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Wirecard und Zalando: 2 deutsche Plattformaktien mit Verdopplungspotenzial – welche ein Kauf sein könnte

Foto: Getty Images

Plattformbasierte Geschäftsmodelle sind für Investoren aufgrund ihrer Skalierbarkeit spannend. Warum? Na, es ist hier möglich, innerhalb kürzester Zeit durch Ausnutzung von Netzwerkeffekten ein hohes Wachstum zu erzielen und gleichzeitig langfristig mit außerordentlich hohen Margen zu arbeiten.

Das Geschäftsmodell von Facebook – um nur ein Unternehmen zu nennen – zeigt ganz gut, wie groß solche Plattformsysteme am Ende werden können. Mit Sicherheit ist dieses Beispiel eine unglaubliche Ausnahmeerscheinung. Dennoch gibt es viele Unternehmen, die mit ihren erfolgreichen Plattformen Investoren langfristig glücklich machen.

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Schauen wir einmal auf den deutschen Markt, welche plattformbasierten Geschäftsmodelle hier spannend sein könnten. Spontan fallen mir zwei Unternehmen ein: Wirecard (WKN: 747206) und Zalando (WKN: ZAL111).

Beide Unternehmen zeichnen sich durch ein hohes Wachstum aus. Die Profitabilität ist allerdings nicht gleich gut. Lasst uns im Folgenden einmal überprüfen, welches Unternehmen das augenscheinlich höchste Potenzial für Fools besitzen könnte.

1) Wirecard

Wirecard ist ein weltweit führender und unabhängiger Anbieter von Dienstleistungen für den elektronischen Zahlungsverkehr. Zum Unternehmen selbst gab es in der jüngsten Vergangenheit immer wieder kritische Berichte seitens der Financial Times über Unregelmäßigkeiten des Asiengeschäfts sowie Vorwürfe zur Bilanzierungspraxis. Die Zahlen des zweiten Quartals 2019 erschienen hingegen weiter in einem strahlenden Licht.

Konkret stieg der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2019 um 36,7 % bei einem Anstieg des EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) von 35,8 %. Entscheidend war allerdings, dass die EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr 2019 erhöht wurde.

Nunmehr erwartet der Vorstand von Wirecard ein EBITDA zwischen 765 und 815 Mio. Euro (vorher: 760 bis 810 Mio. Euro). Auch die Vision 2020 wurde nach oben revidiert. Hier erwartet das Management zum Jahr 2020 ein Transaktionsvolumen von mehr als 230 Mrd. Euro. Gleichzeitig sollen dann Umsätze von mehr als 3,2 Mrd. Euro generiert werden.

Als langfristige Vision, also bis zum Jahr 2025, wurden im Oktober 2018 folgende Werte definiert: ein Transaktionsvolumen von mehr als 710 Mrd. Euro bei einem Umsatz von über 10 Mrd. Euro. Das EBITDA soll einen Wert von 3,3 Mrd. Euro übersteigen.

2) Zalando

Das Unternehmen Zalando ist Europas führende Plattform für Mode und Lifestyle-Produkte. Die Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen Q2/2019 wurden vom Markt mit zweistelligen Kurssprüngen honoriert. Was ist passiert?

Das Gross Merchandise Volume (GMV) stieg im zweiten Quartal 2019 um 23,7 %. Der Umsatz erhöhte sich auf einen Wert von 1,6 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert von 1,3 Mrd. Euro entspricht dies einem Wachstum von 20,1 %.

Mit einer bereinigten EBIT-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) von 6,4 % für das zweite Quartal 2019 liegt das Berliner E-Commerce-Unternehmen leicht unter dem Wert des Vorjahres von 7,1 %. Der Wert für das gesamte Halbjahr 2019 beläuft sich auf 3,6 %.

Spannend wird beim Ausblick für das Gesamtjahr 2019: Erwartet wird ein GMV-Wachstum von 20 bis 25 %. Das Umsatzwachstum soll am unteren Ende dieser Spanne liegen. Als bereinigtes EBIT wird nun ein Wert in der oberen Hälfte der ursprünglichen Prognose von 175 bis 225 Mio. erwartet.

Langfristig, bis zum Jahr 2023/204, will Zalando die GMV auf einen Wert von 20 Mrd. Euro steigern – viel Potenzial also.

Bewertungen

UnternehmenP/E Ratio*Bloomberg (BEst) P/E Ratio*Bloomberg (BEst) PEG Ratio*Price to Book Ratio*Price to Sales Ratio*Yield*
Wirecard42,3630,310,948,337,700,14 %
Zalando259,6785,774,726,791,80
*Alle Werte wurden am 09.08.2019 um 14:58 Uhr MEZ entnommen.

Fazit

Die beiden Plattformbetreiber Wirecard und Zalando befinden sich in Zukunftsmärkten und wachsen in einem scheinbar enormen Tempo – wobei die Wirecard auf den ersten Blick schneller und profitabler agiert als Zalando.

Auch beim Ausblick für das Gesamtjahr 2019 sehen beide Unternehmen optimistisch in die Zukunft – von einer Abschwächung der Umsatzdynamik ist aktuell nicht auszugehen.

Die Bewertung ist bei Zalando aus meiner Sicht etwas über das gesunde Maß hinausgewachsen. Die Aktie des Münchener Zahlungsdienstleisters ist aber auch nicht mehr billig.

Für einen Wachstumswert weist Wirecard gegenüber Alternativen allerdings ein deutlich besseres Chancen-Risiko-Verhältnis auf. Man sollte hier jedoch die Kritiken der Financial Times nicht aus dem Blick verlieren.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool empfiehlt Zalando.



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