BASF-Aktie: Meine Einschätzung für die kommenden Jahre
Schaut man sich den Kursverlauf der letzten fünf Jahre unseres Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF (WKN:BASF11) an, könnte man denken, man hat es mit einem stark schwankenden zyklischen Papier zu tun. Und es stimmt, die letzten Jahre waren durchaus geprägt von größeren Kursausschlägen. Und zwar sowohl nach oben als auch nach unten. Betrachten wir das Unternehmen einmal etwas genauer und wagen eine Prognose für die kommenden fünf Jahre.
Die letzten Zahlen konnten nicht überzeugen
Am 03.05.2019 findet im Congress Center Rosengarten in Mannheim die Hauptversammlung von BASF statt. Als einer der weltweit größten Chemiekonzerne wird BASF an diesem Tag seinen Aktionären Rede und Antwort stehen. Und die werden bestimmt sehr genau hinhören, was der Vorstand an diesem Tag zu berichten hat. Man hofft hier auf jeden Fall auf einen positiven Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 und die folgenden Jahre.
Denn im vergangenen Geschäftsjahr hatte BASF gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen. Versorgungsengpässe wegen des niedrigen Rhein-Pegels, niedrigere Margen in der Basischemie sowie die Kosten für die Integration der Bayer-Agrargeschäfte haben das Ergebnis des Konzerns belastet. Weiterhin gab es im zweiten Halbjahr 2018 eine deutliche Abkühlung in den für BASF wichtigen Märkten. Zudem verringerte sich auch die Nachfrage der Kunden aus China.
Und so sank das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) vor Sondereinflüssen für das Geschäftsjahr 2018 um 20,5 % auf 6,03 Mrd. Euro. Im Vorjahr hatte das EBIT noch 7,59 Mrd. Euro betragen. Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit 4,70 Mrd. Euro sogar um 22,7 % tiefer als im Vorjahr. Allein der Umsatz konnte um 2,4 % auf insgesamt 62,68 Mrd. Euro zulegen.
Mit neuer Strategie setzt man auf Wachstum
Bereits im Geschäftsjahr 2018 hat BASF aber damit begonnen, die Probleme anzupacken und massiv gegenzusteuern. Am 20.11.2018 gab der Konzern bekannt, mit einer neuen Strategie auf profitables und COâ-neutrales Wachstum zu setzen. Man strebt hierbei ein Wachstum über der weltweiten Chemieproduktion durch hohe Kundenattraktivität an. Das Unternehmen will sich dafür noch stärker auf seine Kunden ausrichten und für sie maßgeschneiderte Angebote erarbeiten.
Insgesamt setzt die BASF mit seiner neuen Strategie auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Verbund, Innovation und Exzellenz im Betrieb ihrer Anlagen. Es wird außerdem angestrebt, bereits im Jahr 2025 einen Umsatz von 22 Mrd. Euro mit Produkten zu erzielen, die einen substanziellen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Auch soll das EBITA vor Sondereinflüssen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) jährlich um 3 bis 5 % wachsen. Der BASF-Chef Dr. Martin Brudermüller sagte dazu: „Mit unserer neuen Strategie setzen wir die Segel auf Wachstumskurs.“
Was können wir in den nächsten Jahren erwarten?
Im Vergleich zu anderen deutschen Chemiewerten wie Bayer (WKN:BAY001) oder Covestro (WKN:606214) hat die BASF-Aktie in den letzten zwölf Monaten nicht ganz so viel vom Kurs abgeben müssen. Und seit Anfang 2019 ist bei ihr sogar eine Aufwärtsbewegung zu erkennen. Seit Januar ist die Aktie von BASF bereits um 20,81 % gestiegen, wohingegen der DAX nur einen Anstieg von 16,50 % vorweisen kann (Stand 26.04.2019).
Das Unternehmen ist für die Zukunft sehr gut aufgestellt und arbeitet massiv daran, weiter zu wachsen. Auch erwirtschaftet das Unternehmen eine hohe Eigenkapitalrendite von über 13 %, und mit einer Eigenkapitalquote von 42 % steht es auch finanziell auf starken Beinen. Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) der BASF-Aktie beträgt derzeit 13,63, und bei einem Kurs von aktuell 72,82 Euro (26.04.2019) liegt die Dividendenrendite bei beachtlichen 4,39 %.
Es zeigt sich ganz klar, dass BASF auf einem guten Weg ist. Obwohl das Marktumfeld herausfordernd bleibt, will das Unternehmen weiter profitabel wachsen. Und ich bin zuversichtlich, dass ihm das auch gelingen kann. Dann sollte der Weg auch für eine länger anhaltende Aufwärtsbewegung frei sein. Es spricht also vieles dafür, dass in den nächsten fünf Jahren der Aktienkursverlauf von BASF wesentlich besser aussehen könnte als in den letzten fünf Jahren. Foolishe Anleger können deshalb auf jeden Fall einmal einen Blick auf die Aktie von BASF werfen.
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Andre Kulpa besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.