Warum sollte man in Aktien investieren?
Hast du dir mal die Liste der reichsten Menschen der Welt angesehen? Die Reihenfolge und das geschätzte Vermögen mögen je nach Quelle anders sein, aber alle diese Menschen haben eines gemeinsam: Sie sind Unternehmer, und dadurch reich geworden, dass sie ihr Unternehmen gut geführt haben.
Auch wenn es bei dir wohl ein oder zwei Nummern kleiner sein wird, kannst du ebenfalls durch Investieren und Beteiligungen an guten Unternehmen ein Vermögen aufbauen – mit Aktien. Den ersten Schritt hast du mit dem Besuch bei der Aktienwelt360 schon getan.
Aber was genau sind Aktien und wie funktioniert das Ganze? Dieser Artikel soll dir einen ersten Einblick geben.
Was sind Aktien eigentlich?
Du kannst Aktien auf zwei verschiedene Arten betrachten. Du kannst in ihnen Wertpapiere sehen, die täglich gehandelt werden und deren Preis sich ständig ändert. Dann kannst du versuchen, Aktien immer zu kaufen und schnell wieder zu verkaufen, und hoffen, dass der Preis in dieser Zeit steigt. Das ist Zocken, damit wird kaum jemand reich und das ist auch nicht das, was wir hier bei der Aktienwelt360 machen.
Der bessere Weg ist, Aktien als das zu sehen, was sie sind: Anteile an einem Unternehmen. Wenn das Kapital einer Aktiengesellschaft zum Beispiel aus 10 Mio. Aktien besteht und du davon 100 Stück besitzt, so gehören dir 0,001 % des Unternehmens. Du profitierst mit diesem Anteil von den Gewinnen, die das Unternehmen erwirtschaftet, und von den Dividenden, die es aus diesen Gewinnen bezahlt.
Mit dem Kauf einer Aktie bist du also in ein Unternehmen investiert und profitierst anschließend von dessen Erfolg. Allerdings – klar, dass es da einen Haken gibt – ist das kein Automatismus: Nicht jedes Unternehmen, von dem du Aktien kaufen kannst, ist erfolgreich. Tatsächlich ist es so, dass es viel mehr schlechte und mittelmäßige Unternehmen gibt als solche, die dich wirklich reich machen. Also gilt es, genau in die Gewinner zu investieren, die dich mit einer hohen Rendite belohnen.
Was macht ein erstklassiges Unternehmen aus?
Allein zu diesem Thema könnte man ein ganzes Buch schreiben (und es gibt in der Tat reichlich Auswahl). Du findest auf unserer Seite auch einiges dazu, daher möchte ich mich an dieser Stelle kurz halten.
Zunächst einmal ist es wichtig, dass das Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, die einzigartig oder den Angeboten der Konkurrenz überlegen ist. Warren Buffett, der mit seiner Investmentholding Berkshire Hathaway der erfolgreichste Investor aller Zeiten ist, spricht gerne von einem „Moat“, der ein Unternehmen schützt wie früher ein Burggraben eine Burg.
Das kann eine Marke sein wie bei Coca-Cola oder Apple, deren Fangemeinde trotz hoher Preise immer wieder zu denselben Produkten greift. Ein anderer Moat sind Netzwerkeffekte wie zum Beispiel bei Airbnb: Je mehr Feriendomizile dort angeboten werden, umso mehr Kunden suchen dort. Und je mehr Kunden dort suchen, umso interessanter wird es wiederum für Eigentümer, ihre Wohnungen dort anzubieten. Und so weiter. Es gibt noch weitere Arten von Moats, aber das Prinzip sollte klar sein.
Warum sind Moats so wichtig?
Am Ende sollten diese außergewöhnlichen Wettbewerbspositionen auch dazu führen, dass diese Unternehmen in der Lage sind, höhere Erträge und mehr Rendite als ein durchschnittliches Unternehmen zu erzielen. Und genau in die Aktien dieser Unternehmen wollen wir investieren, denn sie sind es, die uns über lange Zeiträume reich machen. Gerade wenn außergewöhnliche Gewinne über Jahrzehnte hinweg immer wieder mit einer hohen Rendite neu angelegt werden, entsteht ein Zinseszinseffekt, der den Wert von Unternehmen überproportional steigert.
Neben diesen Moats gibt es natürlich noch andere Dinge, auf die wir bei der Aktienwelt360 achten. Das Management der Firmen ist wichtig, denn letztlich sind es die Führungskräfte, die mit ihren Entscheidungen erst dafür sorgen, dass der Gewinn wirklich überdurchschnittlich ausfällt. Auch muss man die Märkte regelmäßig beobachten, weil Moats nicht automatisch für alle Zeiten unantastbar sind – so können technologische Entwicklungen althergebrachte Produkte überflüssig machen: Die Marktführerschaft bei Videorekordern oder beim Walkman hat den Aktionären von Sony nur vorübergehend gute Renditen gebracht.
Und genau das ist unsere Aufgabe bei der Aktienwelt360: erstklassige Unternehmen zu finden, dir vorzustellen und danach am Ball zu bleiben, um die weitere Entwicklung zu verfolgen, wenn du selbst das nicht kannst oder möchtest.
Wird man mit guten Aktien automatisch reich?
Dann ist ja alles klar und der ersten Million steht nichts mehr im Wege? Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn wenn es so wäre, würde es ja jeder machen und wir wären ein Land voller Millionäre.
Aktien werden – das weißt du sicherlich schon – an Börsen gehandelt (dazu, wie das genau funktioniert, kommen wir später). Der aktuelle Kurs einer Aktie bestimmt sich immer wieder durch Angebot und Nachfrage und ändert sich laufend.
Sind Märkte wirklich effizient?
In der Theorie ist damit alles klar: Wenn der Gewinn eines Unternehmens steigt, steigt auch der Aktienkurs, weil die Anleger kaufen. Dafür gibt es in der Finanzwelt den Begriff des „effizienten Marktes“; damit ist gemeint, dass alle Marktteilnehmer rational und nur auf Basis bekannter Fakten handeln. Dadurch sei der jeweils aktuelle Kurs immer „richtig“, eben weil alles, was die Anleger wissen, in die Kursbildung einfließt.
Wir bei der Aktienwelt360 glauben, dass es dieses Idealbild der effizienten Märkte nicht gibt. Die Psychologie spielt an der Börse eine essenzielle Rolle. Die Kurse werden viel stärker von Angst und Gier bestimmt, als es die Theorie auf dem Papier wahrhaben möchte. Beste Beispiele dafür sind typische Hypes, wenn Aktien einer bestimmten Branche wie etwa künstlicher Intelligenz in schwindelerregende Höhen steigen und selbst unprofitable Unternehmen Bewertungen in dreistelliger Milliardenhöhe erreichen. Umgekehrt können in Phasen großer Angst auch profitable und erfolgreiche Unternehmen abgestraft werden, wenn ihre Branche gerade nicht angesagt ist.
Daher ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass Aktien unter kurzfristigen Gesichtspunkten höher oder niedriger als zu ihrem „richtigen“ Wert gehandelt werden. Wobei man dazu auch sagen muss, dass dieser „richtige“ Wert gar nicht eindeutig ermittelt werden kann, sondern immer nur ein grober Anhaltspunkt ist, der sich aus der jeweils gewählten Analysemethode ergibt. Nicht umsonst spricht man auch gerne davon, dass das Investieren mehr Kunst als Wissenschaft sei.
Langfristig sind Märkte effizient
Wir lehnen die Theorie der effizienten Märkte also ab. Diese Aussage möchte ich etwas revidieren, denn wir beziehen sie nur auf den kurzfristigen Handel, für den Augenblick. Wenn wir in langfristigen Zeiträumen denken – und damit sind mindestens fünf Jahre gemeint –, dann sind wir davon überzeugt, dass Märkte doch effizient sind. Denn über einen solch langen Zeitraum sollte sich der Aktienkurs dann doch im Einklang mit den Geschäftsergebnissen der Unternehmen entwickeln.
Und damit haben wir den Kreis zur Auswahl unserer Unternehmen geschlossen. Wenn du dir Aktien von Unternehmen kaufst, die erfolgreich sind, die ihre Gewinne Jahr für Jahr steigern und diese Gewinne mit hohen Kapitalrenditen wieder reinvestieren können, werden diese Aktien auf Sicht mehrerer Jahre (oder noch besser: Jahrzehnte) ebenfalls überproportional wachsen. Du kannst mit ihnen Renditen erzielen, die dir kein Tagesgeldkonto bietet. Du kannst mit ihnen die Inflation schlagen und dir – je nach Anlagedauer – ein kleines oder auch großes Vermögen aufbauen, etwa für einen komfortablen Ruhestand.
Das bekannteste Beispiel ist natürlich die schon genannte Investmentholding Berkshire Hathaway von Warren Buffett, deren Aktie seit 1965 mehr als 4 Mio. Prozent zugelegt hat. Wer als Anleger damals 1.000 US-Dollar investiert hat, kann sich heute über 40 Mio. US-Dollar freuen.
Klar, der Zeitraum von fast 70 Jahren ist sehr lang. Aber auch über kürzere Zeitspannen war es möglich, mit kleinen Geldanlagen und viel Geduld (und auch starken Nerven) sechs- und siebenstellige Beträge zu verdienen, etwa mit dem Onlinehändler Amazon.com, dem Energydrinkproduzenten Monster Beverages, dem Chipproduzenten Nvidia oder Intuitive Surgical, dem Hersteller des robotergestützten Operationssystems da Vinci.
Das Geheimnis des langfristigen Börsenerfolges
Alle diese Erfolgsgeschichten waren jedoch keine Einbahnstraßen. Es ist nicht so, dass sich die Kurse dieser Aktien gleichmäßig nach oben entwickelt hätten. Vielmehr gab es immer mal Phasen, in denen es bergab ging, weil es schwierige Geschäftsjahre gab oder weil Aktien der betreffenden Branchen ganz einfach nicht mehr „in“ waren. Das Geheimnis des langfristigen Anlageerfolges ist es, auch und gerade in diesen Phasen dabei zu bleiben, weil du an den langfristigen Erfolg der Unternehmen glaubst. Und das wiederum kannst du deswegen tun, weil du das Unternehmen recherchiert hast, seine Wettbewerbsposition kennst und daher davon überzeugt bist, dass sich diese Qualität langfristig durchsetzen wird.
Und wie ist das nun mit der Börse?
Nachdem das jetzt geklärt ist, stellt sich die Frage, wie das mit dem Aktienmarkt denn nun rein praktisch funktioniert.
Die Börse ist traditionell ein Ort, an dem sich Käufer und Verkäufer von Aktien treffen. Hinzu kommen noch Makler, die die Aufträge der verschiedenen Seiten zusammenführen. Bis in die neunziger Jahre hinein fand der Aktienhandel physisch statt, das heißt die einzelnen Marktteilnehmer waren tatsächlich vor Ort im Gebäude der Börse.
Heute ist natürlich alles auf Computer umgestellt, sodass Käufer, Verkäufer und Makler von ihren Büros aus handeln. Wenn du im Fernsehen mal Menschen auf dem Börsenparkett (vor allem in Frankfurt) siehst, so sind das Mitarbeiter der Börse, die dort zu Dekorationszwecken ihren Arbeitsplatz haben.
Wenn du selbst Aktien kaufen oder verkaufen möchtest, kannst du das nicht direkt machen. Als Marktteilnehmer an der Börse sind nur Unternehmen zugelassen, die gewerblich an der Börse Handel betreiben. Das sind Kreditinstitute, Finanzdienstleister und andere Finanzunternehmen. Du musst also deinen Auftrag über eine Bank laufen lassen.
Dazu wiederum benötigst du ein Depotkonto, das du bei einer Bank oder einem Broker deiner Wahl eröffnen musst. Wie das im Detail abläuft, erklären wir dir in einem anderen Artikel. Das Depot funktioniert im Grunde wie ein Girokonto, nur dass dort keine Euro, sondern Wertpapiere verbucht sind. Zusätzlich zum Depotkonto benötigst du ein Geldkonto, auf dem Geschäfte und Dividenden verbucht werden. Dieses Geldkonto eröffnet die Bank oder der Broker parallel zum Depot.
Kauf und Verkauf von Aktien
Stellen wir uns also einfach mal vor, du möchtest zehn Aktien der Hannover Rück kaufen (um meine Heimatstadt hier mal zur Geltung zu bringen). Jede einzelne Aktie kostet rund 260 Euro.
Du würdest dann also im Onlinebanking deiner Bank einen entsprechenden Auftrag eingeben. Jedes Wertpapier hat eine sechsstellige Wertpapierkennnummer (WKN) aus Zahlen und/oder Buchstaben, mit der man es eindeutig identifizieren kann. Bei der Hannover Rück lautet die WKN 840221. Die WKN von anderen Aktien kannst du problemlos im Internet herausfinden. An ausländischen Börsen arbeitet man dagegen häufig mit Tickersymbolen wie etwa „NYSE:KO“ für Coca-Cola.
Du gibst also die WKN und die gewünschte Stückzahl ein, suchst einen Börsenplatz aus und gibst eventuell ein Limit vor. Ein Limit ist keine Pflicht; wenn du es weglässt, kaufst du „billigst“ oder verkaufst „bestens“, was bedeutet, dass zum nächsten Preis an der Börse gehandelt wird – egal, wie hoch oder niedrig dieser ist. Bei großen Unternehmen, von denen täglich Hunderttausende Aktien gehandelt werden, ist das kein Problem.
Bei kleineren Unternehmen solltest du aber auf jeden Fall mit einem Limit arbeiten, wenn du keine bösen Überraschungen erleben möchtest. Die Vorgabe eines Limits (in unserem Beispiel von 260 Euro) bedeutet, dass du die Aktie der Hannover Rück nur dann kaufst, wenn der Kurs maximal 260 Euro beträgt, oder umgekehrt nur dann verkaufst, wenn der Kurs mindestens 260 Euro beträgt. Das schützt dich vor großen Kurssprüngen, kann aber auch bedeuten, dass deine Kauf- oder Verkaufsorder nicht ausgeführt wird.
Dann gibst du noch vor, wie lange deine Order gültig sein soll (üblich ist eine Laufzeit bis zum Ende des Tages oder des Monats) und schließlich leitet deine Bank die Order an die Börse weiter.
Was passiert an der Börse?
Dort führt der Makler deinen Auftrag mit einem entsprechenden Gegengeschäft zusammen und – sofern dein Limit hinkommt – dann hast du deine Aktien ge- oder verkauft. Gleichzeitig verbucht deine Bank den entsprechenden Gegenwert des Geschäfts auf deinem Geldkonto.
Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Nach der Transaktion (Kauf von 10 Aktien der Hannover Rück zu 260 Euro) sind in deinem Depot diese zehn Aktien verbucht. Deinem Geldkonto wurden parallel 2.600 Euro zuzüglich der Provision deiner Bank und gegebenenfalls weiterer Gebühren der Börsen (die vom gewählten Börsenplatz abhängig sind) belastet. Deine Bank vergütet dir dann später auch die Dividenden, die Hannover Rück (hoffentlich) bezahlt.
Übrigens: Der ganze Prozess von deiner Ordererteilung über den Handel an der Börse bis hin zur Abrechnung bei deiner Bank ist in der Regel vollständig automatisiert. An keiner Stelle sitzt noch irgendwo ein Mensch, der etwas anfasst. Daher dauert es nur wenige Sekunden, bis deine Order ausgeführt wird, sofern du kein Limit vorgibst und eine große Aktie wie etwa einen DAX-Wert handelst.
Unser Fazit
Mit diesem Artikel möchten wir dir einen ersten Einblick in die Welt der Aktien geben und wie du gut investieren kannst. Wir hoffen, dass wir deine Neugierde auf Gewinn und Dividende geweckt haben. Sieh dir gerne unser kostenloses Internetangebot und unsere weiteren Artikel für Einsteiger an. Und dann hoffen wir, dich irgendwann von unseren Services überzeugen zu können.
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Offenlegung: Peter besitzt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Shares) und Coca-Cola. Von Peter betreute Depots besitzen Aktien von Apple, Berkshire Hathaway (B-Shares) und Coca-Cola. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Airbnb, Amazon.com, Apple, Berkshire Hathaway (B-Shares) und Monster Beverages.