Mit diesen Dividendenaristokraten gehst du entspannt durch die Coronakrise!
Dividendenaristokraten sind ganz besondere Unternehmen. Um in ihren Kreis aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen seit mindestens 25 Jahren seine Dividenden jedes Jahr gesteigert haben. Eine kontinuierliche Dividendensteigerung über einen solch langen Zeitraum ist nur möglich, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens langfristig funktioniert. Daher verfügen viele Dividendenaristokraten über ein sehr solides Geschäftsmodell, das auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten weiter funktioniert. Deshalb lohnt es sich angesichts der Coronakrise gerade jetzt einen genaueren Blick auf diese Unternehmen zu werfen.
Procter & Gamble (P&G)
Im letzten Jahr machte P&G (WKN: 852062) einen Umsatz von über 67 Mrd. US-Dollar und ist damit einer der größten Konsumgüterhersteller der Welt. Beeindruckend ist, dass P&G bereits seit 63 Jahren die Dividende jedes Jahr erhöht hat. Diese lange Serie von Dividendensteigerungen ist nur möglich, weil der Konzern mit seinen Produkten auf die Grundbedürfnisse der Menschen abzielt. Der Fokus liegt dabei auf Hygiene- und Reinigungsprodukten für alle Altersklassen.
Aus meiner Sicht ist P&G daher aktuell ein guter Kandidat für langfristige Investoren. Der Konzern stellt nur Produkte her, die auch jetzt noch benötigt werden. Daher ist das Geschäft von P&G kaum betroffen von der aktuellen Krise. Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt die tolle Dividendenhistorie. Nur mit einem soliden und stetig wachsenden Geschäftsmodell kann man über 63 Jahre hinweg die Dividenden immer wieder anheben. In der allgemeinen Coronapanik hat sich die Aktie mit einem Minus von lediglich 12 % im laufenden Jahr (Stand aller Zahlen: 01.04.2020) ziemlich gut gehalten. Trotzdem hat der leichte Kursrückgang dafür gesorgt, dass die Dividendenrendite nun bei soliden 2,7 % liegt.
L’Oréal
Der französische Kosmetikhersteller L’Oréal (WKN: 853888) ist ebenfalls ein Dividendenaristokrat. Seit nunmehr 38 Jahren hat der Beauty-Konzern jedes Jahr die Dividende gesteigert. Die Basis für diesen langfristigen Erfolg ist, genau wie bei P&G, der Fokus auf Produkte des täglichen Bedarfs. Aus diesem Grund werden die Produkte von L’Oréal auch in der aktuellen Coronakrise weiterhin gekauft.
Dass die Investoren das Geschäftsmodell von L’Oréal als sehr stabil ansehen, zeigt auch die Entwicklung der Aktie in den letzten Monaten. Genau wie die P&G-Aktie konnte sich auch die L’Oréal-Aktie relativ stabil halten. Im laufenden Jahr liegt der Verlust bei lediglich 13 %. Wie stark diese Performance ist, wird deutlich bei einem Vergleich mit dem französischen Leitindex CAC40. Dieser musste im laufenden Jahr bereits einen Verlust von über 30 % hinnehmen. Bei L’Oréal passt jedoch auch der Spruch „Qualität hat ihren Preis“. Das Unternehmen wird aktuell mit einem KGV von 35 bewertet und weist eine Dividendenrendite von lediglich 1,8 % auf. Daher bringt L’Oréal zwar alle Voraussetzungen mit, um langfristig erfolgreich zu sein, jedoch ist die Aktie auch jetzt kein Schnäppchen.
Fresenius
Fresenius (WKN: 578560) ist der einzige Dividendenaristokrat in Deutschland. Seit nunmehr 27 Jahren hat der Gesundheitskonzern seine Dividende jährlich gesteigert. Fresenius ist sowohl der größte private Klinikbetreiber Europas, als auch einer der weltweit führenden Anbieter von Dialysedienstleistungen und Produkten. Zudem gehört zu Fresenius noch eine Sparte, welche Arzneimittel und Medizinprodukte herstellt. Alles in allem ist das Geschäftsmodell von Fresenius dementsprechend stark im Gesundheitsbereich diversifiziert und die Patienten benötigen die Produkte von Fresenius auch in Krisenzeiten.
Im Gegensatz zu P&G und L’Oréal gehörte die Fresenius-Aktie jedoch nicht zu den stabilen Aktien in den vergangenen Wochen. Insgesamt musste die Aktie bereits 33 % im laufenden Jahr abgeben. Das führt dazu, dass die Aktie mittlerweile mit einem KGV von lediglich 9,7 bewertet wird und die Dividendenrendite auf solide 2,5 % gestiegen ist. Da die Coronakrise das grundsätzliche Geschäftsmodell von Fresenius aus meiner Sicht jedoch nicht bedroht, könnte die Aktie für langfristige Investoren jetzt hochinteressant sein.
Ruhiger schlafen mit Dividendenaristokraten
Dividendenaristokraten können vor allem in Krisenzeiten wie jetzt das Depot beruhigen. Auch wenn sie in Boomphasen nicht so dynamisch wachsen wie manche Tech-Werte, sind sie trotzdem aus meiner Sicht ein wichtiger Bestandteil eines langfristigen Depots. Sie geben die nötige Stabilität und sorgen dafür, dass man als Investor besser schlafen kann.
Aktuell ist aus meiner Sicht insbesondere Fresenius sehr interessant. Die Aktie hat durch die Coronapanik sehr stark an Wert verloren und das, obwohl das Geschäftsmodell weiterhin sehr solide ist und kaum Schaden durch Corona nehmen wird. Auch P&G halte ich persönlich für interessant, wenn man einen soliden Basiswert für sein Depot sucht. L’Oréal halte ich zwar für ein sehr gutes Unternehmen, die Aktie jedoch vor allem im Vergleich zu P&G für zu teuer.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Robin Gey besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.