Salzgitter AG – minimaler Gewinn und keine Aussicht auf schnelle Besserung
Die Salzgitter (WKN:620200) AG hat am 10.11.2016 die Zahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des Jahres bekannt gegeben. Um es kurz zu sagen, die Zahlen sehen nicht gerade beruhigend aus. Der Gewinn ist geringfügig und die Finanzmittel werden langsam weniger. Auf Dauer wird Salzgitter daher massiv die Kosten senken müssen.
Hauchdünner Gewinn in den ersten neun Monaten
Auf den ersten Blick sehen die Zahlen schon nicht gut aus. Sieht man sie sich dann genauer an, wird es leider nicht besser. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft im dritten Quartal lag bei einem Umsatz von knapp 1,9 Milliarden Euro lediglich bei 5,8 Millionen Euro. Es sind also vom Umsatz nur 0,3 % als Gewinn übrig geblieben.
In den ersten neun Monaten stimmen die Zahlen nicht optimistischer. Der Umsatz von 5,8 Milliarden Euro hat für ein Ergebnis aus fortgeführtem Geschäft von lediglich 12 Millionen Euro gereicht.
Negativer Cashflow trübt die Zukunftsaussichten und belastet die Bilanz
Der magere Gewinn macht auch der Bilanz zu schaffen. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich die Nettofinanzposition deutlich verringert. Schuld daran ist der Cashflow. Bisher hat sich in diesem Jahr ein negativer Cashflow von mehr als 240 Millionen Euro ergeben, denn das operative Geschäft hat kein Geld abgeworfen und es wurden Investitionen in Höhe von 244 Millionen Euro benötigt, die daher aus den Geldmittelbeständen finanziert werden mussten.
Noch verfügt Salzgitter über eine ausreichende Nettofinanzposition. Doch sollte sich der Preiswettbewerb weiter verschärfen oder die aktuelle Situation noch einige Jahre anhalten, könnte es für Salzgitter schlimme Folgen haben, da es derzeit so aussieht, als würde die Verschuldung langsam aber sicher ansteigen.
Einziger Lichtblick: Das Sparprogramm zeigt bereits erste Wirkung
Der für mich einzige Hoffnungsschimmer in den Zahlen ist der Fortschritt des Sparprogramms. Sehen wir uns die Kosten des Konzerns genauer an, wird deutlich, dass die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr massiv von 838 Millionen Euro auf 707 Millionen Euro gefallen sind. Diese grob gefasste Kategorie enthält unter anderem die Kosten für den Vertrieb und die Werbung.
An welchen Stellen genauso viel Geld gespart werden konnte, wird im Bericht nicht erwähnt und wird wohl erst mit dem Geschäftsbericht Anfang des nächsten Jahres genauer aufgeschlüsselt werden. So oder so ist es aber erstmal ein wichtiger Schritt, da dadurch die Profitabilität sichergestellt wurde.
Der Salzgitter AG stehen harte Zeiten bevor
Insgesamt sind die Erwartungen, die die verhältnismäßig guten Zahlen des Konkurrenten ArcelorMittal (WKN:A0M6U2) gemacht hatten, meiner Meinung nach aber vollkommen enttäuscht worden. Der verschwindend geringe Gewinn ist zwar bereits eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresergebnis, doch reicht das Ergebnis bei weitem nicht, um die notwendigen Investitionen zu finanzieren. Langfristig kann daher nur auf eine Erholung der Stahlpreise gehofft werden.
So lange keine Besserung in Sicht ist, bleibt dem Konzern daher nur die Möglichkeit, die Kosten so gut es geht zu senken, um einerseits die notwendigen Investitionen finanzieren zu können und andererseits auf dem internationalen Stahlmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Denn das ist sowieso für alles die Hauptgrundlage. Kann Salzgitter mit den Preisen der Konkurrenz nicht mithalten, wird früher oder später auch die Nachfrage einbrechen, oder Salzgitter mit hohen Verlusten arbeiten müssen.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.