So viel Rendite kosten die Commerzbank-Boni
Es ist kein Geheimnis, dass in der Bankenwelt noch immer hohe Gehälter ausgezahlt werden.
Für Investoren ist wichtig zu verstehen, wie viel Rendite sie die übermäßige Bezahlung der Führungsriegen tatsächlich kostet. Das kann im Fall der Commerzbank (WKN: CBK100) ganz einfach ausgerechnet werden.
Das kosten hohe Gehälter die Aktionäre
Eine neue Finanzregelung gibt vor, dass Banken mittlerweile ihre Vergütung preisgeben müssen. Diese wird dann jedes Jahr veröffentlicht. Wer sich für die Anzahl der Gehaltsmillionäre und Höhe der Jahresboni interessiert, muss sich die Berichte nur auf der Internetseite herunterladen.
Die Commerzbank weist in ihrem Vergütungsbericht sogenannte „Geschäftsleiter und Risk Taker“ aus, welche die Führungsriege und die hohen Positionen im Management beinhalten. Im Geschäftsjahr 2015 gab es 1171 Personen, die unter diese Rubrik fielen.
Jetzt stellt sich Anlegern die Frage, ob die hohen Gehälter auch verdient sind, schließlich schmälert die Vergütung ihre Rendite. Ein Vergleich der Zahlen bringt ernüchternde Ergebnisse.
Das Problem ist nicht die Vergütung während der guten Jahre, sondern, dass auch in schlechten Jahren noch kräftig weiterbezahlt wird. Ohne die hohen Vergütungen wäre das Betriebsergebnis der letzten fünf Jahre um 840 Millionen Euro bzw. 42 % höher ausgefallen.
Gründe für die hohen Gehälter
Natürlich muss darauf hingewiesen werden, dass nur ein Teil dieser Gehälter durch Boni entsteht. Der Rest davon ist fixes Gehalt, welches nur teilweise optional ist. Zumindest dürften aber auch umfangreiche Kürzungen des fixen Gehalts der Führungsriege möglich sein.
Wie alle Banken weist die Commerzbank natürlich nachdrücklich darauf hin, wie wichtig eine solche Gehaltspolitik im vermeintlichen Kampf um Talente ist. Trotzdem fragt man sich als Anleger, was all diese hochausgebildeten und durch hohe Gehälter und Boni motivierten Angestellten der Bank eigentlich bringen.
Es mag sehr wohl sein, dass die Führungsriege der Commerzbank voller Talente ist, aber es scheint, dass die Unternehmenskultur es nicht schafft sie in den Prozess einer konstruktiven und produktiven Entwicklung einzubinden, welcher die Bank auf einen langfristigen Erfolgskurs bringen könnte.
Leistung und Vergütung müssen im Einklang miteinander stehen
Vielmehr scheint sich in der Bank eine Anspruchsmentalität verbreitet zu haben. Wer erst einmal ein hohes Gehalt hat, der will dieses auch nicht mehr hergeben, selbst wenn er keine sichtbare Leistung bringt.
Vor allem im Bankgeschäft ist es aber natürlich schwierig Leistung genau zu definieren, denn nachhaltige Gewinne lassen sich oftmals erst nach vielen Jahren wirklich feststellen. Eine Lösung wäre, den Aktienanteil der Boni zu erhöhen, welcher weit weniger als die Hälfte beträgt.
Dann würde sich vielleicht auch endlich die Führungsriege der Commerzbank dafür interessieren, eine nachhaltige Rendite für ihre Aktionäre zu erwirtschaften.
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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.