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3 Aktien, die im Moment absurd billig sind

Discount
Foto: Getty Images

Mittlerweile dürfte jeder wissen, dass wir uns in einem der lukrativsten Bullenmärkte der Geschichte befinden, und im März wird er ein ganzes Jahrzehnt alt – ja, wie doch die Zeit vergeht. Seit dem 9. März 2009 ist der S&P 500 um mehr als sagenhafte 370 % gestiegen und obwohl es nicht immer einfach ist, in einem solchen Markt vielversprechende Aktien zu günstigen Preisen zu finden, habe ich mal drei Aktien herausgepickt, die sehr, sehr günstig sind und Anlegern langfristige Wachstumsmöglichkeiten bieten könnten.

Gib Gummi!

Wenn man einen Blick auf das Jahr 2019 wirft, das Goodyear Tire & Rubber (WKN: 851204) hatte, gibt es keinen Zweifel, dass der Aktienkurs mit dem Rückgang von 18 % seit Jahresbeginn mies abgerutscht ist – allerdings fand eine Erholung von 44 % seit Anfang September statt. Dieser Kursrückgang hat dazu geführt, dass Goodyear zu einem KGV von 6 gehandelt wird, was tatsächlich absurd günstig ist.

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Aber genug des Pessimismus – betrachten wir die positive Seite. Goodyear ist der größte Reifenhersteller Nordamerikas. Der Konzern unterhält weltweit 47 Produktionsstätten in 21 Ländern, Innovationszentren von Weltklasse (einschließlich seines Innovationslabors im Silicon Valley) und hat eine Liste von etwa 5.700 Patenten und weiteren 2.300 angemeldeten Erfindungen. Das Unternehmen verfügt über ein Portfolio von Marken mit hohem Wiedererkennungswert, zu denen unter anderem Goodyear selber und Dunlop gehören. Darüber hinaus verkauft Goodyear in verschiedenen Segmenten und verschiedenen Endmärkten auf der ganzen Welt und bietet eine gewisse Umsatzstabilität. Außerdem bietet das Unternehmen den Anlegern eine saftige Dividendenrendite von 3,9 %.

Der Grund, warum die Anleger Goodyear links liegen gelassen haben, ist ziemlich einfach: Ein sich verlangsamender nordamerikanischer Markt für Pkw bedeutet eine geringere Fahrzeugproduktion, was sich negativ auf das Geschäft von Reifenherstellern auswirkt. Die Verlangsamung des Marktes ist zwar ein Problem, aber das ist nur ein Teil von Goodyears Gesamtgeschichte und die Investoren sind vielleicht etwas zu pessimistisch, was die Gesamtaussichten des Unternehmens angeht. Hier ein paar Gründe, die zeigen, dass Goodyear nach wie vor Luft nach oben hat, insbesondere wenn das Unternehmen zu einem so günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis gehandelt wird.

Erstens erzielt Goodyear trotz der rückläufigen Produktion von Pkw immer noch erhebliche Einnahmen aus dem Ersatzreifengeschäft – schließlich sind die Reifen, auf denen ein neues Auto vom Band läuft, nicht die letzten, die das Fahrzeug sehen wird. Im dritten Quartal stieg der Absatz von Goodyears Ersatzreifen in Amerika um 0,4 Mio. Einheiten bzw. 3,2 %, was einen Rückgang von 0,3 Mio. Einheiten bzw. 6,8 % bei der Erstausrüstung mehr als ausglich. Zweitens war Goodyears Preis im Vergleich zu den Rohstoffen im dritten Quartal zum ersten Mal seit drei Jahren positiv. Der positive Preis im Vergleich zu den Rohstoffen zeigt einfach nur, dass das Unternehmen in der Lage war, höhere Preise für seine Produkte zu verlangen, während die Kosten für Rohstoffe zurückgingen – gut für die Profitabilität. Drittens verwenden immer mehr Fahrzeuge Reifen der Größe 17 Zoll oder größer, die, gemessen an der ungefähren Gewinnmarge des Unternehmens pro Reifen, fast dreimal so profitabel sind wie Reifen unter 17 Zoll.

Goodyear wird derzeit zum extrem günstigen 6-Fachen des Gewinns gehandelt und eine Verlangsamung der Produktion von Pkw ist sicher kein Weltuntergang. Das Unternehmen verfügt über mehrere Märkte, ein starkes Ersatzreifengeschäft, steigende Preise, außerdem bewegt sich die gesamte Branche hin zu größeren und profitableren Reifen. Und da die Dividendenrendite bei fast 4 % liegt, ist Goodyear eine billige Aktie, die man als Anleger auf dem Schirm haben sollte.

Kleider machen Anleger

Wäsche als Anlage? Warum nicht. Hanesbrands (WKN: A0KEQF) hat in den letzten drei Jahren rund 34 % seines Aktienwertes verloren und wird zu einem KGV von rund 8 gehandelt, was einen guten Einstiegspunkt darstellt. Aufgrund der Stärken und des Aufschwungs des Unternehmens könnte das Unternehmen in Zukunft aber mehr Wert für seine Aktionäre schaffen.

Hanesbrands ist zum Teil dank der Marke Champion auf Wachstum ausgerichtet. Hanesbrands ließ verlauten, dass die zweijährige durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von Activewear im Jahr 2018 bei 8 % lag, verglichen mit dem Gesamtwachstum von 0,8 % für Bekleidung. Darüber hinaus stieg der Umsatz von Champion im letzten dritten Quartal wie berichtet um 25 %, währungsbereinigt um 26 %, und es war das neunte Quartal in Folge mit einem zweistelligen globalen Umsatzwachstum bei konstanten Wechselkursen.

Nicht nur Champion wächst. Auch das internationale Geschäft und das Endverbraucher-Direktgeschäft. Von 2013 bis 2018 ist der internationale Umsatz von Hanesbrands von 11 % des Gesamtumsatzes auf 34 % und das Direktverbrauchergeschäft von 9 auf 22 % gestiegen. All diese Faktoren haben dazu beigetragen, den negativen organischen Umsatztrend der vergangenen Jahre umzukehren.

Gleichzeitig wächst Hanesbrands organisch, international und mit der Marke Champion. Zudem konnte das Verhältnis Nettoverschuldung zu EBITDA von 3,9 zum Ende des ersten Quartals 2018 auf rund 2,9 zum Ende dieses Jahres gesenkt werden. Da dieses Verhältnis nun innerhalb des Zielkorridors liegt, öffnet dies die Tür für Akquisitionen, Aktienrückkäufe oder vielleicht eine Dividendenerhöhung – und erhöht damit den Wert, der an die Aktionäre zurückgegeben wird.

Auch wenn Hanesbrands Chancen bietet, muss das Management seine bereinigten operativen Margen verbessern, die von 15,4 % im Jahr 2016 auf 13,9 % im Jahr 2018 gesunken sind, um die Investoren wirklich für profitableres Wachstum zu begeistern. Hanesbrands steht vielleicht nicht ganz oben auf der Liste der spannenden Konsumgüteraktien, aber das Unternehmen wird zu einer günstigen Bewertung gehandelt und wenn man die Margen verbessert, könnte das den Aktienkurs steigen lassen – hinzu kommt eine Dividendenrendite von 4 %.

Raue See, bessere Zukunft

Die Aussichten für Carnival Corp (WKN: 120100) sind wechselhaft – passend für ein Kreuzfahrtunternehmen, das nicht immer mit glatten Wogen rechnen darf. Da Carnival etwa die Hälfte der Kunden und Gäste von außerhalb der USA bezieht, ist das Unternehmen im Allgemeinen besser in der Lage, die Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs in ein oder zwei Regionen abzuschwächen. Allerdings konnte Carnival die schwache Nachfrage in Europa und Asien, einen starken Dollar sowie die neuen Emissionsvorschriften der International Maritime Organization 2020 nicht ausgleichen. Das war Gegenwind für Carnival in der nahen Zukunft, sodass die Aktie zu einem KGV von 10 gehandelt wird. Trotzdem sollten langfristig investierte Anleger optimistisch bleiben.

Erstens ist Carnival das weltweit größte Unternehmen für Kreuzfahrten und betreibt mehr als 104 Schiffe mit 249.000 Kabinen. Außerdem sollen 2025 17 neue Schiffe an den Start gehen. Diese Größenordnung und die weit verbreitete Präsenz an den attraktiven Reisezielen der Welt haben dazu beigetragen, dass das Unternehmen die stärkste Bilanz in der Branche aufweist und jährlich 5 Mrd. US-Dollar an Barmitteln aus dem operativen Geschäft erwirtschaftet – das entspricht fast der Summe von Royal Caribbean Cruises und Norwegian Cruise Line im Jahr 2018.

Was Investoren jedoch überraschen könnte, ist, dass Carnival immer noch Luft nach oben hat. Obwohl Kreuzfahrten ziemlich populär sind, war die große Mehrheit der US-Bevölkerung noch nie auf einer Kreuzfahrt und die Marktdurchdringung ist international dann sogar noch einmal geringer. Tatsächlich stellt Morningstar.com fest, dass weniger als 4 % der US-Verbraucher bislang eine Kreuzfahrt gemacht haben, und diese Zahl liegt in Europa bei weniger als 3 %. Das bedeutet viel Wachstum für Carnival.

Auch die alternde Bevölkerung auf dem US-Markt ist langfristig ein gutes Zeichen für Kreuzfahrtreedereien. Die Masse der über 65-Jährigen sollte die Kapazitäten der Kreuzfahrtindustrie in den kommenden zehn Jahren übersteigen, was der Nachfrage zugutekommen sollte.

Carnival hat also kurzfristig ein paar Herausforderungen zu meistern, aber viele Investoren denken eben nicht an die alternde Bevölkerung, die das Geschäft in den nächsten zehn Jahren ankurbeln wird. Dazu kommt dann noch, dass Carnival bereits jetzt eine Dividendenrendite von 4,2 % bietet.

Nicht aufhören, nach tollen Aktien zu suchen

In einem stetig steigenden Markt findet man nicht immer gleich tolle Werte. Aber diese drei Aktien sind trotz ihrer jeweiligen kurzfristigen Herausforderungen allesamt gut etablierte Unternehmen mit wahnsinnig günstigen Bewertungen. Carnival könnte von einer alternden Bevölkerung profitieren; Goodyear Tire kommt der Trend zu größeren und profitableren Reifen zugute; und Hanesbrands könnte mit einem erneuten Fokus auf den schnell wachsenden Markt für Sportbekleidung Erfolg haben. Sollte das eintreffen, könnten alle drei Unternehmen die Erwartungen locker übertreffen.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Carnival. Daniel Miller besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 21.12.19 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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