Aurelius: Auch das Management wettet auf eine weitere Rally
Nach einer massiven Short-Attacke hat die Aktie der Münchener Beteiligungsgesellschaft Aurelius (WKN:A0JK2A) einige schwierige Wochen hinter sich.
Wer während der Turbulenzen eingestiegen ist, freut sich aber mittlerweile über einen mächtigen Kurssprung, der vor allem daran liegt, dass das Unternehmen in letzter Zeit eine Reihe von guten Nachrichten präsentieren konnte. Auch der symbolisch wichtige Kurssprung über die 50 Euro-Marke wurde schon geschafft. Diese drei Gründe sprechen aber dafür, dass sich die Erholung fortsetzen könnte.
1. Wichtige Anschuldigungen wurden bereits widerlegt
Der Shortseller Gotham City Research hat umfangreiche Anschuldigungen gegenüber Aurelius geäußert und der Aktie in einer detaillierten Analyse nur einen winzigen Wert zugeschrieben. So war nach dieser Analyse SECOP, die bis vor kurzem wichtigste Beteiligung im Portfolio von Aurelius, fast wertlos.
Gotham City Research hatte ihr einen Wert von 17,5 Millionen Euro zugeschrieben. Da scheinen sie sich aber mächtig verrechnet zu haben, denn kurz nach dem Enthüllungsbericht wurde SECOP für 185 Millionen Euro von Nidec, einem wichtigen japanischen Industrieunternehmen gekauft.
Also hat sich der Shortseller um 167,5 Millionen Euro bei dem wichtigsten Aspekt seiner Rechnung verschätzt und hat dadurch sicherlich für nicht wenige massiv an Glaubwürdigkeit verloren. Gleichzeitig sieht die Anschuldigung, dass Aurelius nur an fragwürdige Interessenten verlauft, nicht haltbar aus, schließlich ist Nidec ein führendes japanisches Industrieunternehmen mit fast 10 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
2. Operativ läuft es sehr gut
Auch sonst läuft es geschäftlich bei Aurelius gut, vor allem die Zahlen für das erste Quartal sahen gut aus. Viele der Portfoliounternehmen tragen nach erfolgreicher Restrukturierung nun fleißig zum Konzerngewinn bei. Das zeigt, dass Aurelius im Gegensatz zu den Anschuldigungen an profitablem Wachstum seiner Unternehmen interessiert ist, anstatt diese einfach nur so schnell wie möglich wieder verkaufen zu wollen.
Wo der Shortangreifer allerdings richtig liegt, ist, dass Beteiligungsgesellschaften wie Aurelius eine relativ spezielle, wenn auch legitime Art, zu bilanzieren haben. Insofern wird es besonders spannend, zu welchen Preisen die nächsten Verkäufe getätigt werden und ob die bilanzierten Werte auch erreicht werden können. Aurelius scheint aber für viele seiner Beteiligungen reichlich Interessenten zu finden.
3. Das Management hat kräftig nachgekauft
Der vielleicht wichtigste und bisher tatsächlich noch ungeklärte Kritikpunkt von Gotham City Research waren die massiven Insiderverkäufe, die Ende letzten Jahres mit großen Volumina und zu Kursen unter Marktniveau getätigt wurden. Steuerliche Aspekte könnten hier eine Rolle gespielt haben.
Zwar bleiben die großen Verkäufe ungeklärt, aber das Management hat seitdem wieder deutlich, direkt und indirekt, Aurelius-Aktien nachgekauft:
Käufer | Summe | Kaufdatum | Position |
Lotus Aktiengesellschaft | 5,7 Mio. Euro | 25.04.2017 | enge Beziehung zu Vorstandsvorsitzendem Dirk Markus |
Tiven GmbH | 4,3 Mio. Euro | 25.04.2017 | enge Beziehung zu Vorstand Gert Pukert |
Dirk Roesing | 1,5 Mio. Euro | 25 und 27.04.2017 | Aufsichtsratsvorsitzender |
Wie man sieht, hat die Führungsriege schon vor gut einem Monat nachgekauft. Sie glauben daran, dass die Rally mehr als heiße Luft ist.
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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.