Tesla-Aktie im Ausverkauf. Wie lange geht das Kursdebakel weiter?

Supercharger-Ladesäulen von Tesla, an denen Elektroautos Strom tanken können
Foto: Christoph Gössel

Die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) gilt als ein spannendes Investment an der Börse. Vor allem die Kombination aus Technologie und einem großen Massenmarkt steht für Potenzial. Die Digitalisierung des Automobils ist längst ein zentraler Prozess, der auch in Zukunft viele Marktteilnehmer beschäftigen wird.

Das Start-up Tesla trat seinerzeit als kleiner Herausforderer der großen Automobilhersteller in den Ring. Der damals noch relativ unbekannte Tech-Millionär Elon Musk stieg ein Jahr nach der Gründung von Tesla als Investor ein und leitete in der Folge den rasanten Aufstieg des Elektroauto-Start-ups ein. Der Rest ist Geschichte. Elon Musk wurde zeitweise zum reichsten Mann der Welt, Tesla zum mit Abstand wertvollsten Autohersteller der Welt.

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Heute sieht alles anders aus

Doch die Zahlen scheinen sich geändert zu haben. Seit Jahresbeginn hat die Aktie fast 30 % verloren (Stand: 10.4.24, maßgeblich für alle Werte im Artikel). Die alten Höchststände von über 400 Dollar je Aktie aus dem Herbst 2021 scheinen angesichts des aktuellen Kurses von 176 Dollar in weite Ferne gerückt. Dabei hat sich an der Unternehmensvision tendenziell wenig geändert.

Was aus heutiger Sicht stark belasten dürfte, sind die schwachen Absatzzahlen des Unternehmens. Hier konnte das Unternehmen mit den Produktions- und Auslieferungszahlen im ersten Quartal 2024 wenig überzeugen. 

Einer Produktion von 433.371 Automobilen standen Auslieferungen von 386.810 Automobilen gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht dies einem Rückgang der Auslieferungen um 8,5 %.

Hinzu kommen die hohen Rabatte, die für Tesla-Modelle auf dem wichtigen chinesischen Markt gewährt werden. Ohne sie wäre der Auslieferungsrückgang vermutlich noch deutlicher ausgefallen. Sie dürften am Ende aber die Umsatzbasis stärker belasten. Die nächsten Quartalszahlen werden hier mehr verraten.

Schwache Nachfrage belastet

Es zeichnet sich also ab, dass die Nachfrage nach Elektroautos doch nicht so gigantisch ist, wie von Analysten in der Vergangenheit immer prognostiziert. Ernüchterung macht sich breit. Ohne staatliche Anreize sind die E-Modelle am Markt zudem wenig attraktiv. Und genau das macht sich nun in Kombination mit einer schwächelnden Wirtschaft bemerkbar.

Dabei ist Tesla noch in einer komfortablen Situation. Viele Konkurrenten schreiben noch hohe Verluste. Der Preiskampf und die Absatzschwäche dürften sie deutlich härter treffen. Und weil sich mit Elektroautos derzeit weniger Geld verdienen lässt, ist das Interesse der Investoren an solchen Aktien entsprechend gesunken, was problematisch bei den kommenden Finanzierungsrunden sein kann – ein Teufelskreis.

Die Erfolgsgeschichte von Tesla ist jedoch für die nächsten Jahrzehnte geschrieben. Ein wachsendes Ökosystem dürfte die Dominanz von Tesla dabei tendenziell noch verstärken. Nun kämpft das Unternehmen aber vorerst mit operativen Absatzproblemen.

Die aktuelle Marktkapitalisierung von etwas über 560 Mrd. US-Dollar erscheint nach wie vor ambitioniert. Dies zeigt nicht nur das hohe erwartete KGV von 58,8 (Stand: 10.4.24, Morningstar).

Nur eine Rückkehr zu profitablem Wachstum ist der Ausweg

Um eine Trendwende beim Aktienkurs zu erreichen, muss Tesla also wieder an seine Vision eines jährlichen Wachstums von 50 % anknüpfen. Genau an dieser ambitionierten Hürde scheiterten die Texaner zuletzt kläglich.

Langfristig dürfte es dennoch weiter aufwärts gehen, denn die Produktionskapazitäten steigen und der Verbrenner hat keine Zukunft. Zudem verfügt das Unternehmen nach wie vor über erhebliche Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz. Diese lassen sich nicht nur mit den hocheffizienten Produktionskapazitäten beschreiben, sondern auch mit Netzwerkeffekten und Innovationen.

Für mich stellen die aktuellen Zahlen daher eher eine Wachstumsdelle dar. Bei der Bewertung bleibe ich jedoch kritisch, da das Unternehmen bereits heute eine hohe Profitabilität erreicht hat. Diese dürfte aber im aktuellen Umfeld stärker unter Druck geraten. Der Trend dürfte daher in nächster Zeit eher nach unten als nach oben gehen.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Tesla.



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