Value-Aktie Continental nach Zahlen auf 7-Jahrestief: Jetzt eine clevere Contrarian-Chance?!
Die aktuelle Coronakorrektur erwischt die Märkte mit voller Härte. So manche insbesondere zyklischen Segmente hat es dabei besonders hat getroffen. So ist beispielsweise das Segment der Reiseunternehmen und Touristikdienstleister ein Geschäftsbereich, der ordentlich korrigierte.
Nichtsdestoweniger sind auch die Automobilbranche und ihre Zulieferer von den derzeitigen Einschränkungen betroffen. Besonders, wenn es an die Produktion oder Lieferketten geht, kann es dabei eng werden. Die Unsicherheit alleine reicht dabei bereits aus, um Aktien in Bewegung zu bringen.
Bei Continental (WKN: 543900) waren es überdies noch durchwachsene Quartalszahlen, die die Aktie auf ein Siebenjahrestief einbrechen ließen. Aber ist die Aktie jetzt ein Kauf? Eine spannende Frage, der wir im Folgenden mal etwas auf den Zahn fühlen wollen.
Die Quartalszahlen im Überblick
Wie wir mit Blick auf die aktuellen Quartalszahlen feststellen können, sind diese wirklich besonders durchwachsen gewesen. Im gesamten Geschäftsjahr 219 konnte Continental zwar seinen Umsatz moderat um 0,2 % auf 44,5 Mrd. Euro steigern, immerhin. Sobald wir jedoch die Ergebniszahlen in den Fokus rücken, werden die Zahlen bedeutend schlechter.
Unterm Strich kam Continental im letzten Jahr nämlich nicht um einen Verlust in Höhe von 1,2 Mrd. Euro herum. Je Aktie entsprach das einem Verlust von 6,10 Euro. Nach einem Vorjahresgewinn in Höhe von 14,49 Euro gewiss ein starker Einbruch. Jedoch hat sich eine durchwachsenere Entwicklung bereits in einzelnen Quartalsberichten abgezeichnet.
Auch für die Zukunft ist das Management dabei alles andere als super optimistisch. So rechnen die Verantwortlichen sogar beim Umsatz für 2020 mit einem moderaten Einbruch. Diese Kennzahl soll demnach zwischen 42,5 und 44,5 Mrd. Euro betragen. Bestenfalls, und das liegt immerhin im Bereich des Möglichen, würden die Erlöse auf der Stelle treten.
Insgesamt ein schwaches Zahlenwerk mit einer ebenfalls nicht sonderlich starken Perspektive für das laufende Geschäftsjahr. Die die Anteilsscheine auf dem derzeitigen Kursniveau von ca. 84,00 Euro (05.03.2020, maßgeblich für alle Kurse) ein Vierjahrestief streifen, könnte hier womöglich ein Tiefpunkt erreicht sein. Sowohl operativ als auch kurstechnisch.
Wird die Continental-Aktie wieder drehen?
Die spannendste Frage an dieser Stelle dürfte daher sein, ob das Kursniveau den Boden bildet. Bewertungstechnisch mag es dabei durchaus einige Anhaltspunkte geben. Auf Basis stagnierender Umsätze und eines Umsatzes je Aktie von ca. 222 Euro käme die Continental-Aktie gegenwärtig auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von gerade einmal 0,38. Ein sehr niedriger Wert, selbst für einen Zykliker am operativen Tiefpunkt.
In Anbetracht des 2019er-Verlusts je Aktie in Höhe von 6,10 Euro können wir nur schwer ein Kurs-Gewinn-Verhältnis bilden. Sollte Continental allerdings zu alter Stärke und einem Gewinn je Aktie von 14,49 Euro zurückfinden, würde sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 5,8 belaufen. Ein niedriger Wert, von dem Continental derzeit jedoch weit entfernt ist.
Positive Impulse scheinen in Zeiten des Coronavirus, fraglicher Produktionssicherheiten und einer möglichen konjunkturellen Delle, auch durch den besagten Virus, ebenfalls Mangelware sein. Möglicherweise wird man als Investor daher etwas Geduld mitbringen müssen, selbst wenn man bei dieser augenscheinlich günstigen Aktie heute auf den Turnaround setzen möchte.
Prügelknabe der letzten Jahre
Dass die Aktie von Continental daher nun auf einem solchen Siebenjahrestief notiert, hängt mit einer bereits länger andauernden, negativen Entwicklung zusammen. Tatsächlich sind die Anteilsscheine von einem Kursniveau von fast 250 Euro noch vor ca. zwei Jahren auf das aktuelle Niveau abgesackt. Eine Investition in die Anteilsscheine wären daher in dieser Zeit unglücklich gewesen.
Value-Investoren werden in Anbetracht der fundamentalen Bewertung die Anteilsscheine jetzt womöglich wieder etwas mehr in den Fokus rücken, zumal die Aktie sich nach dem deutlich zweistelligen Abschlag nach den Zahlen auf dem Siebenjahrestief befindet. Impulse, die zum Turnaround gereichen, könnten jedoch noch etwas auf sich warten lassen.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.