Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Airbus und Boeing: Verpuffen die Orders jetzt ohne Umsatz?

Friedrich & Weik Wertefonds: Chrashpropheten im Test
Foto: Getty Images

Die Luftfahrtbranche steckt in der tiefsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Weltweit müssen Airlines ihre Flugzeuge am Boden halten, da die Nachfrage massiv eingebrochen ist. Einige von ihnen werden in den nächsten Jahren vom Markt verschwinden. Ein Großteil der übrigen Fluglinien wird nach der Krise deutlich kleiner sein als vorher. Der unerwartete Nachfrageeinbruch hat enorme finanzielle Konsequenzen. Überall auf der Welt werden die Fluglinien mit staatlichen Hilfen aufgepäppelt und müssen nun Überkapazitäten abbauen. Airbus und Boeing trifft das als Lieferanten der Flugzeuge besonders hart.

Airlines stornieren reihenweise Orders

Die Tausende Orders bei den Flugzeugherstellern kommen da ziemlich ungelegen. Allein Airbus (WKN:938914) hatte zum Stichtag 31. Mai einen Backlog von 7.621 Flugzeugen in den Büchern stehen. Der Flugzeuggigant hat zwar im letzten Jahr 863 Flugzeuge an Kunden ausgeliefert. Theoretisch hätte man also genügend Arbeit für die nächsten neun Jahre. Die Krise hat nun aber dazu geführt, dass die Orders reihenweise storniert werden.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Für Airbus und Boeing (WKN:850471) ist das eine Katastrophe. Die beiden großen Hersteller und ihre Zulieferer haben über die letzten Jahre alles daran gesetzt, ihre Fertigungskapazitäten zu erweitern, um die Orders zu erfüllen, die sich über die Jahre aufgestaut haben. Da jetzt plötzlich Hunderte Orders wieder storniert werden, drohen sie auf den Kosten für die erhöhten Kapazitäten sitzen zu bleiben. Da stellt sich die Frage, ob die Orderbücher dann überhaupt noch etwas wert sind …

Sind die Orderbücher bald leergefegt?

Die Antwort darauf ist ein klares Jein. Die Orderbücher werden sich sicherlich nicht plötzlich in Luft auflösen. Damit sind die Orders auch weiterhin ein wichtiger Indikator für das zukünftige Geschäft. Bisher scheint die Situation auch halb so schlimm zu sein. Airbus hat das Orderbuch bis Ende Mai beispielsweise noch um 299 Flugzeuge vergrößern können.

Die große Frage ist vielmehr, wie viel sie in naher Zukunft wert sein werden. Leider kann niemand diese Frage wirklich beantworten, was aber auch nicht schlimm ist. Wichtig ist, dass die Airlines weltweit auch in Zukunft Flugzeuge bei Boeing und Airbus kaufen werden. In den nächsten Monaten wird man zwar versuchen, keine der bestellten Flugzeuge entgegenzunehmen, um die Flotte nicht unnötig zu vergrößern. Über die nächsten Jahre müssen aber viele der Flugzeuge aus Altersgründen ausgemustert und durch neue Modelle ersetzt werden.

Die Lufthansa (WKN:823212) hat gerade erst angekündigt, dass mit den staatlichen Hilfen auch Investitionen finanziert werden. Bis einschließlich 2023 will sie 80 neue Flugzeuge in die Flotte aufnehmen. Das ist zwar nur die Hälfte des ursprünglich geplanten Investitionsvolumens, stellt aber immer noch eine erhebliche Investition dar. Daraus lässt sich ablesen, dass auch andere Airlines über die kommenden Jahre Flugzeuge in signifikanten Stückzahlen kaufen werden.

Die Hersteller werden ihre Produktionskapazitäten trotzdem erst einmal herunterfahren, um auf der sicheren Seite zu sein. Alles andere wäre in der aktuellen Situation unverantwortlich, wenn nicht klar ist, wie groß die Nachfrage sein wird. Der Umsatz dürfte auf absehbare Zukunft aber gesichert sein.

Börsenkurse weit unter Rekordständen

Insgesamt werden Airbus und Boeing über die nächsten Jahre also wahrscheinlich genügend zu tun haben. Das könnte früher oder später den Aktienkursen unter die Arme greifen. Die sind in den letzten Monaten aufgrund der Unsicherheit massiv unter die Räder gekommen. Beide liegen auf Jahressicht um knapp 50 % im Minus (Stand: 09.07.2020). Zweifellos werden die nächsten Monate nicht einfach. Aber langfristig dürften sie an den benötigten Ersatzflugzeugen weiterhin gut verdienen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...