsche Privatanleger danach, wie sie ihr Geld anlegen. Die beliebtesten Geldanlagen waren das Girokonto (38 %) gefolgt vom Sparbuch (33 %).

Dies verdeutlicht wieder einmal, wie risikoavers der durchschnittliche Deutsche bei der Geldanlage ist. Im Befragungszeitraum lag die Inflation bei über 7 %, während es auf dem Girokonto und Sparbuch in den meisten Fällen 0 % Zinsen gab. Überspitzt formuliert verliert der durchschnittliche Deutsche also lieber sichere 7 % pro Jahr, als das Risiko einzugehen, mit anderen kapitalmarktorientierten Geldanlagen eine positive reale Rendite zu erzielen. Schließlich belegen unzählige Statistiken, dass Aktien auf lange Sicht hohe reale Renditen generieren, während das beim Sparbuch nicht der Fall ist.

Grund allen Übels: Mangelhafte Finanzbildung

Wie kann das sein? Die meisten Menschen sind schließlich nicht dumm. Aber leider in finanziellen Dingen ungebildet. Zwei Statistiken belegen dies: 90 % der Deutschen glauben, dass die Finanzberatung in Banken und Sparkassen umsonst sei, während die Kunden in Wahrheit natürlich über Provisionen für diese bezahlen (Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge). Laut einer OECD-Studie zur finanziellen Bildung aus dem Jahr 2022 konnten 34 % der befragten Deutschen einfache Fragen zum Zinseszins-Effekt nicht beantworten.

Dies ist bedauerlich, lässt sich meiner Meinung nach aber gut erklären. Schließlich wird in der Schule in den meisten Fällen keine Finanzbildung vermittelt und auch die Politik und große Teile der Medienlandschaft helfen in meinen Augen wenig, die Deutschen an rentablere Geldanlagen heranzuführen.

Doch einen Lichtblick gibt es: Immer mehr junge Menschen in Deutschland interessieren sich für die Aktienanlage. Die Anzahl der Aktiensparer im Alter von 14 bis 29 Jahren stieg laut dem Deutschen Aktieninstitut zuletzt um 40 % auf 2,1 Mio. an. Sie verstehen offensichtlich, dass eine langfristige Anlage in Aktien oder ETFs sehr sinnvoll ist und begrüßen daher zu 62 % die politischen Pläne zur Einführung einer Aktienrente. Bei der Altersgruppe der 50 bis 65-Jährigen liegt die Zustimmung zur Aktienrente hingegen lediglich bei 38 %. Ich bin daher vorsichtig optimistisch, dass sich die Geldanlage in Deutschland langsam verbessern könnte.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Apple. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple.



Das könnte dich auch interessieren ...