Der Börsengang von Pinterest hat viel zu beweisen
Eines der Traumunternehmen, die in diesem Jahr an die Börse gehen, ohne dabei viel verloren zu haben, ist Pinterest (WKN:A2PGMG). Die beliebte Social Discovery-Plattform ist seit dem Börsengang bei 19 US-Dollar im vergangenen Monat ein Liebling des Marktes.
Die Aktie notierte 53 % über ihrem Angebotskurs und ist damit eine der heißesten Debütantinnen dieses Jahres. Den ersten großen Test als Unternehmen gab es am 16. Mai, als Pinterest den ersten Quartalsbericht nach dem Börsengang veröffentlichte. Es gab nicht viele Geheimnisse im Quartalsbericht, da das Unternehmen im Mitte April herausgegebenen Prospekt einen ziemlich detaillierten Ausblick gegeben hatte, wie sich die ersten drei Monate dieses Jahres entwickelt haben. Doch der Ausblick auf die Jahresbilanz und die Art und Weise, wie das Management mit dem Bericht und der anschließenden Telefonkonferenz umgegangen ist, waren entscheidend dafür, die erfreuliche Dynamik der Aktie zu verstärken.
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Pinterest hat die Ergebnisse zum ersten Quartal kurz nach Börsenschluss am 16. Mai bekannt gegeben. Wir hatten bereits eine allgemeine Vorstellung von einigen der wichtigen Kennzahlen, die in den Bericht einfließen. Pinterest enthüllte im Prospekt, dass das Unternehmen in diesem Zeitraum rund 291 Millionen aktive monatliche Nutzer hatte, 22 % mehr als im Vorjahr.
Der Dotcom-Liebling schätzte auch den Umsatz zwischen 198,9 und 201,9 Mio. US-Dollar im Quartal. Der Umsatz stieg damit um 51 % bis 54 % gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres. Der Prospekt zeigte auch, dass sich der Verlust aus dem operativen Geschäft leicht auf 47,5 bis 50,5 Mio. US-Dollar verringerte, wobei der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer um 22 % bis 24 % stieg und bei 0,72 US-Dollar oder 0,73 US-Dollar lag. Auch das bereinigte EBITDA sollte sich leicht auf ein Defizit von 41 bis 43,5 Mio. US-Dollar verringern.
Der Prospekt erschien mehr als zwei Wochen nach dem Ende des eigentlichen Quartals, sodass der einzige echte Schock beim Quartalsbericht wäre, wenn die Ergebnisse nicht am höheren Ende all dieser Bereiche landen würden. Kurz gesagt, der Umsatz sollte um 54 % auf 201,9 Mio. US-Dollar steigen – mehr als 200,6 Mio. US-Dollar, die von den Analysten mit niedrigen Umsatzerwartungen prognostiziert wurden – mit einem Betriebsverlust von 47,5 Mio. US-Dollar, einem negativen bereinigten EBITDA von 41 Mio. US-Dollar und einem durchschnittlichen Umsatz pro globalem Nutzer von 0,73 US-Dollar.
Pinterest macht eine Menge Dinge richtig, und deshalb wächst der Umsatz viel schneller als die Nutzerzahl. Die voraussichtliche Umsatzsteigerung von 54 % im Quartalsbericht war eine Kombination aus dem Anstieg der Anzahl der aktiven Nutzer um 22 % und dem Anstieg des durchschnittlichen Umsatzes pro Nutzer um 26 %. Wie so viele erfolgreiche kostenlose Online-Plattformen wird auch Pinterest immer besser darin, die Nutzerzahlen zu monetarisieren. Es wird sicherlich Verluste geben, das wird jedoch das dritte Jahr in Folge sein, in dem sich die Nettoverluste von Pinterest verringern.
In einem Jahr, in dem ein paar erfolgreiche Börsengänge auf dem Prüfstand sind, hat Pinterest den Prozess gemeistert. Es ist Zeit zu beweisen, dass der heiße Neuling sein Spiel fortsetzen kann.
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Dieser Artikel wurde von Rick Munarriz auf Englisch verfasst und am 15.05.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.