Anfängerfehler bei Aktien: So meidest du die 5 größten Stolpersteine!
Beim Investieren in Aktien passieren vielen Anfängern oft Fehler, die ihre langfristigen Renditeaussichten und ihren Vermögensaufbau negativ beeinträchtigen können. Besonders beim Buy-and-Hold-Investing, bei dem es darum geht, Aktien langfristig zu halten und von den Gewinnen im Markt über Jahre zu profitieren, können Anfängerfehler schwerwiegende Auswirkungen haben. In diesem umfassenden Leitfaden werfen wir einen Blick auf die fünf häufigsten und schwerwiegendsten Fehler, die Anleger direkt beim Aufbau von ihrem Depot begehen – und wie man sie vermeiden kann.
1. Anfängerfehler bei Aktien: Fehlende Diversifikation
Ein häufiger Anfängerfehler ist es, zu stark auf ein einziges Unternehmen oder eine bestimmte Branche zu setzen. Viele Neulinge investieren all ihr Geld in wenige Aktien, meist von bekannten Unternehmen oder solchen, die gerade in den Medien als besonders heiße Kandidaten an der Börse gehandelt werden. Das Problem dabei: Es gibt keine Garantie, dass diese Unternehmen auch langfristig erfolgreich bleiben. Selbst große, etablierte Firmen können unter wirtschaftlichen Schwankungen, schlechter Unternehmensführung oder regulatorischen Problemen leiden. Dann wiederum leiden auch ihre Wertpapiere.
Warum ist Diversifikation wichtig? Diversifikation bedeutet, das Risiko zu streuen, indem man in verschiedene Unternehmen, Branchen oder sogar Märkte investiert. Dadurch werden Verluste in einem Bereich durch Gewinne in anderen ausgeglichen. Ein gut diversifiziertes Portfolio minimiert das Risiko eines Totalverlusts und erhöht die Chancen auf stetige Erträge.
Wie vermeidet man diesen Fehler? Statt nur auf ein oder zwei Unternehmen zu setzen, sollte man das Kapital auf verschiedene Branchen und Regionen verteilen. Ein ETF (börsengehandelte Fonds) kann bereits eine gute Möglichkeit sein, um diversifiziert zu investieren. ETFs alleine sollten unserer Ansicht nach jedoch nicht der einzige Bestandteil sein. Ein diversifizierter Korb vieler Aktien mit Qualität ist unserer Ansicht nach der beste Weg, um sein Portfolio für alle Wetterlagen an der Börse fest zu machen.
2. Der Versuch, den Markt zu „timen“
Viele Anleger, insbesondere Anfänger, glauben, dass sie den perfekten Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf einer Aktie finden können. Sie versuchen, in den Markt ein- und auszusteigen, basierend auf aktuellen Nachrichten oder kurzfristigen Kursbewegungen. Dieses Phänomen nennt man „Market Timing“ und es ist leider wirklich keine Seltenheit.
Warum ist das ein Fehler? Selbst erfahrene Investoren und Analysten haben Schwierigkeiten, den Markt vorherzusagen. Kurzfristige Schwankungen lassen sich kaum genau prognostizieren, und der Versuch, den idealen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu finden, führt oft zu verpassten Chancen oder Verlusten. Vergessen solltest du dabei außerdem nicht, dass der Markt in Teilen auch von Emotionen angetrieben wird. Und gerade diese Emotionen lassen sich nur schwierig vorhersehen. Nebenbei entstehen durch häufiges Handeln zusätzliche Transaktionskosten, die die in der Regel deutlich Rendite schmälern.
Besseres Vorgehen: Buy and Hold Anstatt zu versuchen, den Markt oder auch eine einzelne Aktie zu „timen“, sollten Anleger auf langfristiges Halten ihrer Wertpapiere setzen. Der Kauf von Aktien oder ETFs sollte auf fundierten Analysen basieren, und es sollte das Ziel sein, diese Investments über viele Jahre hinweg zu halten. Langfristig haben Aktienmärkte historisch gesehen stetig zugelegt, auch wenn es kurzfristige Rückschläge gegegen hat.
Vielleicht noch eine interessante Statistik in diesem Sinne: Eine Korrektur von ca. 10 % tritt nach gängigen Börsenstatistiken ca. alle zwei Jahre auf. Es wäre bei der eigenen Geldanlage wirklich fahrlässig zu versuchen, diese Aufs und Abs zu timen. Die besseren Ergebnisse und die besseren Rendite fährt man in der Regel ein, wenn man gerade als Privatanleger seine Aktien einfach kauft und hält und über einen möglichst langen Zeitraum investiert ist. Time in the Market beats Timing the Market!
3. Anfängerfehler bei Aktien: Anleger treffen emotionale Entscheidungen
Emotionen wie Angst und Gier sind oft die größten Feinde eines Investors. In Zeiten von Marktschwankungen neigen viele Anfänger dazu, irrational zu handeln. Wenn die Märkte fallen, verkaufen sie aus Panik, und wenn die Märkte steigen, kaufen sie aus FOMO (Fear of Missing Out), also aus Angst, eine Gelegenheit zu verpassen. Egal ob bei einzelne Aktien, einem ETF oder Fonds: Es ist in der Regel ein Fehler, eine Investition aus einer extremen Emotion heraus zu tätigen.
Warum ist das gefährlich? Emotionale Entscheidungen führen oft zu Fehlkäufen oder Verkäufen zur falschen Zeit. Wenn man während eines Crashs verkauft, realisiert man Verluste, die man durch Geduld hätte vermeiden können. Umgekehrt kann der Kauf auf Höchstständen zu teuren Fehlinvestitionen führen, wenn der Markt anschließend korrigiert. Die Bewertung einer Aktie ist schließlich besonders hoch, wenn sich jeder Akteur im Markt für sie interessiert.
Wie vermeidet man emotionale Entscheidungen? Es ist wichtig, sich an eine klar definierte Anlagestrategie zu halten. Anleger und insbesondere Privatanleger sollten sich regelmäßig fragen, ob die ursprünglichen Gründe für die Investition noch gelten. Langfristiges Denken hilft, emotionale Entscheidungen zu vermeiden. Wer einen kühlen Kopf bewahrt und kurzfristige Marktbewegungen ignoriert, fährt langfristig oft besser. Dazu ist es aber wichtig, dass du die Aktie eines Unternehmens kaufst, die du wirklich im Depot haben willst. Und nicht nur, weil sie derzeit an der Börse gerade beliebt ist.
4. Mangelndes Verständnis des Unternehmens bei der Geldanlage
Viele Anfänger investieren in Unternehmen, ohne sich vorher ausreichend über deren Geschäftstätigkeit, finanzielle Situation oder Marktposition zu informieren. Sie verlassen sich oft auf Tipps von Freunden oder auf Nachrichten, ohne eine fundierte Analyse des Unternehmens durchzuführen. Und mit diesem gefährlichen Halbwissen gehen sie dann an die Börse.
Warum ist das problematisch? Wenn man nicht versteht, wie ein Unternehmen Geld verdient, wie es um die bilanzielle Stabilität bestellt ist oder welche Risiken bestehen, läuft man Gefahr, in ein Unternehmen zu investieren, das langfristig nicht erfolgreich ist. Es gleicht einem Blindflug, wenn man lediglich vorhandenem Halbwissen eine Aktie kauft. Aktienkurse können stark schwanken, und ohne fundiertes Wissen kann man leicht die Nerven verlieren und falsche Entscheidungen treffen.
Die Lösung: Unternehmensanalyse. Vor dem Kauf einer Aktie sollte man sich intensiv mit dem Unternehmen beschäftigen. Dazu gehört das Lesen von Geschäftsberichten, das Verstehen der Bilanzkennzahlen und das Prüfen der Wettbewerbssituation. Wichtige Indikatoren und Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder die Gewinnentwicklung helfen, die Attraktivität eines Unternehmens einzuschätzen. Eines sollte stets dein Ziel sein: Du solltest wissen, wie ein Unternehmen Geld verdient und es auch möglichst gut beschreiben können. Außerdem solltest du in der Lage sein zu beschreiben, warum ein Unternehmen und dessen Aktien in den kommenden Jahren noch vor einem starken Wachstum stehen.
5. Kurzfristige Gewinne im Depot statt langfristiger Vermögensaufbau: Auch ein Anfängerfehler bei Aktien!
Viele Anfänger sind auf der Suche nach schnellen Gewinnen und wollen möglichst schnell hohe Renditen erzielen. Sie wechseln häufig ihre Positionen, um kurzfristige Kursgewinne mitzunehmen, anstatt auf langfristiges Wachstum zu setzen.
Warum ist das ein Fehler? Langfristig angelegte Buy-and-Hold-Investoren haben historisch gesehen die besten Ergebnisse erzielt. Wer ständig handelt, verpasst oft die größten Renditen, die bei langfristigem Halten von Qualitätsaktien entstehen. Zudem verursacht häufiges Handeln Gebühren und Steuern, die die Gesamtrendite reduzieren.
Langfristiges Denken zahlt sich aus Aktien sind eine langfristige Anlageklasse. Die größten Gewinne entstehen oft nicht in den ersten Monaten oder Jahren, sondern über Jahrzehnte hinweg. Anleger sollten sich daher auf das langfristige Potenzial eines Unternehmens fokussieren und nicht auf kurzfristige Kursschwankungen reagieren.
Der Zinseszinseffekt funktioniert exponentiell. Das bedeutet, dass er mit der Zeit zunimmt. Deine Aktienposition wird im Laufe der Zeit und mit einer guten Rendite immer größer. Und ausgehend von dieser größeren Position nimmt die Rendite konsequent zu. Deshalb ist es als Anleger so wichtig, möglichst lange investiert zu sein, um dem Zinseszinseffekt ein möglichst langes Zeitfenster zum wachsen zu geben. Wer diesen Effekt einmal verstanden hat, der wird sich garantiert nicht mehr auf kurzfristige Gewinne von mehreren Prozent oder auch 100 % einlassen.
Fazit: Vermeide die größten Anfängerfehler bei Aktien!
Das Investieren in Aktien erfordert Geduld, Wissen und Disziplin. Anfängerfehler wie fehlende Diversifikation, das „Timen“ des Marktes, emotionale Entscheidungen, unzureichende Unternehmensanalysen und der Fokus auf kurzfristige Gewinne können die langfristige Rendite erheblich beeinträchtigen und dich und dein Depot an der Börse ausbremsen.
Wer diese Fehler vermeidet und auf eine langfristige Anlagestrategie setzt, kann die Chancen des Aktienmarktes voll ausschöpfen. Langfristig hat sich gezeigt, dass Buy-and-Hold-Investoren häufig die besten Ergebnisse erzielen. Bleibe daher am besten bei diesem Ansatz und versuche „einfach“, die besten Unternehmen für den Zinseszinseffekt zu verwenden. Wenn du willst: Wir von der Aktienwelt360 helfen dir sehr gerne dabei!
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