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3 psychologische Fallen bei der Geldanlage, auf die du nicht hereinfallen solltest

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Foto: Getty Images

Die klassische Wirtschaftstheorie nahm an, dass Menschen immer rational handeln. Heute wissen wir, dass dies längst nicht immer der Fall ist. Millionen Deutsche spielen Lotto, obwohl der Erwartungswert negativ ist. Sie lassen sich von dem hohen, aber eben extrem unwahrscheinlichen Gewinn verbunden mit einem geringen Einsatz verleiten. Auch im Bereich der Geldanlage unterliegen Anleger immer wieder psychologischen Fallstricken, die zu schlechteren Resultaten führen können. Die folgenden drei Effekte aus der Behavioral Finance finde ich besonders relevant für Investoren.

Ankereffekt

Die Aktie von Peloton ist ausgehend von ihrem Hoch um ungefähr 80 % gefallen (Stand: 12.01.22). Also sollte sie jetzt ordentlich Potenzial haben, um zu steigen. Oder nicht? Das historische Kurshoch ist der Anker, an dem wir uns in diesem Fall gerne orientieren. Rein rational ist es jedoch völlig irrelevant, wie hoch die Peloton-Aktie einmal stand. Es zählen nur die Aussichten sowie die Bewertung heute. Andere Anker im Zusammenhang mit dem Aktienpreis könnten der persönliche Einstandspreis oder Schätzungen von Analysten sein. Als erfolgreicher Anleger sollte man seine Entscheidungen unabhängig von Ankern treffen.

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Verlustaversion

Stell dir vor, du bekommst 100 Euro geschenkt. Welch ein Glück! Die Freude währt aber nur kurz, denn schon werden dir die 100 Euro wieder genommen. Die meisten Menschen sind jetzt unglücklicher als zu dem Zeitpunkt, bevor sie das Geld geschenkt bekommen haben. Der Grund für dieses irrationale Verhalten ist die Verlustaversion. Der Ärger über einen Verlust wiegt deutlich schwerer als die Freude über einen Gewinn in gleicher Höhe.

Diese psychologische Falle führt bei der Geldanlage leicht zu unklugen Entscheidungen. Zunächst einmal hält sie Menschen davon ab, überhaupt in Aktien zu investieren, da diese fallen könnten. Wenn wir uns dann überwinden, unser Geld am Aktienmarkt anzulegen, halten wir Verliereraktien oft zu lange. Der Grund? Wir hoffen darauf, dass sie ihren Einstandspreis (Ankereffekt!) irgendwann hoffentlich wieder übertreffen und wir somit das schwerwiegende negative Gefühl eines realisierten Verlustes nicht erleiden müssen. Der Verkauf von Gewinneraktien hingegen erfolgt oft zu früh, um zukünftige eventuelle Verluste auszuschließen.

Rezenzeffekt

Der Rezenzeffekt beschreibt das psychologische Phänomen, dass Menschen zuletzt wahrgenommene Informationen übergewichten. Bezogen auf die Geldanlage bietet die aktuelle Kursentwicklung bei vielen Technologieaktien der zweiten Reihe ein gutes Beispiel. Die Aktienkurse kamen in den letzten Monaten unter die Räder, nachdem sie sich in den letzten Jahren extrem gut entwickelt haben. Der Rezenzeffekt verleitet uns dazu, die kurzfristig schlechte Kursentwicklung zu hoch zu gewichten. Dies kann dazu führen, dass wir unsere Technologieaktien voreilig verkaufen und zum Beispiel auf Tabakaktien setzen, nur weil sich diese kurzfristig gut entwickelt haben. Das Übergewichten von kurzfristigen Neuigkeiten wie Zahlen eines einzelnen Quartals fällt in die gleiche Kategorie.

Ich erwische mich selbst öfter bei dem Gedanken, mein Portfolio aufgrund aktueller, aber langfristig unbedeutender Entwicklungen anzupassen. Mir helfen meine dokumentierten Kaufgründe für jede Aktie sowie ein langfristiger Blick auf Entwicklungen, um nicht impulsiv zu handeln und an meiner langfristigen Strategie festzuhalten. Insgesamt ist mir wichtig, dass ich die psychologischen Fallen kenne und sie somit leichter umschiffen kann.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Peloton Interactive.



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