1 Punkt gegen und 2 für die Biontech-Aktie
Biontech (WKN: A2PSR2)-Aktien profitieren derzeit weiterhin von der hohen Impfstoff-Nachfrage. Seit Jahresanfang 2021 sind sie bereits um mehr als 46 % gestiegen und damit deutlich stärker als beispielsweise der DAX (12.04.2021).
Biontech hatte seinen Impfstoff im Labor auf Wirksamkeit gegen Coronavirus-Mutationen getestet. Dabei kam das Unternehmen zu einem positiven Ergebnis. Doch nun dämpfen Ergebnisse aus der Praxis die Hoffnung.
1. Biontech-Impfstoff weniger wirksam gegen Virusvariante
So hat Israel bereits mehr als 50 % seiner Bevölkerung zweimal mit Biontechs Vaccine geimpft. Das Land wurde bevorzugt beliefert, weil es sich im Vorfeld zum Austausch von Wirksamkeitsdaten bereiterklärt hatte. Bisherige Auswertungen weisen darauf hin, dass Biontechs Impfstoff zu 97 % vor einem symptomatischen Krankheitsverlauf schützt.
Nun wurde anhand einer Gruppe von 800 Menschen der Schutz gegen die südafrikanische Virusvariante B.1.351 untersucht. Von diesen waren 400 Infizierte nicht geimpft und 400 Infizierte hatten zwei Dosen des Biontech-Impfstoffs erhalten. Im Ergebnis fiel demnach bei 150 Personen aus der geimpften Gruppe der Anteil der B.1.351-Variante achtmal höher aus als in der ungeimpften Gruppe.
Daraus schließen die Krankenkasse Clalit und die Universität Tel Aviv, dass Biontechs Impfstoff weniger wirksam gegen diese Variante ist. Ob bei den geimpften Personen Fälle mit schwerem Verlauf auftraten, wurde nicht untersucht. Dazu ist insgesamt die Zahl der geimpften B.1.351-Infizierten zu gering, was wiederum ein gutes Zeichen ist.
1. Biontech beantragt Notfallzulassung für Jugendliche
Biontech hat die Wirksamkeit seines Impfstoffes bei Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren untersucht und dabei eine Wirksamkeit von 100 % festgestellt. An der Studie nahmen 2.260 amerikanische Jugendliche teil.
Folglich haben Biontech/Pfizer (WKN: 852009) nun in Amerika eine Erweiterung der Notfallzulassung ab zwölf Jahren beantragt. Eine Zulassung und weitere Zulassungsanträge für Europa und weiteren Regionen gelten als sehr wahrscheinlich.
2. EU ordert 1,8 Mrd. Impfdosen für 2022
Die Europäische Union (EU) wurde zunächst scharf dafür kritisiert, nicht genügend Biontech-Impfstoff bestellt zu haben. Stattdessen hatte sie bei verschiedenen Herstellern geordert, weil 2020 noch niemand wissen konnte, welcher Impfstoff wann zugelassen wird. Für 2022 steht sie nun mit Biontech/Pfizer für den Kauf von bis zu 1,8 Mrd. Impfdosen in Verhandlungen.
Der Auftrag soll sich in eine fixe Order von 900 Mio. mit einer Option auf weitere 900 Mio. Dosen teilen. Mit ihnen sollen vor allem Kinder und Jugendliche geimpft werden. Da noch nicht bekannt ist, wie lange der Impfschutz anhält, wird so ebenfalls für eine Nachimpfung vorgesorgt. Biontech kann sich deshalb schon jetzt auf hohe Umsätze in der kommenden Zeit freuen.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.