Der Wert von Bayer Leverkusen: Wird jetzt auch die Bayer-Aktie zum Champion?

Das Logo der Bayer AG hängt beleuchtet über der Hauptzentrale in Leverkusen.
Foto: Bayer AG

Während die Bayer AG (WKN: BAY001) aufgrund einer nicht endenden Prozessflut seit Jahren massiv unter Druck steht, feiert der zugehörige Fußballclub riesige Erfolge. Sollte der Bayer-Aktie nicht stärker davon profitieren? Eine Spurensuche nach dem Wert von Bayer 04 Leverkusen.

Der Werksclub der Bayer AG

Der Fußball hat eine lange Tradition bei Bayer. Wie aus dem Namen des Clubs zu erahnen, wurde er 1904 ins Vereinsregister eingetragen. 1999 erfolgte die Umwandlung in ein Fußballunternehmen. Seither spielen die Kicker für die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH. Als einer der wenigen Clubs darf Leverkusen dank seiner Historie einen Firmennamen im Namen und im Logo tragen, was immer mal wieder kritisiert wird.

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Auch die sogenannte 50+1-Regel gilt wegen einer Ausnahmeregelung nicht. Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ist eine hundertprozentige Tochter des Bayer-Konzerns. Genau das bedeutet aber auch, dass der Wert des Fußballclubs voll in die Bilanz von Bayer eingeht. Im Guten wie im Schlechten. Wenn sich nun der Erfolg im Vergleich zu den vielen brotlosen Vorjahren vervielfacht, dann müsste auch der Wertbeitrag massiv steigen. Davon profitieren Bayer-Aktionäre. In welchem Ausmaß, dass gilt es im Folgenden herauszufinden.

So viel könnte Bayer Leverkusen wert sein

Wie viele Millionen oder Milliarden bringt Bayer Leverkusen also auf die Waage? Zur Ermittlung gibt es verschiedene Ansätze.

Über den Kaderwert von Bayer Leverkusen

Eine erste Indikation könnte ein Blick auf den Marktwert des Kaders ergeben. Das Fachportal Transfermarkt schätzt diesen auf 455 Mio. Euro für die stärkste Startelf und 595 Mio. Euro für den gesamten Kader aus 27 Spielern. Davon muss man allerdings die Schulden abziehen und etwaiges weiteres Vermögen hinzuzählen. Es liegt nahe, dass wir auf diesem Weg im Ergebnis auf einen dreistelligen Millionenbetrag kommen.

Separat zu betrachten wäre die BayArena, die zu einer weiteren Konzerntochter, der Bayer 04 Immobilien GmbH, gehört. Sie erlebt durch den großen Erfolg der Mannschaft sicherlich auch eine Aufwertung, aber diese fällt vermutlich nicht sehr ins Gewicht.

Über Bundesanzeiger und Geschäftsbericht

Um weitere Informationen zu den Verbindlichkeiten zu erhalten, könnte man versuchen, Zahlen beim Bundesanzeiger zu bekommen. Leider ist die GmbH aber von der Veröffentlichung befreit, weil sie in die Konzernberichterstattung einbezogen wird. Dort wiederum wird sie unter „Alle sonstigen Segmente“ geführt, wo auch die Bayer Gastronomie GmbH untergebracht ist. Letztere betreibt Kantinen und Catering für die Mitarbeiter, sowie mehrere Hotels und Restaurants. Außerdem liegt das Event-Catering in der BayArena in ihrer Verantwortung.

Die Außenumsatzerlöse der sonstigen Segmente summierten sich 2023 auf 238 Mio. Euro, was gerade einmal einem halben Prozent des Konzernumsatzes entspricht. Interessanter wird es, wenn wir auf den operativen Gewinn (EBIT) blicken: Dort sprangen 96 Mio. Euro heraus, was fast 16 % ausmachte. Ursache des überproportional guten Werts ist freilich die grottenschlechte Ergebnis des „Crop Science“-Segments. Sobald dieses sich normalisiert, wird der Anteil voraussichtlich wieder auf unter 2 % zurückfallen.

In diesem gigantischen Erfolgsjahr könnte ein noch deutlich höherer Betriebsgewinn herausspringen, obwohl die zahlreichen Prämien natürlich einen großen Teil der Zugewinne auffressen. Setzen wir grob geschätzt 100 Mio. Gewinn für die Fußball-bezogenen Geschäfte sowie einen Multiplikator von 10 an, dann wären wir bei einem Wert von 1 Mrd. Euro.

Über Vergleiche mit börsennotierten Clubs

Deutlich mehr bringt Manchester United (WKN: A1J2MK) auf die Waage. Der englische Verein hat trotz der zuletzt schwachen Performance weltweit eine riesige Fangemeinde und wird mit rund 2 Mrd. Euro bewertet. Dieses Prestige hat Leverkusen noch nicht. Auch Juventus Football Club (WKN: 794314), der Eigentümer von Juventus Turin, würde ich noch höher einsortieren, obwohl der Kaderwert derzeit etwas tiefer als bei Leverkusen liegt. Dort liegt die Marktkapitalisierung bei etwa 700 Mio. Euro. Besser passen könnte Olympique Lyonnais Groupe (WKN: A0MJ2F), die derzeit auf 370 Mio. Euro kommt.

Lokalrivale Borussia Dortmund (WKN: 549309) wird ebenfalls mit 370 Mio. Euro bewertet und ich denke, dass man Leverkusen trotz der schwächeren Fanbasis ähnlich hoch einschätzen sollte. Schließlich muss der BVB noch um die Champions-League-Teilnahme bangen, während Bayer sicher qualifiziert ist und noch das kleine Triple holen kann.

Bayer 04 Leverkusen: Eine nette Injektion für den Pillenkonzern

Es ist angesichts der geringen Größe im Vergleich zu den primären Segmenten sicherlich kein Faktor, der den Konzern zurück in die Erfolgsspur führen wird. Aber erstens dürfte der Wert des Fußballgeschäfts um einen dreistelligen Millionenbetrag zugelegt haben – Dortmund war in Erfolgsjahren mehr als doppelt so viel wert. Und zweitens profitiert Bayer vom Werbeeffekt. Das Sponsoring, das bisher vielleicht eher ein Nullsummenspiel war, könnte nun erheblich zur Aufwertung der zuletzt ramponierten Marke beitragen.

Zusammengenommen könnte der positive Effekt des Erfolgs von Bayer Leverkusen durchaus einen Wert von einer halben Milliarde Euro betragen. Wobei natürlich viel davon abhängt, ob die Erfolgssträhne weitergeht. Entpuppt sich der frischgebackene Meister als Eintagsfliege, dann werden die Zugewinne schnell wieder aufgefressen. Für den Moment sehe ich jedoch Bayer Leverkusen – inkl. der zugehörigen Geschäfte und des Beitrags zum Markenwert – für 2 bis 4 % der auf 25 Mrd. Euro abgeschmolzenen Marktkapitalisierung verantwortlich.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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